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An Heinrich VI. von Hohenstaufen angelehnter Brakteat

Münzsammlung des Sparkassenverbands Baden-Württemberg Brakteaten [SV-741]
An Heinrich VI. von Hohenstaufen angelehnter Brakteat (Münzsammlung des Sparkassenverbands Baden-Württemberg CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Münzsammlung des Sparkassenverbands Baden-Württemberg / Caroline Schmuck (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

Diese einseitig geprägte Silbermünze ist ein Brakteat. Der Begriff Brakteat kommt vom lateinischen bractea für dünnes Blech oder dünnes Blättchen und umfasst in der Numismatik einseitig geschlagene, dünne Silberpfennige des Mittelalters. Brakteaten waren im Mittelalter zahlreich im Umlauf und zeigten unterschiedlichste Motive und wurden erstmals im frühen 12. Jh. in Thüringen, Niedersachsen und Meißen geprägt. In Süddeutschland entstanden zwei eigenständige Brakteatenprägungen, die Denarii augustenses im Gebiet um Augsburg und Donauwörth und die Denarii constancienses (auch Konstanzer Pfennige oder Bodenseebrakteaten genannt) im Gebiet von Konstanz, der führenden oberschwäbischen Münzstätte des Mittelalters. Konstanz begann mit der Brakteatenprägung etwa um 1180 und gab die Konstanzer Pfennige bis zum Beginn des 15. Jh. in zahlreichen Varianten mit Kugel- oder Kreuzrändern aus.

Dieser Brakteat zeigt als Münzbild den Herrscher, was typisch für die Prägungen der königlichen Münzstätte Ulm war, die eine Königspfalz der Staufer war. Der bekrönte Münzherr ist auf einem Thron sitzend dargestellt, mit einem Kreuzzepter im rechten Arm und dem Reichsapfel in der ausgestreckten linken Hand. Dieses Münzbild kopiert die Herrscherdarstellung von Kaiser Heinrich VI. von Hohenstaufen, der sich genau auf diese Weise auf Brakteaten aus der staufischen Münzstätte Ulm abbilden ließ.

Nach Heinrichs VI. Tod kam es zu einem Bürgerkrieg im Reich, bei dem die politischen Lager aufgespalten waren in das staufische Lager und das welfische Lager. Beide Gruppen wählten jeweils einen deutschen König als Nachfolger Heinrichs VI.: Das staufische Lager Heinrichs VI. jüngsten Bruder Philipp von Schwaben, das welfische Lager Otto IV. von Braunschweig. Auf diesem Brakteaten hier dürfte einer der beiden Kontrahenten abgebildet sein. Dabei dürfte es für jeden der beiden von Vorteil gewesen sein, sich durch eine stark an den Vorgänger Heinrich VI. angelehnte Münzprägung Assoziationen von Legitimität auszulösen. Das Kopieren oder starke Anlehnen an Herrscherdarstellungen und Münzbilder des vorhergehenden Regenten war schon in der Antike ein Mittel, mit dem ein amtierender Herrscher seine eigene Legitimität ausdrückte oder zumindest auszudrücken versuchte.

Das gesamte Münzbild befindet sich in einem Wulstring und einem Kugelrand. Die Brakteaten der Reichsmünze Ulm erweisen sich durch Größe, Gewicht und eben diesen Wulstring und Kugelrand als dem Konstanzer Pfennig zugehörig.

Material/Technik

Silber / Prägung

Maße

Durchmesser: 20,4 mm; Gewicht: 0,51 g

Münzsammlung des Sparkassenverbands Baden-Württemberg

Objekt aus: Münzsammlung des Sparkassenverbands Baden-Württemberg

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