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Württembergisches Landesgewerbemuseum in Stuttgart

Vor 125 Jahren erhielt das Württembergische Landesgewerbemuseum in Stuttgart ein prachtvolles Gebäude, das heute das Haus der Wirtschaft Baden-Württemberg beherbergt. Dort wurde eine überregional ausgerichtete Sammlung zusammengetragen, bewahrt und ausgestellt, die als Vorbild für Industrie und Kunsthandwerk in Württemberg diente.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Sammlungsbestände des Landesgewerbemuseums nicht erneut der Öffentlichkeit in einer eigenen Institution präsentiert, sondern in den 1960er Jahren an die Staatlichen Museen Baden-Württembergs verteilt. Das Landesmuseum Württemberg, übernahm rund 40.000 Objekte des ehemaligen Landesgewerbemuseums, darunter die viel beachtete „Sammlung der Geschmacksverirrungen“.

Vom 1. Mai bis zum 31. Dezember 2021 fördert die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien (BKM) unter dem Titel „Zielgerichtete Digitalisierungsförderung bei Kultureinrichtungen aus dem Netzwerk der Deutschen Digitalen Bibliothek“ das Projekt „LGM online“, das sich der Erschließung und digitalen Präsentation von 4.000 Objekten aus dem ehemaligen Württembergischen Landesgewerbemuseum in Stuttgart widmet. Innerhalb des Projekts „LGM online“ werden ausgewählte Konvolute der ehemaligen Sammlung, insgesamt circa 4.000 Objekte, digital erfasst und veröffentlicht.

[ 120 Objekte ]

Äquatorialsonnenuhr, Augsburger Typ

Die achteckige Grundplatte aus Messing ruht auf der silbernen Kompassbüchse, die in einer großen Öffnung von der Unterseite angeschraubt ist. Der Kompass (Durchmesser 2,7 cm) hat die lateinischen, mit einem Linienkreuz verbundenen Haupthimmelsrichtungen „OR“, „ME“, „OC“, „SE“ und die Missweisungskorrektur 20° mit einem Pfeil. Die Kompassnadel ist aus gebläutem Stahl von gedrungener Figur. An der Westseite ist der Polhöhenbogen für 10°–90°. Der Skalenring mit III–XII–IX mit Halbstundenmarken, die Linien fortgesetzt an der inneren Schmalseite. Der Ring ist an der Südseite verjüngt. Auf einem Querstab mit Feder ist der einseitige Polstab befestigt. Auf der Unterseite der Kompassbüchse sind die Polhöhen, „Eleua Poli.“, für Augsburg, Paris und Krakau sowie die Signatur „Schretege“ für Johann Nepomuk Schrettegger. Auf der Unterseite der Grundplatte sind zwei alte Inventarnummern aufgetragen: „247“ und „3402“. Die Grundplatte weist Zonen mit einfachen Linien und Zickzack-Bändern auf, kurze Linien auf dem Kompass und an der Südseite des Skalenrings.

Äquatorialsonnenuhr, Augsburger Typ

In die achteckige, auf drei Stellfüßen ruhende, aus vergoldetem Messing bestehende Grundplatte ist mittig von unten die Kompassbüchse angeschraubt. Der Kompass mit dem Durchmesser 3,15 cm zeigt die über Kreuz verbundenen Haupthimmelsrichtungen als „OR“, „ME“, „OC“ und „SE“ mit einer Missweisungskorrektur von etwa 18°. Um die Pinne ist eine 8-teilige kleine Windrose graviert, deren Spitzen halbseitig schraffiert sind. An der Südseite befindet sich der geschlossene, im Süden verjüngte Skalenring mit III– XII–IX, an der Innenseite ohne Bezeichnung fortgesetzt. An einem Querstab befindet sich der abklappbare Polstab. An der Westseite ist mit einem Scharnier der Polhöhenbogen 0°– 80° angeschraubt. Ein Lot ist nicht vorgesehen. An der Unterseite des Kompasses befindet sich eine Polhöhentafel, „Elev Pol“, für Lissabon, Rom, Venedig, Wien, Augsburg, München, Salzburg und Straßburg. Teile des Instruments sind mit der Passmarke „IIII“ versehen. Die Grundplatte ist außerhalb des Kompasses flächendeckend mit Blattranken, Blüten und Parallelschraffuren versehen. Die Signatur befindet sich auf der Unterseite der Kompassbüchse, „LTM“ für Ludwig Theodor Müller. An der Unterseite der Grundplatte sind alte Inv. Nrn. aufgetragen: „245“, „3401“ und „104“.

