Zu Beginn des 17. Jahrhunderts entstand, vermutlich in Prag, eine Serie von gegossenen Medaillen, die Herrscher und Heilige zeigen. Im ersten Teil seines Werkes "Historische Münzbelustigungen", der 1729 in Nürnberg erschien, bezeichnete Johann David Köhler die Werke dieser Serie als "Judenmedaillen". Seiner Ansicht nach hatte sie "ein Gewinn-süchtiger Goldschmid in Prag gemachet", der den Medaillen durch die Inschriften in gotischen Majuskeln den Anschein geben wollte, als "wären sie von alter Zeit".
Diese Medaille, die aus der Sammlung der Mömpelgarder Herzöge stammt und 1741 ins Stuttgarter Kabinett kam, zeigt auf dem Avers zwei habsburgische Kaiser: Friedrich III. mit Maximilian I., seinem Sohn und Nachfolger. Der Revers zeigt einen quadrierten Wappenschild.
[Matthias Ohm]