Eine Reihe von vierzehn frühchristlichen Heiligen werden seit dem späten Mittelalter als Schutzpatrone in der Not angerufen: Achatius (gegen Todesangst und Zweifel), Ägidius (zum Ablegen einer guten Beichte), Barbara (Patronin der Sterbenden), Blasius (gegen Halsleiden), Christophorus (gegen unvorbereiteten Tod), Cyriacus (gegen Anfechtung in der Todesstunde), Dionysius (gegen Kopfschmerzen), Erasmus (gegen Leibschmerzen), Eustachius (in allen schwierigen Lebenslagen), Georg (gegen Seuchen der Haustiere), Katharina (gegen Leiden der Zunge und schwere Sprache), Margareta (Patronin der Gebärenden), Pantaleon (Patron der Ärzte) sowie Vitus oder Veit (gegen Epilepsie).
In der Diözese Straßburg, zu deren Kirchsprengel Oppenau bis 1803 zählte, ist die Verehrung der Nothelfer seit dem 14. Jahrhundert bekannt. Sprunghaft angestiegen ist der Kult jedoch erst im 19. Jahrhundert: Joseph Levi zählt in den 1920er Jahren allein 22 Wallfahrtsorte in der Diözese.
Die um 1800 entstanden Tafeln aus der Friedhofskapelle in Oppenau sind wohl im Elsass entstanden und erst nach der Säkularistion nach Oppenau gelangt. Vermutlich ist das Gemälde für den Aufhängungsort in der Kapelle in zwei Teile zerschnitten worden.
Die Gesamtanlage des Andachtsbildes mit den etwas unbeholfen wirkenden Schriftbanderolen gibt sich anspruchslos. Die einzelnen Bildnisse der Heiligen dürften nach druckgrafischen Vorlagen entstanden sein.