Äquatorialsonnenuhr, Augsburger Typ

In die achteckige, auf drei profilierten Füßen ruhende Grundplatte ist mittig von unten die Kompassbüchse angeschraubt. Der Kompass mit dem Durchmesser 3,6 cm mit Zeiger aus gebläutem Stahl weist auf der Skala außen die lateinischen Haupthimmelsrichtungen auf. Zur Korrektur der Missweisung lässt sich im Kompass eine Scheibe mit einem Pfeil drehen. Die zugehörige Skala ermöglicht die Einstellung 40–0–40 mit Gradteilung, die Einstellung erfolgt von der Unterseite der Kompassbüchse über einen kleinen, in einem Schlitz laufenden Hebel. Um die Pinne ist eine 12-teilige kleine Windrose graviert, deren Spitzen halbseitig schraffiert sind. An der Nordseite ist das Lot mit einer silbernen Feder an der Unterseite, an der Westseite der Polhöhenbogen mit 20°–90° angebracht. An der Südseite befindet sich der die Skala tragende, im Süden sich verjüngende Ring. In diesen ist die Skala mit 3–12–9, Halbstundenmarken auf einen etwas breiteren Messingstreifen eingesetzt. An einem Querstab ist mit Feder abklappbar der Polstab eingesetzt. Das Lotgestell, der Polhöhenbogen und der Skalenring können zum Transport eingeklappt werden. Der Trägerring für die Skala weist auf der Oberseite ein Rankenband auf, die silberne Feder für das Lotgestell Rankwerk, die Unterseite der Kompassbüchse eine Rosette, der Polhöhenbogen endet in einem Blatt. Die Grundplatte weist bis auf eine einfache Rahmenlinie keine Verzierung auf. .

Horizontalsonnenuhr

Die auf drei Füßen ruhende achteckige Grundplatte aus Messing trägt an der Nordseite ein lyraförmiges, abklappbares Lotgestell mit Klöppellot sowie die Befestigung des Polfadens für die Polhöhen 46°, 48°, 50°, 52°, 54°; mittig der Kompass mit den Haupthimmelsrichtungen, quer über dem Kompass ein Steg zur Befestigung des Polfadens. Auf der Grundplatte befindet sich eine runde silberne Scheibe, außen IIII–XII–VIII, „Horizontale Solis & Lunae“, darin konzentrisch 1–[29], „Aet. Luna“; weiter konzentrisch 2 x 1–12 Stunden sowie kleiner Zeiger auf die Mondalterskala. An der Unterseite der Grundplatte ist die Polhöhentafel sowie die gravierte Feder für das Lotgestell. In den Zwickelfeldern ist Rankwerk; das Lotgestell und dessen silberner Federmechanismus sind mit stilisierten Blättern versehen.

Büchsensonnenuhr, Äquatorialsonnenuhr

Die Äquatorialsonnenuhr ist in eine runde Elfenbeinbüchse eingesetzt. Die Skala IIII– XII–VIII mit Halb- und Viertelstundenlinien befindet sich auf einem südlich offenen Bogen. Die Einstellung auf die Polhöhe erfolgt über einen Mechanismus unter der Platte. Auf der Platte läuft ein Stellzeiger über eine Skala mit 0°–90°. Am südlichen Rand ist der Kompass mit dem Durchmesser 3,2 cm, mit Bezeichnungen in 20°-Schritten, der Teilung in 2°-Schritten und der Markierung der Missweisung von 20°. Nach außen Stäbchen zum Fixieren der Kompassnadel. Die Polhöhentafel, die umlaufend auf der Grundplatte angebracht ist, enthält ausschließlich Städte in Norddeutschland (Stralsund, Leipzig, Berlin, Lübeck, Frankfurt a. d. Oder, Danzig). Der gewölbte Deckel der Elfenbeinbüchse an der Oberseite mit eingeschnittenen Ornamenten verziert: in der Mitte ein Rosette, deren Flächen mit einem Rautenraster belegt sind. Um die Rosette befinden sich kreisförmig angeordnet schmale Bänder mit verschiedenen geometrischen Ornamenten.

