Das Bild "Landschaft mit schwarzen Pferden" von Franz Marc zeigt beispielhaft, dass gerade Tierdarstellungen im Vordergrund von Marcs künstlerischem Schaffen standen. Das Tier war für ihn Symbol für Weltflucht und Lebensangst und bestimmte Franz Marcs Lebensauffassung. Das Bild ist zu einer Zeit entstanden, in der Marc bereits auf jede individuelle Tierdarstellung verzichtete; die Pferdegruppe ist als Typus dargestellt. Es war auch jene Zeit, in der Franz Marc Mitglied der Künstlergemeinschaft "Der Blaue Reiter" war, die er zusammen mit Wassily Kandinsky 1911 in München gegründet hatte. Marc begann eine Farbsymbolik zu entwickeln, die jede Zufälligkeit verlor und sich mit der Form zu einer untrennbaren Einheit verband. Im vorliegenden Bild ist die Wirkung der Farbgebung genau überlegt und beruht auf der Anwendung farbtheoretischer Gesetze. Die Farben Rot und Grün, die nach Marcs Ansicht die Farben der Materie sind, beherrschen das Bild. Blau und Gelb müssen Rot überwinden und somit "die Materie zum Schweigen bringen". Die Pferde selbst sind durch Formwiederholungen in die Landschaft integriert: Sie sind in ein Farbraster eingebunden, das sich in geometrischen Dreiecksformen und Krümmungen über die Bildfläche ausbreitet. So entsteht ein enger formaler Zusammenhang, der im übertragenen Sinn die Harmonie von Natur und Lebewesen verkörpert.
Rückseitig Nachlassstempel Franz Marc.
Dauerleihgabe des Landes Baden-Württemberg