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Schausammlung "LegendäreMeisterWerke. Kulturgeschichte(n) aus Württemberg"

Anlässlich des 150-jährigen Gründungsjubiläums eröffnete das Landesmuseum Württemberg im Mai 2012 die Schausammlung "LegendäreMeisterWerke. Kulturgeschichte(n) aus Württemberg" im Alten Schloss. Mit über 1000 Werken aus 80.000 Jahren bietet die Ausstellung einen chronologischen Rundgang durch die Kulturgeschichte der Region. Hier finden Sie eine Auswahl der ausgestellten Objekte.

[ 387 Objekte ]

Männergrab aus Gültlingen

Geradezu "fürstlich" war die Ausstattung des 1901 in Gültlingen aufgefundenen, sogenannten Helmgrabes. Neben einer Goldgriffspatha war der Tote mit einem eisernen Helm mit vergoldeten Kupferspangen, einem prunkvollen Gürtel mit Tasche und Meerschaumschnalle, Schild und Wurfaxt sowie einer fränkischen Glasschale ausgestattet. Schwert, Helm und Gürtel stammen aus byzantinischen Werkstätten und wurden von ihrem Besitzer wohl während seiner Dienstzeit im dortigen Militär erworben. Das Ensemble ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Bügelfibeln aus Donzdorf

Ein fester Bestandteil der Tracht der adligen oder reichen Frau im 6. Jahrhundert nach Christus war die Bügelfibel. Die prächtigen Bügelfibeln aus dem reichen Frauengrab von Donzdorf sind reich mit Masken und Tieren geschmückt und stammen ursprünglich wohl aus Jütland. Solche skandinavischen Bügelfibeln erfreuten sich am Ende des 6. Jahrhunderts einiger Beliebtheit. Eine der Fibeln trägt auf der Rückseite in Runenschrift einen westgermanischen Männernamen, der in nordischer Schreibweise eingraviert ist. Vervollständigt wird das Ensemble durch zwei filigranverzierte Almandinscheibenfibeln. Diese waren wohl Sonderanfertigungen, da direkte Vergleichsstücke bisher nicht bekannt wurden. Die Fibeln aus Donzdorf sind in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Glasperlenkette aus Böttingen

Glasperlen treten in merowingerzeitlichen Frauen- und Mädchengräbern häufig als Beigabe auf. Die Perlen wurden überwiegend als Halskette, seltener auch als Armband oder Kleiderbesatz getragen. 1956 wurde in Böttingen ein alamannisches Frauengrab angeschnitten, das u. a. 150 Perlen enthielt. Eine Perlenschnur und der Kettenverschluss fehlen. Die ursprüngliche Anordnung der Perlen ist unbekannt. Neben fünf Bernstein- und einer Amethystperle sowie 109 kleineren, zumeist einfarbigen Glasperlen fallen 35 Glasperlen aufgrund ihrer Größe und Farbigkeit auf. Vergleichbare Perlen in ähnlich großer Zahl sind bisher nur aus Eislingen, Kreis Göppingen, bekannt. Die Herstellung erfolgte in Glashütten mit unbekanntem Standort. Die Glasperlenkette aus Böttingen wird im Depot aufbewahrt.

Graf Ulrich V. der Vielgeliebte von Württemberg und seine drei Frauen

Die beiden Seitenflügel zeigen den Stifter des Altars, Graf Ulrich V. den Vielgeliebten (reg. 1419/33-1480), und seine drei Frauen in Grün Margarethe von Cleve († 1444), in Rot Elisabeth von Bayern († 1451), und in Violett Margarethe von Savoyen († 1479). Sie sind kniend der Mitte zugewandt, wo das verlorene Mittelstück den Gegenstand ihrer Anbetung enthielt. Die Personen sind im Typus von Stifterbildnissen wiedergegeben. Doch sie haben die untere Ecke verlassen und nehmen selbstbewusst die ganze Bildfläche ein. Die vier Wappenschilde im Vordergrund weisen den Betrachter deutlich darauf hin, dass der Württemberger vornehm genug war, gleich dreimal eine Frau aus einem fürstlichen Haus zu heiraten. Die beiden Tafeln sind in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Flügelretabel aus Dornstadt