Horizontalsonnenuhr, Butterfield-Typ

Die achteckige Grundplatte ruht auf der Kompassbüchse und einem kurzen profilierten Säulenfuß. Sie weist 4 Skalen auf mit 4–12–8, IV–XII–VIII, 4–12–8 (wiederholt), V– XII–VII mit Halb- und Viertelstundenlinien für die Polhöhen 43°, 46°, 49° und 52°. Das Poldreieck ist abklappbar, die Polhöhenskala reicht von 40° bis 60°. Die Halterung des Poldreiecks ist beidseitig als Vogel gestaltet, dessen Schnabel als Zeiger fungiert. Der Kompass mit dem Durchmesser von 2,75 cm trägt auf der Skala die Bezeichnungen der Haupt-, Neben- und Unterhimmelsrichtungen in französischer Sprache, abgekürzt „E“, „ese“, „SE“, „sse“, „S“ usw. Die weitere Unterteilung ist nicht bezeichnet, die Nordrichtung (Missweisung etwa 8°) ist mit einer Linie markiert. Die Unterseite der Grundplatte und die Unterseite der Kompassbüchse tragen eine Polhöhentafel für 27 Orte, bezeichnet mit „Premier Cadran“, dazu ist hier die mit Rank- und Blattwerk verzierte Feder für das Poldreieck montiert. Am Fußpunkt des Schattendreiecks ist ein kleines Rankenfeld. Die Feder des Poldreiecks an der Unterseite der Grundplatte ist mit feinen Ranken graviert.

Klappsonnenuhr

Die Sonnenuhr besteht aus zwei Holztafeln, die mit handkolorierten Kupferstichen beklebt und durch ein zweiteiliges Scharnier miteinander verbunden sind. Die Sonnenuhr hat einen Schließ- und einen Aufstellhaken. Die untere Platte weist eine Aussparung zum Aufstellen der oberen auf. 1a: Polhöhentafel für 50 Städte in zwei Spalten, eingeteilt in französische, italienische, spanische und deutsche Städte, Befestigungsknopf für den Polfaden. 1b: Vertikalsonnenuhr mit hufeisenförmigem Zifferblatt 6–12–6 und VII–XII–V, Halb- und Viertelstundenlinien, in der Mitte des Zifferblattes die Einstecklöcher für den Polfaden für 35°, 37°, 40°, 42°, 45°, 49°, 50°, 52°, 55°, Faden eingesteckt bei 49°. 2a: Mittig der Kompass, Durchmesser 2,5 cm, Missweisung 12°, 8-teilige Windrose, Haupthimmelsrichtungen ausgeschrieben, Nebenhimmelsrichtungen „N.O.“, „S.O.“ usw., um den Kompass rundes Zifferblatt für 42° und 45° mit VII–XII–V und 7–12–5 sowie oval mit eckiger Umfangslinie für 49° mit 4–12–8, alle Skalen mit Halbstundenlinien. 2b: Leer. Die Kupferstiche weisen kolorierte vegetabile und architektonische Schmuckformen auf: 1a seitlich und oben Kreuzband, unten eine Mauer mit Büschen und mittig ein großer Torbogen; 1b ein Kreuzband wie 1a, innerhalb des Zifferblattes ein großes Rosengehänge, oben und unten als kurze Ranke; 2a ein Kreuzband wie 1a und 1b seitlich und unten, unter den Zifferblättern eine Schale mit Rosengehänge sowie seitlich und oben kurze Rosenranken.

