Die nach ihrem Erfinder Joseph-Marie Jacquard (1752-1834) benannte Musterwebmaschine war ein Markstein auf dem Weg zur Automatisierung der Textilherstellung. Durch die von Jacquard erfundene Lochkartensteuerung konnten mechanische Webstühle gemusterte Stoffe in endlosen Variationen produzieren. Die im Jahr 1920 von der Sächsischen Maschinenfabrik in Chemnitz ausgelieferte Maschine kann Schussfäden in vier verschiedenen Farben gleichzeitig verarbeiten. Auf dem universell einsetzbaren Webstuhl wurden bunt gemusterte Gewebe für Bett-und Tischwäsche, Dekorationsstoffe und Bekleidungstuche hergestellt. Moderne computergesteuerte Jacquardwebstühle arbeiten mit elektromagnetischen Steuerungsimpulsen.