Im Schrein des Flügelaltars steht die Muttergottes, rechts und links von ihr die heiligen Katharina und Barbara. Die Seitenflügel erzählen von der Anbetung der Könige und von den Zweifeln Josefs. Ihm fällt es schwer zu glauben, dass Maria vom Heiligen Geist schwanger sei, was der Engel hier aber bekräftigt. Die Kronen und die goldenen Gewänder wecken eine Vorahnung des Reichtums im Jenseits. Die Skulpturen stammen von Meister Hartmann, die Fassung und die Malerei von einem anderen Ulmer Meister.Der ursprüngliche Standort war vermutlich die Benediktinerabtei Elchingen, danach die Pfarrkirche St. Ulrich in Dornstadt. Das früheste erhaltene Altarretabel aus einer Ulmer Werkstatt ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" ausgestellt.

Frauengrab aus Fridingen

Das reiche Frauengrab aus dem 1971 bei Kanalisationsarbeiten entdeckten Gräberfeld umfasst eine vollständige Fibeltracht, Schmuck (u. a. Münzanhänger), ein silbernes Schlüsselpaar und das Fragment eines byzantinischen Beinkammes, der beidseitig mit Darstellungen von menschlichen Figuren verziert ist. Seite A kann als Darstellung einer neutestamentlichen Szene interpretiert werden. Darüber hinaus war der Toten ein hölzerner Stuhl mit ins Grab gegeben worden, von dem sich die eiserne Mittelachse erhalten hat. Der hohe Wert dieser Beigaben gilt als Anzeiger für die wirtschaftliche Potenz und somit für die gehobene soziale Stellung der Verstorbenen innerhalb der Gesellschaft. Das Ensemble ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt. [Elena Reus]

Fibelpaar aus Bopfingen mit Tierstilverzierung

Die Bügelfibeln aus Grab 129 des Gräberfeldes von Bopfingen sind ein eindrucksvolles Beispiel für die im 6. Jh. aufkommende Tierstilornamentik, bei der es sich um eine typisch germanische Verzierung handelt. Auf dem Fibelhals ist „das kauernde, vorwärts blickende Tier“, auf der Kopfplatte „das zurückblickende Tier“ und auf der Fußplatte „das verschlungene Tier“ jeweils doppelt und in spiegelsymmetrischer Form dargestellt. Das Motiv der Fußplatte lässt sich in fünf Elemente gliedern: Kopf, Hals, Vorderbein, Körper und Hinterbein. Dabei besteht der Kopf aus einem umrahmten, spitzovalen Auge, einer Art Nackenschopf und zwei spitzen, geöffneten Kiefern (siehe Umzeichnung). Zwei Merkmale des großen Tierkopfes am unteren Abschluss der Fußplatte ist allen Fibeln dieser Gruppe gemein: große, runde Augen sowie die arkadenförmige Gliederung der Augenumrahmung und Nasenlinie. [Elena Reus]

Gräberfeld bei Aldingen am mittleren Neckar

Die neun Frauen des mit 22 Bestattungen nur kleinen Gräberfeldes wurden mit unterschiedlich reicher Ausstattung beerdigt. Wohlhabende Frauen trugen die Vierfibeltracht, die zusätzlich zu zwei Bügelfibeln im Beckenbereich ein weiteres Fibelpaar an der Schulter enthielt und das oft in Form kleiner Vögel gestaltet war. Außergewöhnlich sind zwei Fibeln in Insektenform, die einer der Frauen beigegeben wurden. Ein weiterer wichtiger Bestandteil der weiblichen Tracht war das Gürtelgehänge, das neben praktischen Geräten Knotenringe und andere Objekte mit Amulettcharakter enthalten konnte. Im Unterschied zu den vermutlich verdeckt getragenen Gürtelschnallen der Frauen, ist die Schnalle aus einem Männergrab besonders prächtig. Neben aufwändiger Kerbschnittverzierung weist das vergoldete Stück Almandineinlagen und eine Silberniete auf. Die Schnallen gehörten meist zu einem Leib- oder Waffengurt, der den männlichen Toten umgelegt wurde. [Elena Reus]