Klappsonnenuhr

Zwei Platten, verbunden über ein fünfteiliges Scharnier; untere Platte mit Aussparung zum Aufstellen der oberen; zwei Schließhaken. 1a: 32-teilige Windrose mit abgekürzten Himmelsrichtungen „OST“, „OSO“, „SO“, „SSO“, „SVD“ usw., Handzeiger, in der Achse Einsteckloch für eine Windfahne, eine Öffnung mit dem Durchmesser von 3,2 cm zur Beobachtung des Kompasses. 1b: Skala für die Vertikalsonnenuhr mit iii–iiii–xii–vi, Halbstundenlinie und Viertelstundenmarke; oben eine große stilisierte 8-teilige Windrose, eine Sternblume zwischen den Pfeilspitzen, mit umschriebenem Achteck, außen eine doppelte Kreislinie. 2a: Auf einer Randleiste die Skala der Horizontalsonnenuhr 4–12–8, Halbstundenlinien und Viertelstundenmarken; unten gemeinsames Skalenfeld für italienische und babylonische Stunden mit 9–23 (rot) bzw. 2–16 (schwarz) mit Schattenstift; oben der vertiefte Kompass mit „ORIE“, „MARI“, „OCCI“, „SEPT“, Missweisung 8°. 2b: Nachtuhr mit Mondalterskala 1–29 und 2 x 1–12, die Messingscheibe fehlt. Auf der Unterseite der Platte 2 sind vier kleine Kugelfüße. In diese Platte ist ein kleines Fach für die Windfahne eingearbeitet. Die Flächen 1a und 2b sind mit Blattranken in den Zwickelfeldern verziert; 1b und 2a mit rot eingefärbten Kreisen mit kurzen Strahlen. Auf 2a unten „CONRAD KARNER“ sowie seine Meistermarke Posthorn beidseits der Kompasspinne.

Klappsonnenuhr, Azimutalsonnenuhr

Zwei Platten, verbunden über ein zweiteiliges Scharnier; untere Platte mit Aussparung zum Aufstellen der oberen. Zwei Schließen. 1a: Eine runde Skala 2 x 1–12 sowie Skala einer äquatorialen Süduhr mit 7–12–5; mittig ein Einsteckloch für den Schattenwerfer. 1b: Drehbare Scheiben für die Nachtuhr, erhalten ist nur die größte Scheibe mit den französischen Monatsnamen, der Dekadenteilung, jeder fünfte Tag zusätzlich markiert, sowie einer Skala mit 2 x 12 Stunden für Tag und Nacht. Am rechten Plattenrand Lineal eingraviert. 2a: Hier findet sich zunächst auf einem schmalen Ring die Skala der Horizontalsonnenuhr mit 5–12–7 mit Halbstundenlinien. In die Platte eine runde Eintiefung mit dem Durch- messer von 5,9 cm mit einem Kompass und dem azimutalen Zifferblatt. Auf den Boden der Kompassvertiefung ist ein kolorierter Kupferstich geklebt. Darauf ist eine achtteilige Windrose sowie am Rand eine Skala mit 4 x 0–90 (0 jeweils bei den Haupthimmelsrichtungen), zwischen den Pfeilen der Windrose die Polhöhen. Das Zifferblatt der azimutalen Sonnenuhr fehlt. 2b: Die Einstellscheibe für das Zifferblatt auf Seite 2a mit einem Handweiser auf die Monate mit einer 2-Tages-Teilung. Im inneren Kreis die Signatur um ein Quadrat zur Bestimmung der Wochentage in den Monaten. Der Öffnungswinkel der Platte wird entsprechend der Polhöhe mit Hilfe eines in die untere Platte einklappbaren Stiftes eingestellt, der in kleinen Vertiefungen in der Polhöhenleiste auf Seite 1b hält. Alle Seiten tragen den gleichen Schmuck, in den Zwickelfeldern, eine lineare Ranke, an den Rändern und um die Skalen ein Zahnband.

