Emilie Kuhn (geb. Müller, 1803-1877) war die Frau des Stuttgarter Hofjuweliers August Friedrich Kuhn. Franz Seraph Stirnbrands Porträt zeigt sie in Halbfigur sitzend, in einem prachtvollen, bürgerlichen Interieur. Das schwarze Kleid mit weißem Spitzenkragen, das die Dargestellte trägt, bildet in seiner scheinbaren Schlichtheit einen Kontrast zu den luxuriösen Gegenständen, die sie umgeben: Der Tisch mit rotem Damasttuch, auf dem eine goldene, mit Blumen gefüllte Vase steht, der schwere rote Vorhang am Bildrand rechts, sowie der Kaschmirschal, den sie locker über das linke Knie drapiert hat.
Zu dem Porträt von Emilie Kuhn gibt es ein Pendant, das ihren Mann August Friedrich zeigt. Auch bei dieser Darstellung liegt ein stark auf Repräsentation angelegtes Porträt vor.