Diese Goldmünze ist ein Karolin. Dieses Nominal war eine bayerische Gold- und Handelsmünze nach dem Vorbild der französischen Louis d'or. Der Name Karolin stammt von Kurfürst Karl Albrecht von Bayern, der das Nominal 1726 in Bayern einführte. Der Karolin wog 9,7 g bei einem Feingewicht von 7,5 g und entsprach nach dem Reichsmünztag von 1738 8 Goldgulden und 5 Kreuzer. Sein Wert stieg während des Siebenjährigen Krieges bis 1763 auf 11 Gulden. Dieses Goldnominal wurde so beliebt, dass auch andere Landesherren sie prägten, wie dieser Karolin von Herzog Karl Alexander von Württemberg.
Auf dem Avers ist sein geharnischte Büste nach rechts abgebildet, mit dem Orden vom Goldenen Vlies, einem Feldherrenmantel und einer Lockenperücke. Die Legende nennt seinen Titel: CAROL(US) ALEX(ANDER) D(EI) G(RATIA) DUX WURT(EMBERGIAE) & T(ECKENSIS) – Karl Alexander, von Gottes Gnaden Herzog von Württemberg und Teck. Im Armausschnitt befindet sich ein S für den Stempelschneider Christoph Schmelz.
Das Münzbild des Revers zeigt das Wappen des Herzog in einem runden Wappenschild: Im 1. Feld das Wappen des Herzogtum Teck (schräg geweckt), im 2. Feld die Reichssturmfahne (Fahne mit Schwenkeln, belegt mit einem schwarzen Adler), die die württembergischen Herzöge durch den Besitz der Stadt Markgröningen tragen durften, und im 3. Feld das Wappen der Grafschaft von Mömpelgard (zwei aufrechte, abgekehrte Barben), im 4. Feld das Wappen der Herrschaft Heidenheim (der Rumpf eines bärtigen Mannes mit Mütze) und im Herzschild das Wappen des Herzogtum Württemberg (3 Hirschstangen untereinander). Das Wappen ist gekrönt mit einem Fürstenhut aus dem sich ein Hermelinmantel als Wappenmantel ausbreitet. Um den Wappenschild ist der Orden vom Goldenen Vlies mit zugehöriger Collane gelegt. Die Legende gibt Karl Alexanders Devise wieder PER ARDUA VIRTUS – Überwindung von Schwierigkeiten schafft Größe. Unter dem Wappen befindet sich das Prägejahr 1735 und die Initialen des Münzmeister Johann Friedrich Breuer.