Klappsonnenuhr

Die Sonnenuhr besteht aus zwei Holztafeln, die mit handkolorierten Kupferstichen beklebt und mit zwei Scharnieren miteinander verbunden sind. Die untere Tafel ist an der Scharnierseite leicht eingezogen zum Aufstellen der oberen Tafel. Von zwei Aufstellhaken hat sich einer erhalten, ebenso die Schließe. 1a: Polhöhentafel für 54 europäische Städte, aufgeteilt in zwei Spalten. Eingefasst ist die Tafel von einem Band aus ovalen Kettengliedern und einem bandumwundenen Lorbeerkranz in Rot- und Grüntönen. An der rechten Oberseite Knopf zum Aufwickeln des überstehenden Polfadens (links nur noch Rest eines weiteren, abgebrochenen Knopfs). 1b: Zifferblatt (VII–XII–V) mit Viertelstundenangabe. Das runde Zifferblatt wird von einem achteckig angeordneten Ornamentband, das Beschlagnägel nachahmt, umrahmt. Auf der Mittelachse in der oberen Hälfte senkrechte Skala für die Polhöheneinstellung mit den Gradangaben für 38, 40, 42, 44, 46, 48, 50, 52, 54, 56 Grad mit entsprechenden Einstecklöchern für den Polfaden; zudem weitere Einstecklöcher. Die Skala ist eingefasst von einer Girlande aus Lorbeer, zwei weitere Girlanden füllen die oberen Zwickel. Kolorierung in rot, grün und gelb. 2a: Hauptzifferblatt kreisförmig um den vertieft eingelassenen Kompass (Dm. 3,1 cm) angeordnet. Vier Stundenkreise von innen nach außen: für 40° mit der Bezeichnung V– XII–VII, dann für 45° mit der Bezeichnung 8–12–4, dann für 50° mit der Bezeichnung 8–12–4, für 58° mit der Bezeichnung VIII–XII–IIII. Die Stundenkreise werden eingerahmt von einem achteckig angeordneten Ornamentband, das Beschlagnägel nachahmt. An der Südseite Darstellung einer Fußschale mit Blumenranken. Das gesamte Feld wird durch Wellenbänder und Lorbeergirlanden eingefasst. Kolorierung in rot, grün und gelb. Der Kompass mit achtstrahligem Stern, wovon zwei gegenüberliegende Strahlen jeweils in den Farben rot, blau, gelb oder grün koloriert sind. Bezeichnung „NORD – No – OST – So – SUD – Sw –WEST – Nw“. 2b: Leer.

Zylindersonnenuhr

Auf einen hölzernen Zylinder ist das Liniennetz einer Zylindersonnenuhr, die für 49° ausgelegt ist, verzeichnet. Der Schattenwerfer ist im Kopfstück einklappbar. Die Stundenlinien verlaufen paarweise entsprechend des Sonnenstandes in den Monaten. Eine solche Sonnenuhr wurde laut Balet 1867 auf der Pariser Weltausstellung von dem Uhrmacher Henri Robert (1795–1874) angeboten.

Chronoskop

Die aufgemalte Skala befindet sich auf einer Holzplatte mit drei Stellfüßen, einer kurzen Röhrenlibelle in Messingfassung und einem Messingdreieck als Schattenwerfer. Horizontalsonnenuhr für IV–XII–VIII, 5-Minutenlinien, rechts und links am Rand Skala der Sonnendeklination mit Monatslinien. Bezeichnung: „Chronoskop Astronomisches Netz zur Bestimmung der Zeit in der geographischen Breite eines Ortes von Professor Riess in Stuttgart“.

Skiostat

Auf ein gabelförmiges Gestell, das vermutlich auf einen Sockel zu montieren ist, ist die Anzeige einer Horizontalsonnenuhr fixiert. Die Anzeigeeinrichtung entspricht der Inv. Nr. 1968-322. Die Skalenplatte mit 4–12–8 mit Halb- und Viertelstundenteilung ist durch Kippen auf die Polhöhe 40°–60° (Skala mit Gradteilung) einstellbar. Über der Skalenplatte erhebt sich ein geschwungener flacher Steg, an dessem Ende der Polfaden fixiert ist. Als zweite Halterung für den Polfaden fungiert ein Stift an der Skalenplatte. Die Oberfläche des geschwungenen Stegs ist mit kurzen Schraffuren bedeckt, die das Erscheinungsbild verlebendigen. Darüber liegt ein Lack.

