Wagenfahrende Götter gehörten zum eng begrenzten Bildrepertoire, welches die frühen Münzmeister der Römischen Republik auf ihre Denare prägen ließen. Erst im 1. Jahrhundert v. Chr. erreichten die Münzbilder einen größeren Variantenreichtum, der häufig mit politischen Botschaften der zuständigen Beamten verknüpft war. Doch um 106 v. Chr. verzichtete L. Cornelius Scipio Asiaticus noch auf diese Form der Selbstdarstellung und Eigenwerbung zu Gunsten des großen Göttervaters Jupiter. Aus der griechischen Ikonografie stammt diese Darstellungsweise des blitzeschleudernden Gottes auf einer Quadriga, einem vierspännigen Wagen. Die steigenden Pferde verdeutlichen die Schnelligkeit des Fahrzeugs, das lange Zepter die Macht seines Trägers und das Blitzbündel in der erhobenen rechten Hand die tödliche Kraft Jupiters.
[Sonja Kitzberger]