"Federwisch" von 1967 ist eine typische Arbeit des Schweizer Künstlers Jean Tinguely, der bewegliche Apparaturen und Konstruktionen kreierte. Auf einem Kunststeinsockel ist eine Assemblage aus angeschweißten Metallteilen, einem Propeller mit Elektromotor, einem Kunststoffband und einem Bündel Federn befestigt. Beginnt sich der Propeller zu drehen, bewegen sich die Federn. Im Unterschied zur Kinetischen Kunst der Gruppe "Zero" oder Alexander Calders, betrachtete Jean Tinguely die Maschine nicht als Mittel zum Zweck. Sie stellte sein eigentliches Ausdrucksmedium dar. Mit seinen aus Schrott, Alteisen und Draht hergestellten Konstruktionen versuchte Tinguely die absurde und alles beherrschende Maschinenwelt zu entlarven, indem er ihr mit seinen Apparaten einen funktionslosen Leerlauf des Motorischen gegenüberstellt. Eine Gesellschaft, die Leistung und technischen Fortschritt zu ihren höchsten Prinzipien erhoben hat, konfrontiert er mit seinen skurrilen Maschinen, die nur Leerlauf produzieren und "unsinnig" sind.
Signiert und datiert auf dem Sockel "Tinguely 67".
Stiftung Sammlung Kurt Fried