Skiostat

Die Einrichtung der Zeitanzeige ruht auf einer mit drei Stellschrauben versehenen Sockelplatte mit einer Dosenlibelle. Das Zifferblatt der Horizontalsonnenuhr schließt einen Zylinder, der schräg auf dem Sockel gelagert ist, ab. Die Neigung des Zylinders ist von 30° bis 60° veränderbar. Entlang der Längsseite ist eine dreieckige Monatsanzeige angebracht. Die rechtwinklig zum Zylinder stehende Grundplatte ermöglicht die Einstellung auf das Datum. Die eigentliche Anzeige ist als Horizontaluhr gestaltet mit der Skala 4–12–8 mit Halb- und Viertelstundenteilung. Der Schattenwerfer ist ein Polfaden, der an einem Stift befestigt ist. Die Beschriftung „PATENT E. BOISSIER BERLIN 160“ befindet sich auf der Inschriftenplatte. Entwurf vom Gymnasialdirektor E. F. August, die Herstellung übernahm der Mechaniker Boissier, Berlin, Lindenstr. 116. Die Oberfläche der Inschriftenplatte ist mit sehr feinen, Dreiecke bildenden Schraffuren überzogen. Ein Lacküberzug lässt die Oberflächen zudem glänzend erscheinen.

Hohlflächensonnenuhr

Die Sonnenuhr hat die Form eines Pokals und besteht aus einer halbkugelförmigen Schale, die auf einem gedrungenen Fuß mit ausladendem, rundem Sockel steht. Drei massive Stellfüße ermöglichen die präzise Ausrichtung in der Horizontalen. Fuß und Schale bestehen aus Keramik, deren weiße mit dunkelroten Schlieren durchzogene Glasur Marmor imitiert. In die Keramikschale eingelegt ist eine Metallschale mit den Indikationen der Sonnenuhr. An zwei rechtwinklig zueinander gespannten Fäden hing das erhaltene Lot, dessen untere Spitze als Schattenwerfer diente; Stundenskala 4–12–8 mit Viertelstundenlinien und Bezeichnung für 5 Minuten, Kalender mit Mittagshöhen der Sonne, 3-tägig bezeichnet, sowie Zeitgleichungsanzeige.

Horizontalsonnenuhr

Auf der quadratischen Platte ist am Rand in einem Rahmen die Skala IV–XII–VIII mit Stundenlinien in Hochätzung herausgearbeitet. Um den Stützpunkt des Schattenwerfers im Zentrum der Platte ein strahlendes Christusmonogramm „I H S“ mit einem kleinen Kreuz auf dem Querstrich des H zu sehen. Darum umlaufend die Inschrift „Ratula indicans quota lit hora in toto orbe“. Um dieses Monogramm liegt eine radial angeordnete Tabelle zur Zeitbestimmung in verschiedenen Ländern (Leider sind Details wegen starkem Abrieb nicht erkennbar). Die Datierung „ANNO MDCCIV“ befindet sich am oberen Plattenrand. Die Zwickelfelder der inneren Tafel sind mit Palmzweigen verziert.

Horizontalsonnenuhr

Die auf drei Füßen, davon zwei Schraubfüße, ruhende rechteckige Grundplatte trägt auf der ganzen Fläche eine spitzovale Skala mit IIII–XII–VIII, mit Halb- und Viertelstundenlinien, Linien für 7,5 Minuten, sowie auf einem eigenen Zifferblattring eine Teilung zur Ablesung von Minuten und der Bezeichnung in Schritten von 10 Minuten. Die Südrichtung ist mit einer dünnen, die ganze Fläche durchziehenden Linie markiert. In das rahmenförmige, abklappbare Schattendreieck war ein Lot zur Einstellung der Polhöhe über die Stellfüße für 40°–55° eingefügt. Die Enden des Skalenbandes sind aufwendig gerollt, die Fläche innerhalb der Skala ist mit Laub- und Bandwerk verziert, die Zwickelfelder der Skala mit c-Bögen und Ranken. Das Schattendreieck ist an der nördlichen Seite aus zwei c-Bögen zusammengesetzt, die Schrauben sind als Flügelschrauben gestaltet.

