Die porzellanartige Brillanz und die hochqualitativen Dekore machten die Fayencen der 1723 gegründeten Manufaktur Karlsruhe-Durlach zu den besten deutschen Fayencen ihrer Zeit. Um 1760 wurde hier ein Ensemble aus Sirupkannen und Albarelli für die Ausstattung der Apotheke im Benediktinerkloster Rheinmünster-Schwarzach gefertigt. Die reich gestalteten asymmetrischen Rocaille-Kartuschen in gestuftem Blau sind gekrönt von den Emblemen des Klosters: mittig eine Hand mit Blütenzweig, links und rechts davon Abtsmitra und stilisierter Abtsstab. Die Beschriftungen sind in Latein mit apothekentypischer Abkürzung ausgeführt. Bodensignaturen einiger Gefäße deuten auf die Durlacher Fayencemaler Georg Jakob Strohm (um 1738-vor 1820) und Cyriakus Löwer (1729-1814). Ende des 19. Jahrhundert kamen viele der Gefäße in den Kunsthandel. Mehr als 70 Fayencen sind heute noch in verschiedenen Museen und Sammlungen nachweisbar. Vier sind im Besitz des Deutschen Apotheken-Museums, ebenso wie das barocke Mobiliar der Offizin. Die Gefäße sind im Bereich Apothekenfayencen ausgestellt.