Der Steindruck zeigt eine Marienerscheinung mit Folgen: 1858 hatte sich in Lourdes der vierzehnjährigen Bernadette Soubirous (1844-1879) in einer Reihe von Visionen die Muttergottes gezeigt. Durch diese Erscheinungen entwickelte sich die kleine Stadt am Nordrand der Pyrenäen in wenigen Jahren zum beliebstesten Marienwallfahrtsort der Welt. Benadette Soubrious, die vor dem Andrang und den mit ihren Visionen verbundenen Diskussionen 1866 in ein Kloster flüchtete, wurde 1934 von Papst Pius XI heiliggesprochen.
Der Druck stammt aus einer Serie von Bilderbogen mit Andachtsmotiven aus der Druckerei von Jean Frédéric Wentzel im elsässischen Weißenburg. Die mehrsprachigen Titel (hier Deutsch, Französisch, Spanisch) sprechen für ein weites Vertriebsgebiet.
Bilder zum Marienkult wie dieses von Bernadette Soubrious fanden sich im 19. Jahrhundert in vielen Schlaf- und Wohnzimmern und gelangten aus der kleinen Stadt im Nordelsass mit der Eisenbahn in weite Teile Europas, wo sie von Buchhändlern und auf dem Lande von Kolporteuren verkauft wurden.