Nachdem Napoleon Wien eingenommen hatte, beschloss er, die österreichische Armee donauabwärts verfolgen zu lassen. Die Brücken allerdings waren weitestgehend durch die fliehenden Gegner zerstört worden, sodass sich erst vier Meilen flussabwärts ein geeigneter Übergang finden ließ. Es gelang schließlich, die französischen Truppen über den Fluss zu bringen, woraufhin die österreichische Armee brennendes Treibgut die Donau hinab trieben ließen, um die neuen Brücken ebenfalls zu zerstören und so den französischen Truppennachschub zu unterbrechen. Eilig versuchte Napoleon die Errichtung provisorischer Brücken anzuordnen und entsandte weitere Truppen. Die Schlacht, die daraufhin bei Essling entbrannte, war blutig und verlustreich.
Die Medaille, welche auf die Ereignisse an der Donau geprägt wurde, erzählt eine andere Geschichte: Ihre Vorderseite bildet einen antiken Flussgott, die Personifikation der Donau, ab, welche zwischen zwei napoleonischen Standarten eine Brücke zerbricht. Die verlustreiche Niederlage wird also mit einer höheren Naturgewalt gerechtfertigt. Die Rückseite zeigt französische Soldaten beim Überqueren einer Brücke, die Umschrift verkündet „Iterum ibidem, auf ein Neues“. Überflogen wird die Szene von der römischen Siegesgöttin Viktoria. Die Szene nimmt Bezug auf einen erfolgreichen Vergeltungsschlag, den Napoleon wenige Monate später gegen die Österreicher durchführte. Napoleons führender Kunstpolitiker Dominique-Vivant Denon ordnet die Medaille folgendermaßen ein: „Sie ist schön und beschäftigt sich nicht mit unangenehmer Politik.“
Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht.
[Sophie Preiswerk]