Die Tabernakeltür ist um 1770 entstanden und stammt wahrscheinlich von einem Altar aus der Kirche des Oppenauer Kapuzinerklosters. Reiches Schnitzwerk mit Engelsköpfen ummantelt ein Christusmonogramm, das Strahlen über einem stilisierten Wolkenband aussendet.
Der Kapuzinerorden kam auf eine Initiative von Markgräfin Anna von Baden (1634-1708) nach Oppenau, die nach einem Kuraufenthalt in Antogast beim Straßburger Generalvikar den Priestermangel in der Pfarrei des Gerichts Oppenau beklagt hatte. 1668 wurde der Grundstein für ein kleines Kloster, bestehend aus Hospiz und Kirche, mit dem Titel "Johannes Evangelist" gelegt, das bis 1803 bestand. Nach der Säkularisation ging das Klostergebäude an die Gemeinde Oppenau und wurde als Schulhaus genutzt, die Kapuzinerkirche wurde 1804 zur Pfarrkirche erhoben, erwies sich jedoch bald als zu klein für die Gemeinde. Nach dem Bau der heutigen Pfarrkirche wurde das einstige Kapuzinerhospiz 1828/29 abgerissen und an seiner Stelle das jetzige Rathaus mit Schulhaus gebaut.