Die Ernennung des nur fünfzehnjährigen Clemens August von Bayern (1700–1761) zum Koadjutor von Regensburg läutete den Beginn einer steilen geistlichen Laufbahn ein. Im Jahr 1723 trat der junge Clemens schließlich die Nachfolge seines Onkels als Kurfürst von Köln an. Von seinen Zeitgenossen „Monsieur des cinq églises“ (Herr der fünf Kirchen) genannt, vereinigte der Wittelsbacher zwischenzeitlich als weltliches und geistliches Oberhaupt das Erzbistum Köln sowie die Bistümer Münster, Paderborn, Hildesheim und Osnabrück unter seiner Herrschaft. Im Jahr 1732 wurde er zudem zum Hochmeister des Deutschen Ordens.
Der kupferne Viertelstüber zeigt auf dem Avers das mit dem Kurhut bekrönte kurfürstliche Monogramm, bestehend aus zwei aufeinandergelegten Cs und einem A. Auf dem Revers findet sich die Wertangabe sowie die Jahreszahl. Es handelt sich hierbei, wie auf der Rückseite vermerkt, um eine „LAND MUNTZ“: Solche Münzen wurden nicht nach dem geltenden Münzfuß des Reichs geprägt und waren lediglich für den Umlauf innerhalb des Gebiets des Münzherrn bestimmt. Die Zeit der Landmünzen begann im 17. Jahrhundert mit der „Kipper- und Wipperzeit“ und endete zu Beginn des 19. Jahrhunderts.
[Vivien Schiefer]