Dieser Taler zeigt auf dem Avers das gekrönte Stadtwappen Kemptens (gekrönter Doppeladler, hier nimbiert) zwischen vier Feuereisen mit Funken und dem Wappen von Österreich (von einem Querbalken durchzogenen Schild), dem Wappen von Tirol (gekrönten und bewehrten Adler, hier ohne Flügelspangen mit Kleeblattenden, sog. Tiroler Adler) und dem Wappen von Altburgund (drei Schrägbalken). Das Wappen Kemptens wie auch die Legende MONETA NOVA CIVITA(TIS) CAMPIDONENSIS weisen auf die Stadt Kempten als Prägeort hin, wo ab 1537 Taler geprägt wurden. Dieses Stück wurde 1623 gefertigt, wie die Jahreszahl am Ende der Legende angibt. Auffallend an den Prägungen der Stadt Kempten sind die auffälligen habsburgischen Länderwappen, die Münzen andere oberschwäbische Städte in diesem Maße nicht ausweisen. Die Münzprägung der Stadt Kempten war abhängig von den Silberlieferungen der Inntaler Bergwerken. Zudem bestand eine enge Anlehnung der Stadt an Österreich bzw. den römischen Kaisern aus dem Geschlecht der Habsburger, weil die Stadt Kempten Schutz gegen die machtpolitischen Eingriffe des Stifts Kempten benötigte.
So ist auf dem Revers die Büste Kaiser Ferdinands II. nach recht abgebildet. Er trägt einen Harnisch, darüber eine Halskrause, einen Lorbeerkranz auf dem Haupt und trägt den Orden vom Goldenen Vließ. Die Legende nennt seinen Kaisertitel: FERDINANDVS II D(EI) G(RATIA) ROM(ANORVM) IMP(ERATOR) SEMP(ER) AVGVSTVS.