Bär aus dem Geißenklösterle im Achtal bei Blaubeuren-Weiler

Zu den drei Tierplastiken aus dem Geißenklösterle gehört auch ein aufrecht stehender Bär. Das aus 11 Fragmenten zusammengesetzte Tier erhebt sich mit seinem nach oben gerichteten Kopf und den nach vorne gestreckten Pranken in einer Drohgebärde. Ein stehender Höhlenbär war mit 3 m Größe ein beeindruckender Gegner. Vor allem die Gesichtspartie mit Schnauze, Maul und Nase ist trotz der geringen Größe der Plastik in beeindruckender Lebendigkeit herausgearbeitet. Auf dem Bauch und dem erhaltenen Bein besitzt der Bär zudem feine, parallele Einkerbungen. Die Bärenfigur ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt. [Fabian Haack]

Teile einer Amboverkleidung aus dem ehemaligen Benediktinerkloster in Hirsau

Bei Bauarbeiten im Südturm der St. Aureliuskirche in Hirsau wurden 1955 drei Steinplatten gefunden, die aus der Gründungszeit des karolingischen Klosters stammen und als Teile einer Ambo-Verkleidung aus der kurz nach 830 errichteten ersten Klosterkirche rekonstruiert werden können. Ein Krückenkreuz umgeben von Flechtwerkmotiven bildete die Brüstung (1955-26), ein zweiter Stein war wohl am Aufgang montiert (1955-28) und die dritte, schräge Platte verdeckte eine Treppe (1955-27). Der von den Langobarden besonders gepflegte Flechtbandstil ist in karolingischer Zeit im ganzen Frankenreich, in Italien und auf dem Balkan verbreitet. Er findet sich vor allem an Ausstattungsstücken der Kirchen, wie Chorschranken, aber auch an Ambonen, den Vorläufern der Prdiktkanzeln. Die drei Flechtwerkplatten sind in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Christus-Johannes-Gruppe

Das eindrückliche Andachtsbild zeigt Jesus und seinen ihm besonders nahestehenden Jünger Johannes. Beim Letzten Abendmahl, so das Johannesevangelium, habe dieser an der Brust des Herrn geruht. Der Jünger verkörpert die vertrauensvolle Hingabe an Gott, die in der süddeutschen Mystik des 13. und 14. Jahrhunderts vor allem in den Frauenklöstern eine große Rolle spielte. In der andächtigen Betrachtung wurde die Nähe zu Jesus auch leiblich spürbar. Die Christus-Johannes-Gruppe stammt vermutlich aus dem Benediktinerinnenkloster Mariaberg. Sie ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Maria und Johannes aus einer Kreuzigungsgruppe

Schlanke und doch monumentale Gestalten sind die beiden vollrund geschnitzten Figuren, die einst zu einer Kreuzgruppe gehörten. Das überlebensgroße Format, die sich stark vorneigenden Köpfe und die großflächige, nicht nahansichtige Gestaltung der Köpfe und Hände sind dadurch zu erklären, dass die Gruppe hoch im Chor einer Kirche auf einem Balken angebracht war. Vergleichsstücke, wie z. B. das Fragment eines Vesperbildes aus Radolfzell im Augustinermuseum Freiburg, lassen die Anfertigung der Figuren durch eine Werkstatt aus dem Bodenseegebiet annehmen. Hier wie dort sind Teile der kostbaren Fassung und Vergoldung erhalten. Vermutlich stammen die Figuren aus der ehemaligen Benediktinerklosterkirche in Murrhardt. Die beiden Figuren sind in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Feldflasche aus Oberflacht

