Messingjeton des Nürnberger Medailleurs J. Th. Stettner aus dem Jahr 1817 zur Teuerung von Brot und Bier.
Vs: Eine Mutter sitzt auf einem Stein und hält ein Kind im Arm, vor ihr steht ein weiteres Kind an sie gelehnt. Umschrift: "O GIEB MIR BROD MICH HUNGERT", im Abschnitt: "IETTON", am Fuß des Steins: "Stettner" (Medailleur).
Rs: Aus den Wolken hängt eine Waage, in der linken Schale ein Gewichtsstein, darunter" 1 Pfund 3L", in der rechten Schale ein Brot, darunter "12.KR", zwischen den Schalen: "1 MAAS BIER / 8 1/2 KR", auf der Standlinie liegt ein Anker und eine Garbe Korn, Umschrift: "VERZAGET NICHT - GOTT LEBET NOCH", im Abschnitt: "1816. U: 1817./L"
Nach der Missernte im "Jahr ohne Sommer", verursacht durch den Ausbruch des indonesischen Vulkans Tambora im April 1815, wurde 1817 die Einbringung der Ernte vielerorts feierlich begangen. Zur Erinnerung an die Hungerjahre 1816 und 1817 schnitt der Nürnberger Medailleur Johann Thomas Stettner einen "Jeton", der wahrscheinlich von dem Rechenpfennigschlager Ernst Ludwig Lauer (1762-1823) geprägt wurde. Offenbar wurde nur ein Teil der Auflage verkauft, so dass die Restbestände nach einer weiteren schweren Missernte im Jahr 1846 erneut angeboten wurden. Dazu wurde zusätzlich ein Stempel mit der Jahreszahl "1847" von Hand in das Gepräge eingeschlagen.