In den 1960er Jahren zeigen sich erste Ansätze einer neuen figurativen Malerei, die damals als Gegenposition zu abstrakten Tendenzen entwickelt wurde. Horst Antes ist einer der wichtigen Vertreter dieser neuen Malerei und löste sich bereits seit Ende der 1950er Jahre vom Informel und entwickelte seine grellen, wuchtigen, martialischen Figuren, die er als "Kopffüßler" bezeichnete. Über viele Jahre hinweg standen sie im Mittelpunkt seines künstlerischen Schaffens. Wie auch in seinem Gemälde "Grüne Figur" von 1964, das einen Kopffüßler zeigt, der keinen Körper hat, sondern nur aus einem wuchtigen Kopf sowie Armen und Beinen besteht. Die Formen sind versatzstückartig, unorganisch aneinander gesetzt. Nirgendwo werden Züge erkennbar, die man gemeinhin mit menschlich-human verbindet. Stattdessen gestaltet Antes eine Kunstfigur, die, einem aggressiven Monster vergleichbar, in anspielungsreicher Symbolik ein Bild des Menschen in unserer Gesellschaft zeichnet.
Rrückseitig und auf der Rahmenleiste signiert "antes", bez. und datiert rückseitig "grüne Figur 1964".
Stiftung Sammlung Kurt Fried