Kommentar: Normalerweise sind in den frühmittelalterlichen Männergräbern von den Schilden nur die eisernen Schildbuckel und die Schildfesseln erhalten, der Holzkorpus fehlt in der Regel. In Trossingen mit seinen hervorragenden Erhaltungsbedingungen für organische Materialien ist es umgekehrt, das Holz ist erhalten und die Metallteile sind vergangen. Der Schildkörper besteht aus sechs Erlenbrettern. In der Mitte sitzt die Aussparung für die Hand. Nietlöcher lassen die Befestigungen für Schildbuckel und Schildfessel erkennen. Die ursprüngliche Bespannung mit Rohhaut lässt sich über die kleinen Löcher für die Befestigungsnieten am Rand erschließen.
Fundort: Trossingen, Kr. Tuttlingen, Gräberfeld, Löhr- und Schulstraße, Grab 58.