Ein Vertrag zwischen König Ferdinand von Österreich und den Brüdern Friedrich und Hans Rudolf von Enzberg schlichtete 1544 einen Jahrzehnte alten Streit zwischen der österreichischen Grafschaft Hohenberg und den Freiherren mit Sitz in Mühlheim an der Donau um Herrschaftsrechte. Das am 31. März unterzeichnete Abkommen regelte Jagdrechte und Wildbann entlang der Donau: nördlich des Flusses zugunsten der Grafschaft Hohenberg, südlich zugunsten des enzbergischen Territoriums. Eine Forstkarte, die die Freiherren von Enzberg durch den Rottweiler Hofgerichts- und Stadtschreiber Konrad Spreter anfertigen ließen, veranschaulichet die vertraglich geregelten Grenzziehungen.
Die Beschriftung der Karte orientiert sich an der quer verlaufenden Donau mit unterschiedlicher Leserichtung. Man muss also das Blatt drehen, um entweder die enzberger oder die hohenberger Ortseinträge zu entziffern. Am äußeren rechten Rand, der leider stark beschädigt ist, findet sich die älteste erhaltene Darstellung der Stadt Tuttlingen.