Der hochovale Schmuckstein aus Chalcedononyx ist auf einer Doppelhenkelvase gefasst und zeigt einen Meerkentaur. Gleichmäßig geschwungene Wellen bedecken den unteren Teil des Bildes. Darin bewegt sich das Fabelwesen nach links. Die beiden erhobenen Vorderläufe und der Körper sind pferdeartig, der Hinterleib ist schuppig und endet in einem eingedrehten, aufgefächerten Fischschwanz. Der menschliche Oberkörper ist recht muskulös, der Kopf ist länglichoval. Der Kentaur ist unbärtig und hat kurze Haare. In den erhobenen Händen hält er einen runden Gegenstand (Tympanon?). Eine gute und ausgewogene Arbeit, die Details sind recht fein gearbeitet. Darstellungen mit mythischen maritimen Szenen waren während der Renaissance äußerst beliebt. Auf unserer Vase sind vier davon zu einem Zyklus zusammengestellt.
[Marc Kähler]