Paul Klees Spätwerk befasst sich mit oft mehrdeutigen Themen, die durch seine politische und persönliche Situation gekennzeichnet waren. Zum einen musste er die Diffamierung seiner Bilder durch die Nationalsozialisten erdulden und zum anderen setzte ihm die 1935 bei ihm festgestellte und unheilbar verlaufende Krankheit Sklerodermie zu, durch die sich Klees Malstil deutlich veränderte. In diesem Spätwerk "Mephisto als Pallas" von 1939 verbindet Paul Klee die antike Kriegsgöttin Pallas Athene mit der Teufelsfigur Mephisto. Pallas erscheint als Einheit von Maske und Helm mit rotgezacktem Aufsatz, im seitlichen stilisierten Gesicht taucht Mephisto auf. Der Maler konfrontiert in dieser zusammengesetzten Figur Pallas als Symbol für die etablierte konformistische Kunst mit Mephisto als Verkörperung der künstlerischen Schöpfung, die über dem Gegensatz von Gut und Böse steht. Das Bild bezeichnet eine Grundidee von Klees tragikomischer Kunstauffassung.
Signiert unten li. "Klee", bez. auf dem Unterlagenkarton unten Mitte "1939 UU 15 Mephisto als Pallas".