Die Beschäftigung mit der Glaskunst setzte bei Emile Gallé, einem der bedeutendsten Künstler des Art Nouveau, in den 1870er Jahren ein. In der Entwicklung seiner Glasgestaltung sind technische, formale und auch ikonographische Einflüsse der islamischen und japanischen Kunst ablesbar. Die Auseinandersetzung mit der Kunst des Islam zeigt sich bei dieser Vase in der Verwendung der eisenbraunen, transparenten Glasmasse sowie in der zylindrischen Becherform. Reminiszenzen an japanische Vorbilder spiegeln sich bei den arabeskenhaft gestalteten, vegetabilen Ornamenten und dem Motiv der fliegenden Libelle. Der farbige Emaildekor besteht aus Streublumen und Blumenranken. Den dekorativen Abschluss des Gefäßrandes bildet eine Borte aus Blütenranken.
Die Vase ist in der Schausammlung "Glas aus vier Jahrtausenden" im Alten Schloss ausgestellt.