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Kohelröhre mit Korbhenkel

Landesmuseum Württemberg Archäologie Antikensammlung Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten – ein Erstcheck Archäologische Sammlungen [5.489]
https://bildarchiv.landesmuseum-stuttgart.de/P/Bildarchiv/511372/511372.jpg (Landesmuseum Württemberg CC BY-SA)
Herkunft/Rechte: Landesmuseum Württemberg / Landesmuseum Württemberg, P. Frankenstein / H. Zwietasch (CC BY-SA)
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Beschreibung

Bei der v-förmigen Doppelröhre mit Korbhenkel handelt es sich um eine Kohelröhre, also einen Behälter für schwarze Augenschminke (arabisch Kokhl). Diese Art von Make-up war in antiker Zeit bei Männern und Frauen im gesamten Nahen Osten beliebt. Die Doppelröhre wurde aus einer stark gelängten, dann umgebogenen und eng zusammengefügten Glasblase hergestellt. An beiden Außenseiten der Röhren wurde je ein kleinerer Henkel vom Hals bis zur Oberkante des Randes gezogen und dort abgeschnitten. An diese Enden wurde ein umlaufender Korbhenkel angesetzt. Das Gefäß kann nicht stehen. Im Inneren befindet sich eine sehr dünne, außen eine dicke cremefarbene Iris. Dieser Typus der Kohelröhre wurde in spätrömischer und frühbyzantinischer Zeit (4.-6. Jahrhundert n. Chr.) im Gebiet des antiken Palästinas produziert und fast ausschließlich dort benutzt.

Das in der Nähe von Jaffa (heute Tel Aviv-Jaffa, Israel) gefundene Objekt wurde 1896 von der Vorgängereinrichtung des heutigen Landesmuseums Württemberg, die „Königliche Staatssammlung vaterländischer Kunst- und Altertumsdenkmale“, angekauft. Erworben wurde es von Richard Großmann (1873–1916). Der gebürtige Stuttgarter war in Tiberias (heute Israel) als Hotelier tätig. Zum Zeitpunkt des Verkaufs hielt er sich bei seiner Familie in Stuttgart auf, die hier ein Leinengeschäft führte. Die genauen Umstände der Ausgrabung und des Transfers sind nicht bekannt. Sowohl Jaffa als auch Tiberias waren damals Teil des Osmanischen Reichs.

Die Erforschung dieses Objekts erfolgte im Rahmen des Projekts „Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten – ein Erstcheck“, das vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste (DZK) gefördert wurde.

[Astrid Fendt/Malena Alderete]

Material/Technik

Glas, Freigeblasen

Maße

Länge
3,6 cm
Breite
7,5 cm
Höhe
16,5 cm

Ausführliche Beschreibung

Eingangsdatum: 15.9.1896

Literatur

  • Honroth, Margret (2007): Vom Luxusobjekt zum Gebrauchsgefäß vorrömische und römische Gläser. Stuttgart, S. 67f. Nr. 112
Landesmuseum Württemberg

Objekt aus: Landesmuseum Württemberg

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