Schwert mit einer geschwungenen, einschneidigen Klinge, die sich zum Ort hin verbreitert und vorne abgerundet ist. Über die Klinge zieht sich längs eine Vertiefung und auf der ersten Hälfte der Klinge verlaufen zwei Hohlkehlen, zwischen denen sich sechs kleine, runde Vertiefungen, paarweise angeordnet, befinden. Dem Ende der unteren Hohlkehle folgen wieder solche Vertiefungen, die in einer Reihe angeordnet sind. Auf gleicher Höhe, in Richtung Ort, folgt eine Reihe von drei Löchern.
An die Klinge schließt ein Knauf an, der mit Rochenhaut ummantelt ist. Es folgt ein hölzerner, konischer Griff und anschließend ein zweiter, mit Rochenhaut bezogener Knauf. Der Griff und das Knauf-Ende sind mit dünnen Goldringen umschlossen. Am Goldring am Knauf sind mittels winziger Holzpflöcke in Löchern schwarze Haare befestigt. Es handelt sich vermutlich um Pferdehaare.
Die Scheide ist aus Leder und auf einer Seite mit Rochenhaut überzogen, auf der sie kleine Löcher hat, die vermutlich zur Befestigung von Ornamenten diente. Auf der Seite ohne Fischhaut befinden sich drei größere Löcher; ob diese für eine Befestigung dienten oder es sich um Beschädigungen handelt, ist unklar.
Das Objekt wurde vom Ulmer Kaufmann Christoph Weickmann für seine Kunst- und Wunderkammer erworben und ist im Inventar zu Weickmanns Sammlung von 1659 erwähnt. Für das Schwert ist die Bezugsquelle bekannt. Anhand des Inventars von 1659 ist nachvollziehbar, dass Weickmann das Objekt von Johann Abraham Haintzel (1620 - 1662), einem Patrizier aus Augsburg, erworben hat, der es von einer mehrjährigen Afrikareise mitbrachte.
Die Reste der Sammlung Weickmann gelangten zwischen 1785 und 1825 in den Besitz der Stadt Ulm und waren ab 1857 als Depositum beim "Verein für Kunst und Altertum in Ulm und Oberschwaben". Ende des 19. Jahrhunderts kamen die Objekte aus der Wunderkammer mit dem Bestand des Altertumsvereins in das neu gegründete Gewerbemuseum und 1925 ins Museum der Stadt Ulm.