Äquatorialsonnenuhr

In die Holzplatte ist mittig vertieft ein Präzisionskompass mit 4 x 90° und Gradteilung eingesetzt. Die Haupthimmelsrichtungen sind mit den Anfangsbuchstaben markiert, die Nordrichtung mit einer stilisierten Tulpe. Um die Pinne ist eine 16-teilige Windrose. An der Nordseite ist ein im Süden offener Skalenring abklappbar angeschraubt, bezeichnet mit IV–XII–VIII. Auf der schmalen Innenseite mit Stunden-, Halb- und Viertelstunden ohne Bezeichnung fortgesetzt. Der Schattenwerfer ist an einen Querstab an einen kleinen halbrunden Bogen angesetzt. An der Nordseite befindet sich ein tropfenförmiger Lotrahmen. An der Südseite an den Gelenken zwei hakenförmige Aufstellsperren, sodass der Skalenring höchstens auf 90° aufgestellt werden kann. Der Polhöhenbogen an der Westseite fehlt. Die Unterseite ist leer. Dort alte Inventarnummern: „N. 96“ und durchgestrichen „936“.

Horizontalsonnenuhr, Tischsonnenuhr

Messingplatte in gekehlt eingezogener Holzplatte aufgelegt und mit vier Nägeln fixiert. Sonnenuhr für Polhöhe 60°, Skala 8–12–4, dreieckiger, seitlich leicht eingezogener Schattenwerfer. In der Platte Öffnung für Kompass (Dm. 4,7 cm).

Fragment einer Klappsonnenuhr

Es handelt sich um die untere Platte (Platte 2) einer Elfenbein-Klappsonnenuhr. 2a: Horizontalsonnenuhr für drei Polhöhen, „Polvs Heg“ [für Polus Hoe], 48°, 48°, 42° mit 2 x 4–12–8 und IIII–XII–VIII, dazu Zifferblatt der „WELSCH VHR“ mit 10–23 und der „GROS VHR“ mit 1–14, im Zentrum der Skalen der Kompass mit Missweisung etwa 20°. 2b: Fragment einer Monduhr mit Bezeichnung der Mondphasen „erst virtel“, „fol man“, „letzt virtel“, „nei man“ mit Mondphasenbildchen sowie Tafel der „epagta ivlliana“ und „epagta gregori“, Mondalterskala 1–29 [1/2], Skala 2 x 1–12. In die Platte ist am Seitenrand ein verschließbares Fach für die aufsteckbare Windfahne eingearbeitet. Auf 2a ist in den oberen Zwickeln ein ausgearbeitetes Mond- und ein Sonnengesicht eingraviert, die Freiflächen sind mit Rankwerk und schraffierten Blättern bedeckt; die Freiflächen um die Monduhr-Skala (2b) mit Ranken mit schraffierten Blättern sowie Granatäpfeln. Die gravierten Linien sind schwarz eingefärbt, zudem sind an den Blattranken Reste von grüner und roter Farbe zu sehen. Am unteren Rand in einem Kreisrahmen „IOSEPH DVCHER 1641“ mit drei Sternen und der Meistermarke Vogel.

Horizontalsonnenuhr, Mittagskanone

Auf einer achteckigen Grundplatte aus Marmor ist an der Südseite die Skala einer Horizontalsonnenuhr mit 7–12–5 aufgetragen. An der Nordseite ist die Kanone mit Schussrichtung nach Norden montiert, darüber an zwei seitlichen Trägern das Brennglas. Auf einem Träger befindet sich eine Monatsskala zur Einstellung der Höhe des Brennglases, in der Halterung des Brennglases entsprechende Öffnung zum Ablesen der Monatsskala. Alle Bronzeteile mit massiven Schrauben von der Unterseite festgeschraubt. Zwei weitere, leere (Schraub-)Löcher unklarer Funktion an der West- und der Südseite. Eventuell dienten sie der Fixierung der Platte auf einem Untergrund. Die Skalen und die Einrichtung der Mittagskanone sind auf der Grundplatte von einer doppelten Kreislinie eingefasst. An den betreffenden Seiten sind die Haupthimmelsrichtungen in Frakturschrift aufgetragen. Die Achsen der Brennglasträger enden in eichelförmigen Knäufen.