Oberflacht ist eines der wichtigsten Gräberfelder aus dem frühen Mittelalter in Baden-Württemberg. Die Gräber waren in eine tonige Schicht unterhalb des Grundwasserspiegels eingetieft und somit luftdicht abgeschlossen. Erhalten geblieben sind so eine Vielzahl von Gegenständen aus Holz wie Baumsärge, Möbel, Leuchter, Ess- und Trinkgeschirr sowie Musikinstrumente. Das deutet auf einen Holzhandwerker hin, der vor allem vier Techniken beherrschte: das Drechseln, Böttchern, Zimmern und Schnitzen. Die gezeigte Feldflasche wurde mit Axt, Säge und Messer in eine Rohform gebracht und dann an der Drehbank ausgehöhlt. Das Ausdrehloch wurde mit einer ebenfalls gedrechselten Scheibe verschlossen. Die Holzflasche fasst etwa einen Liter. Sie ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Passionsrelief mit der Kreuztragung Christi

Auf dem vierten der sieben Reliefs im Zyklus der Passionsbilder aus Zwiefalten ist die Kreuztragung zu sehen. Im Vordergrund der dicht gedrängten Menschenmenge vor den Toren Jerusalems trägt Christus sein Kreuz den Berg hinauf. Er wird von einem Soldaten mit Fußtritten vorwärtsgetrieben, während hinter diesem Simon von Cyrene beim Tragen des Kreuzes hilft. Selbst in dieser Situation strahlt die Gestalt Christi noch Würde aus. Das Relief war ursprünglich holzsichtig, 1625 wurde es von Caspar Strauß überfasst. Es ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Porträt König Wilhelms I. von Württemberg

1855 wurde in Reutlingen auf Initiative der Industrie, der Stadt und des Königreichs Württemberg eine Webschule gegründet. Die Entscheidung war zukunftsweisend: Als Hochschule Reutlingen besteht die Einrichtung sehr erfolgreich bis heute. Mit dem Porträt ehrte man den königlichen Schirmherrn Wilhelm I. von Württemberg (reg. 1816-1864) und demonstrierte technisches Können: Die erst einige Jahrzehnte alte Jacquard-Weberei wurde hier perfekt angewandt. Das Porträt ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Modell zum Logenhaus des Königlichen Hoftheaters in Stuttgart nach dem Entwurf...

Eine von König Wilhelm I. von Württemberg (reg. 1816-1864) in den 1830er Jahren eingesetzte Theaterbaukommission empfahl statt einer Modernisierung des Lusthaus-Theaters einen Neubau an der Stelle des heutigen Königsbaus. Die drei eingeladenen Architekten, Nikolaus Friedrich von Thouret, Giovanni Salucci (1769-1845) und Karl Ludwig Wilhelm von Zahnt (1796-1857), lieferten städtebaulich, ästhetisch und funktional sehr unterschiedliche Entwürfe, die den König alle nicht überzeugten. 1845 ließ er das alte Lusthaus-Theater am Schlossplatz umbauen. Das Modell zum Logenhaus des Hoftheaters nach dem Entwurf Thourets ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

König Wilhelm I. von Württemberg

Das Bildnis des Königs aus dem billigen Material Pappmaschee wurde wohl in größerer Stückzahl hergestellt - vielleicht anlässlich der Feiern zum Regierungsjubiläum im Jahr 1841. Vermutlich hatte die Darstellung von Wilhelm I. von Württemberg (reg. 1816-1864) als berühmtem Feldherrn die Funktion eines Zimmerdenkmals. Ob es käuflich zu erwerben war oder vom König - etwa an Kriegsveteranen - verschenkt wurde, ist nicht bekannt. Die Büste ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Amalie von Stubenrauch

Amalie von Stubenrauch, Hofschauspielerin und Geliebte König Wilhelms I. von Württemberg (reg. 1816-1864), war keine Mätresse. Sie gehörte nie zur höfischen Gesellschaft, sie war unabhängig und lebte ein eigenständiges Leben. Amalie war die Vertraute Wilhelms, die ihn auch in Krankheit und Alter umsorgte. Der König bedachte seine Freundin im Testament - anders als seine Frau Pauline, mit der er über 40 Jahre lang verheiratet war. Die Bilsnisminiatur ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Blick aus dem »Palacio del Generalife« in den »Patio de la Acequia« neben der...

