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Archäologisches Hegau-Museum Alamannisches Gräberfeld Singen, Gewann "Hinterm Dorf", Bahnhof, August-Ruf-Straße

Alamannisches Gräberfeld Singen, Gewann "Hinterm Dorf", Bahnhof, August-Ruf-Straße

Das alamannische Reihengräberfeld Singen umfasst heute 213 bekannte Gräber. Es ist bereits seit 1887 durch erste Funde bekannt, die beim Ausheben eines Kellers in der damaligen Kaiserstraße 4 (später Rathenau-, Adolf-Hitler-Straße, heute August-Ruf-Straße) zutage kamen. Noch im selben Jahr untersuchte Prof. K. Miller den Bereich des Bahnhofsvorbaus und der heutigen August-Ruf-Straße und öffnete dabei 34 Gräber. Weitere 27 Gräber wurden im Frühjahr 1888 im Bereich eines Neubaus freigelegt. Die Funde wurden nicht nach Gräbern getrennt und befinden sich heute im Hegau-Museum.
Zwischen 1888 und 1928wurden wiederholt bei Bauarbeiten im Bereich der August-Ruf-Straße 1-4 Gräber unbeobachtet zerstört.Die Funde aus diesem Gräbern sammelte der Zigarrenwarenhändler G. Müller aus Singen und das Bauunternehmen Schmal aus Überlingen auf. Diese Funde wurden ebenfalls dem Hegau-Museum übergeben.
Bei einer planmäßigen Ausgrabung im Sommer 1932 anlässlich eines Anbaus in der August-Ruf-Straße 4 und des gleichzeitigen Anlegens des Nachbargartens konnte Albert Funk die Gräber 1 bis 30 freilegen. Er erfasste die Ost- und Westgrenze des Gräberfeldes.
Bei Kanalisations- und Hausbauarbeiten wurden 1936 und 1937 die Gräber 31 bis 42 entdeckt. Die daraus stammenden Funde sind seit der Plünderung des Hegau-Museumsnach Kriegsende verschollen.
Durch eine notdürftige Bergung im Januar 1958 konnten weitere Grabfunde auf dem Grundstück Hauser entdeckt werden. Dieses schloss sich nördlich an das Grabungsareal von 1932 an. Es wurden die Gräber 43 bis 79 festgestellt. Die Nordgrenze des Gräberfeldes kann auf Höhe des Hegau-Straße angenommen werden.
Eine vollständige Untersuchung des östlichen Bahnhofsvorplatzes fand im Frühjahr 1963 aufgrund der Neugestaltung des Bahnhofbereiches statt. Weitere 134 Gräber kamen zum Vorschein. Darunter befanden sich Gräber, die Miller 1887/88 angeschnitten hatte. Einige Fundensembles konnte dadurch ergänzt werden. Bei diesen Untersuchungen wurde nun auch die Südgrenze des Gräberfeldes erreicht.

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Eiserne Pfeilspitze

Die eiserne Pfeilspitze besitzt ein lanzettförmiges Blatt und eine lange, geschlossene Tülle. In der Tülle befindet sich am unteren Ende ein bronzener Nietnagel, der von außen in die Tülle getrieben worden ist. Das Blatt besitzt einen schwachen Mittelgrat. Im Grab waren noch zwei weitere lanzettförmige Pfeilspitzen enthalten. Leihgabe: ALM Baden-Württemberg

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