Johannes Hüppis Bilder zeigen einfache Situationen und erotische Begegnungen, die er bevorzugt im Kleinformat festhält. In altmeisterlicher Manier setzt er dabei Akzente durch den Wechsel von Licht und Schatten. Auf dem vorliegenden Bild von 1999 ist ein Liebespaar zu sehen, das in vielen seiner Arbeiten das Motiv darstellt. Der Mann scheint sich über die Schulter seiner schlafenden Partnerin zu beugen, um sie zu betrachten oder ihr vielleicht einen Kuss geben zu wollen. Seit 1998 entwickelte Hüppi seine Kuss-Bilder, auf denen sich die Paare wie in Großaufnahme küssen. Später wandelt er die Szene ab und stellt einen Mann oder eine Frau dar, der oder die sich über den schlafenden Partner beugt, um ihm oder ihr einen Kuss auf die Schulter zu hauchen. Das Gemälde des Ulmer Museums gehört in diese Zeit. Auf früheren Arbeiten von Johannes Hüppi steht der Liebesakt im Vordergrund, den Mann und Frau nackt im Grünen vollziehen. Hüppi verbindet in seinen Werken auf einzigartige Weise Fremde und Nähe, Lust und Zärtlichkeit miteinander. Alle Facetten des Geschlechterverhältnisses werden beleuchtet und in verschiedenen Situationen und durch bestimmte, immer wiederkehrende Charaktere dargestellt.
Signiert und datiert rückseitig "24.5.99 Joh. Hüppi"