Von einem schattigen Saal aus, vorbei an einer schönen Orientalin, blickt man in einen begrünten Hof. Der Ortskundige weiß, dass dieser zu einem Hauptwerk der arabischen Architektur gehört, dem Palacio del Generalife neben der Alhambra bei Granada. Das Gemälde wurde von König Wilhelm I. von Württemberg (reg. 1816-1864) in Auftrag gegeben und entstand für die Ausstattung der "Wilhelma", seines luxuriösen, privaten Zufluchtsorts im maurischen Stil. Es ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt. Erworben aus Lotto-Mitteln.

König Wilhelm I. von Württemberg

König Wilhelm I. von Württemberg (reg. 1816-1864) verzichtete in seinem Staatsporträt - im Unterschied zu seinem Vater Friedrich (reg. 1797-1803 Herzog, 1803-1805 Kurfürst, 1806-1816 König) - auf Machtsymbole. Als konstitutioneller "Musterfürst" wollte er allein seine Leistungen betont wissen. Das Bildnis in Uniform verweist auf die Erfolge, die er im Krieg gegen den scheinbar unbezwingbaren Napoleon errungen hat. Doch auch ohne äußerlichen Pomp ist die Inszenierung anspruchsvoll: So hoch über einer Landschaft steht nur ein ganz großer Sieger. Kopie von Georg Friedrich Erhardt nach dem Gemälde von Joseph Karl Stieler. Das Porträt ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Kindergeschirr der Prinzessin Sophie von Württemberg

Von ihrem ersten Lebensjahr an erhielt Prinzessin Sophie zu jedem Christfest und zu jedem Geburtstag von ihrem Vater, Wilhem I. (reg. 1816-1864), ihrer Stief-Großmutter und gelegentlich auch ihrer Stiefmutter, Pauline von Württemberg (1800-1873), Silbergeschirr für die spätere Mitgift. Um die Rolle einer Gastgeberin perfekt zu erlernen, besaß sie silbernes Kindergeschirr. Wie die Anzahl der Löffel zeigt, konnte die kleine Prinzessin bis zu zwölf Personen zum Tee bitten. Das Service ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Schmuckschließe mit einem Saphir und Brillanten

Zu ihrer Verlobung mit dem Kronprinzen Wilhelm von Württemberg (reg. 1816-1864) beschenkte Zar Alexander I. (reg. 1801-1825) von Russland seine Schwester Katharina Pawlowna im Dezember 1815 mit dieser Schließe, einem kostbaren Schmuckstück von zeitloser Schönheit. Dies geht aus einem 1816 angelegten Juwelenverzeichnis der Großfürstin hervor. Ein prachtvoller, als Tafel geschliffener Saphir wird von 14 Diamanten in Brillantschliff gesäumt. Je nach Bedarf konnte der Schmuck als Verschluss für ein Collier oder ein Armband dienen.

Tischuhr mit Darstellung König Wilhelms I. von Württemberg

Wohl anlässlich des Kronjubiläums 1841 angefertigt, erinnert die Tischuhr daran, dass König Wilhelm I. (reg. 1816-1864) bereits als Kronprinz Württemberg diente und siegreicher Feldherr in den napoleonischen Befreiungskriegen war. Mit Uniform, Säbel und Fernrohr ausgestattet und die Karte einer französischen Festung zu Füßen, stellte er sich erfolgreich der patriotischen Aufgabe. Dies bezeugen die Plaketten mit den Namen gewonnener Schlachten. Hergestellt in Stuttgart (?) und Paris. Die Tischuhr ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Rasiermesser und Augenbad König Friedrichs I. von Württemberg

Erinnerungsstücke intimsten Charakters sind ein Rasiermesser König Friedrichs von Württemberg (reg. 1797-1816) und ein Fußschälchen, mit dessen Hilfe er seine Augen spülte. Beide Utensilien zur Körperpflege tragen die bekrönten Initialen des Königs. Das klappbare Rasiermesser mit einer Klinge aus englischem Stahl ist auf der Rückseite mit "Lundi", französisch Montag, bezeichnet. Es war demnach Teil eines Messersatzes für sieben Tage. Beide Objekte sind in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

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