Öhrsonnenuhr

Dies ist eine frei pendelnde Öhrsonnenuhr nach der Art von Philipp Matthäus Hahn. Auf einem quadratischen Messingsockel ist in eine über kurzen Fuß halbkreisförmige Halterung die Sonnenuhr eingehängt. Sie besteht aus einem Messingring, in dem auf ganzem Durchmesser eine Metallachse einmontiert ist. An dieser drehbar befestigt und im Abstand von 15,0 cm die Öhrplatte und die Auffangplatte (Analemma-Platte). Daran Räderwerk, das entsprechend der Verschiebungen von Öhr- und Auffangplatte auf einem Zifferblatt die Zeit anzeigt. Das Zifferblatt ist weiß emailliert, mit schwarzen Ziffern 1–12, 15, 30, 45, 60. Die Zeiger sind fein ziseliert. Die Auffangplatte besitzt eine Kalenderskala, Teilung in Schritten zu 5 Tagen, dazu die zugehörigen Tierkreiszeichen (Symbole) und die Angabe „Grade Lini Sonen Zeit Krume Lini Uhren Lini“. Der hölzerne Standsockel weist eine Skala der Himmelsrichtungen mit den deutschen Haupthimmelsrichtungen und der Kennzeichnung der „Mittag Linie“ auf; die Skala 90°– 0°–90° (0° im Süden), Bezeichnung „Abweichungs Grade“. Die Polhöheneinstellung erfolgt über die Skala „Elev: Poli“ 0°–90° mit Gradteilung. Der Sockel weist polychrome Bemalung mit Frucht- und Blattranken auf. Signatur: Keine, nach Ausst. Kat. Stuttgart u.a. 1989/1 evtl. von Georg Matthias Burger, Nürnberg nach 1780, oder Werkstatt.

Vertikalsonnenuhr, Fenstersonnenuhr

Die mit Glasmalerei auf einer hochrechteckigen Monolithscheibe aufgemalte Vertikalsonnenuhr ist symmetrisch aufgebaut und ermöglicht mehrere Anzeigen. Der weißgrundige, als nach oben offenes Rechteck gestaltete Ziffernbalken verzeichnet die römischen Stundenzahlen VI–XII–VI mit Halbstundenmarken. Dieses Rechteck umschließt einen in schwarze Malerei eingeritzten „Calender“ mit Namenstagen und dem Sonnenstand im Tierkreis. Rechts und links davon sind die Tierkreiszeichen mit kleinen Figuren und mit den Symbolen dargestellt. Die beiden gelbgrundigen Banderolen verzeichnen die Tag- und Nachtlängen 8–16, „die nachts Länge +“ bzw. „die Tags Länge +“, sowie die Sonnenauf- und -niedergänge 4–8, „der Sonnen A:g“ bzw. „der Sonnen N:g“, wobei die Sonne jeweils als Symbol steht. In der Mitte sind auf einem vertikalen Balken die Monatsbuchstaben verzeichnet. Betont wird die Mittelachse durch zwei bildliche Darstellungen: oben eine gelbe, flammende Sonne mit Gesicht, darüber die Jahresangabe „ANNO 1762“, unten ein auf der Erdkugel knieender, geflügelter Putto, der mit dem Handzirkel eine Armillarsphäre vermisst. Der Polstab wird ehemals im Sonnengesicht angebracht gewesen sein. Die Angaben gelten für die geographische Breite von etwa 48°, das entspricht der Lage von Ulm. Die Scheibe wird von einem geschwärzten Holzrahmen gehalten, dessen Vorderseite nachträglich vergoldet wurde.

Ringsonnenuhr, Zweikreisinstrument

Am Meridianring ist der für 0°–90° (Gradeinteilung) einstellbare Schieber mit Halteschraube befestigt. Der Führungsrahmen trägt auf der Vorder- und Rückseite eine Monatsskala mit den abgekürzten Monatsnamen bzw. mit den zugehörigen Tierkreiszeichen und einer Teilung in 10 Tage. Der Äquatorring hat die Stundenskala 2 x 1–12 mit Halb- und Viertelstundenlinien. Beide Ringe tragen ein Polhöhenverzeichnis für 42 Orte. An der Halterung des Führungsrahmens für das Öhrplättchen ist ein kleines Rollwerk mit Ranken graviert.

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