Die mit einer Goldmedaille prämierte Ausstattung eines Musikzimmers auf der Weltausstellung in St. Louis 1904 ist nur in Teilen überkommen. Darunter drei Glasscheiben - Reste einer einst siebenachsigen, aus Doppelbahnen gefügten Verglasung, die die gesamte Längsseite des Raums geschmückt hatte. Jedes Fenster war unterschiedlich ornamentiert. Auf diesem Glasgemälde erscheinen einander umschlingende Pflanzenstiele mit langgezogenen Lanzettblättern. Sie sind achsial zur Mitte komponiert, die aus drei Feldern mit scheinbar organisch pulsierenden Zellstrukturen besteht.
Die Auszeichnung des Musiksalons zeigt deutlich, dass das württembergische Kunsthandwerk nach anfänglicher Kritik nun internationale Anerkennung fand. Dies ist u. a. dem vielseitig begabten Bernhard Pankok zu verdanken, dem Mitbegründer der "Vereinigten Werkstätten für Kunst im Handwerk" in München. Ab 1901 war er Professor der Kunstgewerbeschule in Stuttgart und wurde 1913 ihr Direktor.
Die Glasgemälde wurden aus Lotto-Mitteln erworben. Sie sind in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.