Die scheinbar ewig fortdauernde und lichtbringende Kraft der Sonne wurde in der römischen Mythologie in Gestalt eines jugendlichen Gottes mit Strahlenkrone verehrt, der mit seinem Pferdegespann über den Himmel zog. Erst ab dem 3. Jahrhundert n. Chr. wurde Sol regelmäßig auf den Münzen der römischen Kaiser abgebildet, welche sich als zunehmend absolute Herrscher gerne mit diesem überirdisch mächtigen Gott verglichen. Auf diesem Aureus von Gordian III. wird durch die Umschrift AETERNITATI AVG(usti) deutlich, dass hier besonders die Vorstellung von Ewigkeit und Dauer, die mit der Sonne verknüpft war, mit der Regierungszeit des Kaisers in Verbindung gebracht werden sollte. Im Jahr 238 n. Chr., als Gordian III. noch im Kindesalter zum neuen Augustus ernannt worden war, hatte das Römische Reich nicht weniger als sechs Kaiser eines gewaltsamen Todes sterben sehen. Die Hoffnung auf eine dauernde Herrschaft war also ebenso angebracht wie der Wunsch nach einem neuen „goldenen“ Zeitalter, welches der Lichtbringer Sol wie kaum ein anderer Gott verkörperte.
[Sonja Hommen]