Anlass dieser Medaillenpärgung war der Wiederaufbau und die Einweihung des Rathauses von Schwäbisch-Hall.
Dieses brannte beim Stadtbrand von 1728 nieder. Dieser Brand entstand am 31. August 1728 im Gasthof „Zum güldenen Helm“ unterhalb des Rathauses und breitete sich von dort aus auf etwa 2 Drittel der Altstadt. Neben dem Rathaus wurden auch 294 Privathäuser, 2 Kirchen, das Spital und die Saline der Stadt zerstört. Das Rathaus wurde von Eberhard Friedrich Heim – einem Baumeister aus Stuttgart – im damals aktuellen barocken Baustil wieder aufgebaut, wie das Münzbild des Avers dieser Münze zeigt. Außerdem ist in der rechten unteren Ecke des Münzbildes das Kürzel des Medailleurs Pet. Paul Werner zu lesen. Die Legende im oberen Teil gibt die Sentenz IUSTITIAE TEMPLUM VIRTUTES CONTINET OMNES SIC NULLI CEDUNT IURA SACRATA DEO wieder. In der unteren Hälfte der Legende und im Abschnitt wird das Rathaus selbst genannt: CVRIA NOVA VRBIS IMPERIALIS DEVOTAE SVEVO(ORVM) HALANAE – etwa „das neue Rathaus der ergebenen Reichsstadt Schwäbisch Hall“.
Auf dem Revers ist die Stadtansicht von Westen, darüber ein gekrönter Doppeladler mit Reichsapfel, Zepter und Schwert und das strahlendes Gottesauge abgebildet. Auch hier ist die Legende mehrfach geteilt. Über dem Gottesauge lautet die Inschrift NUMINE PROPITIO. Darunter verläuft eine Legende, die die obere Inschrift und das Gottesauge vom Münzbild abgrenzt: CAESAR ET IMPERIUM MISERIS SOLAMINA FIXIT. Im unteren Teil lautet die Legende: SIC URBIS EX FLAMMIS CURIA SICQUE REDIT. Die Inschrift des Revers gibt etwa wieder, dass durch die gnädige Macht Gottes der Kaiser und das Reich das Elend der Stadt mit Trost durchbrochen hatten und so die Stadt und das Rathaus aus den Flammen wiederherstellte.