Eine Armbrust war aufgrund ihrer stabilen Konstruktion schwer zu spannen, so dass die eigene Körperkraft häufig dazu nicht ausreichte. Als mechanisches Hilfsmittel diente zum Beispiel die deutsche Winde. Diese kam Ende des 14. Jahrhunderts in Gebrauch und bestand aus einer gezahnten Stange mit einer zweifingrigen Krappe (Haken) für die Armbrustsehne und einem großen Zahnrad. Da sie aufgrund ihrer leichten Bedienung auch zu Pferd genutzt wurde, blieb sie bis Ende des 17. Jahrhunderts in Gebrauch. Armbrust und Winde wurden selten von demselben Handwerker gefertigt – Windenmacher gehörten der Zunft der Schlosser an und stellten auch Hebewerkzeuge, Flaschenzüge oder Münzpressen her.
In der Kunstkammer haben sich zwei Deutsche Winden erhalten, diese ist das kleinere Exemplar und ebenso wie das größere reich mit floralen Motiven verziert.
[Lilian Groß]