Die Bleistiftzeichnung, die der spätere badische Inspektor für Kunstunterricht Heinrich Eyth (1851-1925) im Alter von 15 Jahren anfertigte, zeigt eine dramatische Szene bei der Fahrt eines Floßes über ein Wehr.
Neben der Darstellung des Unglücks selbst, bei dem ein Flößer von einem nicht hochgestellten Schlagbaum eingeklemmt wurde (eine der vielen Gefahren, die mit der Flößerei verbunden waren), vermittelt die 1866 entstandene Zeichnung ein Bild der Flößereianlagen und der Gesamtsituation im Tal unterhalb Schiltachs um die Mitte des 19. Jahrhunderts. Eindrücklich demonstriert sind die aufwändigen Stauwehranlagen, die notwendig waren, um die Flöße von den Schwarzwaldbächen bis zum Unterlauf der Kinzig und von dort in den Rhein zu bringen. Die Methoden, dies zu bewerkstelligen, waren seit Jahrhunderten erprobt.
Nur etwa zwei Jahrzehnte später waren die Flößeranlagen überflüssig geworden, nachdem die Eisenbahn den Transport des Holzes im Kinzigtal übernommen hatte.
Die Zeichnung ist links unten signiert "H.Eyth/66". Die Ränder sind mit Informationen und Zahlenangaben zur Kinzigtalflößerei beschriftet.