1985 präsentierte Junghans die erste seriengefertigte funkgesteuerte Tischuhr. Sie war in der Lage, die "Originalzeit der Caesium-Atomuhr der Physikalische-Technischen Bundesanstalt Braunschweig (PTB)" anzuzeigen, wie auf der Zifferblattabdeckung vermerkt ist. Auch der Langwellensender ist angegeben ("DCF 77, 50 kW Mainflingen"), der bereits seit 1973 das Funksignal für die Mitteleuropäische Zeit ausstrahlte. Erfunden hat die Funkuhr Wolfgang Hilberg, seit den 1970er Jahren Professor für Elektrotechnik in Darmstadt. 1967 hatte Hilberg die Idee zu einer "problemlosen, kleinen, billigen, immer richtig gehenden Gebrauchsuhr für jedermann" patentieren lassen und zusammen mit der Technischen Bundesanstalt den Sender in Mainflingen bei Offenbach mit der kodierten Zeitinformation entwickelt. Aber kein Uhrenproduzent war bereit, ein entsprechendes Gerät vor Ablauf der Patentrechte Hilbergs zu produzieren. 1985 war es soweit, und Junghans reagierte als erster Hersteller. Die zu einem Ladenpreis von 980 DM angebotene Uhr besteht aus einem Funkempfänger und einer Zeitanzeige mit Zeigern: links die gewohnte Skala mit Stunden- und Minutenanzeige, rechts ein Sekundenzeiger. Der Sekundenzeiger diente nicht nur zur Zeitmessung, sondern sollte den Nutzer auch über die Qualität des Funkempfangs informieren. Eine Junghans Patentschrift erläutert das Verfahren: "Nach Inbetriebnahme der Funkuhr ist ... aus einem vom Sekundenrhythmus abweichenden Weiterschalten des Indikator-Zeigers ohne weiteres erkennbar, daß unzureichende Funkempfangsverhältnisse vorliegen; die dann - z.B. durch Veränderung der örtlichen Orientierung der Funkuhr - verbessert werden können, bis sich eine sekundliche Fortschaltung des Indikator-Zeigers einstellt."