Die wohl bedeutendste Prägung der Wertheimer Münzgeschichte ist der Taler Eucharius Kasimirs von Löwenstein-Wertheim-Virneburg (reg. 1681–1698) aus dem Jahr 1697. Mit dieser Münze warnte der Graf vor der Zwietracht zwischen dem evangelischen und dem katholischen Zweig der Familie.
Die Vorderseite zeigt zwei Bilder: Unten ist ein Baum mit zwei Ästen dargestellt, die durch ein Band und eine Krone zusammengehalten werden. Zwei Männer hegen den Baum mit Spaten und Hacke. Ein Spruchband trägt den erläuternden Text ME CONIUNCTIO SERVAT – Der Zusammenhalt hält mich aufrecht.
Die obere Darstellung zeigt ein gegensätzliches Bild: Auch hier ist ein Baum mit zwei Ästen zu sehen, die aber von zwei Händen auseinandergerissen werden. Die Erläuterung findet sich ebenfalls auf einem Spruchband: DUM SCINDITUR FRANGOR – Wenn ich gespalten werde, zerbreche ich.
Die positiven Folgen der Eintracht und die negativen der Zwietracht lassen sich auch am Ertrag der beiden Bäume ablesen: Während der Baum in der unteren Hälfte viele Früchte trägt, bietet derjenige in der oberen keine Erträge.
Auf der Rückseite der Münze ist ein neunfeldriger Wappenschild dargestellt.
[Matthias Ohm]