Personifikationen auf römischen Münzen stellen in den meisten Fällen die Tugenden und positiven Eigenschaften des Kaisers dar. Doch die Darstellung auf diesem Aureus, den Antoninus Pius für seine Tochter Faustina prägen ließ, ist laut Umschrift der LAETITIAE PVBLICAE, der Freude des Volkes, gewidmet. Als Motiv auf einer vom römischen Kaiser ausgegebenen Münze kann diese nur als öffentliche Reaktion auf ein Ereignis im Herrscherhaus verstanden werden. Anlass für die Prägung war demnach wahrscheinlich die Geburt eines der zahlreichen Kinder der Faustina minor, die als Ehefrau des designierten Nachfolgers ihres Vaters, Marc Aurel, durch ihre Nachkommen für den Fortbestand der antoninischen Dynastie sorgte und somit auch für die Zukunft den Frieden im Römischen Reich sicherte. Laetitia, die hier zum ersten Mal als Personifikation auf Münzen auftaucht, hält ein langes Szepter und einen Kranz, der die festliche Stimmung ihres Wesens unterstreicht.
[Sonja Hommen]