Während der Ausgrabungskampagnen 1987/88 konnten mehrere zusammengehörende Wandverputzreste aus dem Innenraum der Latrine geborgen werden. Der Verputz der nördlichen Innenwand lässt sich noch über eine Länge von über 7 Metern und eine Höhe von 3,30 Metern rekonstruieren.
Anhand der Originalfragmente erkennbar sind drei verschiedenartig gestaltete Zonen: Der Sockelbereich war grob rot verputzt und lag hinter der hölzernen Sitzreihe. Über den Sitzen schloss sich eine 0,60 Meter hohe weißgrundige Zone an, die abwechselnd mit schwarzen und gelben Girlanden und roten Bändern bemalt war. Die Girlanden gehen von einer mehrfarbigen Streifenzone aus. Der obere Teil der Nordwand war über eine Höhe von mindestens 1,80 Meter weiß grundiert und mit pflanzlichen Ornamenten in Gelb, Violett und Grün bemalt. Das ausgestellte Teilstück der Latrinennordwand dürfte im späten zweiten Jahrhundert oder zu Beginn des dritten Jahrhunderts n. Chr. verputzt und bemalt worden sein. Die Südwand des Latrinenraumes war ebenfalls farbig bemalt. Sie trug außerdem Sprüche und Kritzeleien.