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Landesmuseum Württemberg Kunstkammer der Herzöge von Württemberg

Kunstkammer der Herzöge von Württemberg

Die Kunstkammer der Herzöge von Württemberg gehört mit mehr als 3.000 erhaltenen Objekten zu den bedeutendsten historischen Kunstkammern Europas und zeichnet sich durch eine besonders dichte Überlieferung aus. Erstmals wird die Kunstkammer in der Regierungszeit Herzog Friedrichs I. (1593-1608) erwähnt. Bis heute zählt sie zu den wichtigsten Kernbeständen des Landesmuseums und ist das Herzstück des Hauses.
Neben kostbaren kunsthandwerklichen Arbeiten aus seltenen Materialien umfasst die Sammlung Exotica, die aus fernen Ländern nach Europa importiert wurden, und eine Fülle an kuriosen Dingen, ausgestopften Tieren, magischen Gegenständen, Bronzen, Uhren, Miniaturen, Modellen von Arbeitsgeräten und vieles mehr. In dieser Vielfalt stellt die Kunstkammer eine Enzyklopädie von Objekten dar, in der alle Bereiche der Welt, von Menschen Geschaffenes ebenso wie Zeugnisse der Natur, vertreten sein sollten.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft förderte 2012 bis 2015 das Projekt zur Erforschung von Bestand, Geschichte und Kontext der württembergischen Kunstkammer, dessen Forschungsergebnisse in einer mehrteiligen Buchpublikation sowie hier online der Öffentlichkeit und der Wissenschaft zugänglich gemacht werden.

[ 3958 Objekte ]

Kameo mit weiblichem Porträt (Fürstin?), 2. Hälfte 16. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus einem mehrfach geschichteten Achat zeigt ein weibliches Porträt im Profil nach rechts. Die Dargestellte trägt einen Mantel. Der Hals ist schmal und recht lang, der Kopf ist oval. Das Kinn ist rund, die Kinnlinie ist gerade, die Lippen sind recht füllig. Die Nase ist flach und leicht gebogen, die Stirn ist gewölbt. Die Dargestellte trägt eine aufwendige Frisur, die am Hinterkopf voluminös zusammengenommen ist. Auf der Kalotte sitzt ein breites Diadem. Trotz der Abnutzungsspuren ist ein zierliches Porträt erkennbar, das ausgewogen proportioniert ist. Habitus, Frisur und Diadem lassen hier am ehesten an eine höhergestellte Dame, evtl. eine Adlige denken. Solche kleinformatigen Kameen finden sich oft als Zierrat auf Gefäßen, wie z.B. zahlreich auf der sogenannten Moskowiterkassette. [Marc Kähler]

Kameo mit männlichem bekränztem Porträt, 16. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus einem Chalcedononyx zeigt ein männliches unbärtiges Porträt mit einem Lorbeerkranz im Profil nach rechts. Die Haare sind im Nacken halblang, die Stirn ist flach, die Nase ist sehr klein, das Ohr und das Auge sind weit eingetieft. Bei dieser durchschnittlichen Arbeit ist das Gesicht missglückt. Es scheint fast so, als hätte man das Gesicht nach der Beschädigung des Bildhintergrundes der neuen Form angepasst. Solche kleinformatigen Kameen finden sich häufig als Zierrat auf Gefäßen, in großer Zahl z.B. auf der sogenannten Moskowiterkassette. [Marc Kähler]

Kameo mit Mohrenkopf, 16. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus einem mehrfarbig geschichteten Lagenachat zeigt ein männliches Porträt im Profil nach rechts. Der Dargestellte trägt ein auf der rechten Schulter gefibeltes Gewand. Der Hals ist kurz und zerfurcht, der Kopf ist rund, der Hinterkopf ist recht groß. Die Wangen sind füllig, das Kinn ist klein und rund. Die Lippen sind sehr groß und fleischig, die Nase ist rund und breit. Das Auge liegt in einer recht tiefen Höhle, der Brauenbogen darüber ist stark gewölbt. Der Dargestellte hat kurze, stark gelockte Haare. Darstellungen von Mohren waren während der Renaissance und des Barock äußerst beliebt, wofür man häufig schwarze Steine nutzte. Es ist durchaus möglich, dass im Halsbereich ein Halsreif dargestellt wurde. Das Stück stammt aus der Sammlung Guth von Sulz und wurde dort als „Ein wollgeschnittenes Mohrenköpfflein“ beschrieben. [Marc Kähler]

Intaglio mit Reiter(standbild?), Anfang 17. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus einem Chalcedon zeigt einen Reiter auf einem sich nach rechts aufbäumenden Pferd. Das Pferd hat beide Vorderläufe sind erhoben. Unter dem Rumpf des Pferdes gibt es einen breiteren Strich, der zur Grundlinie führt. Vom Maul des Tieres geht ein Zügel aus, an seinem Hals und dem Hinterteil gibt es jeweils zwei parallele Striche, die wohl das Zaumzeug andeuten sollen. Auf dem Rücken des Pferdes sitzt eine unbekleidete, männliche Figur, die den Körper nach links dreht und den rechten Arm weit nach hinten streckt. Die Figur blickt ebenfalls nach links. Die einfache Arbeit ist sauber ausgeführt und recht gut proportioniert. Der breitere Strich unter dem Pferderumpf könnte möglicherweise eine Statuenstütze meinen, in diesem Fall wäre dann hier ein Reiterstandbild dargestellt. Unser Stück stammt aus der Sammlung Guth von Sulz. [Marc Kähler]

Kameo mit männlichem Porträt, 18.-Anfang 19. Jh.

Der sehr kleine, hochovale Schmuckstein aus Sard zeigt ein männliches Porträt im Profil nach links. Der Hals ist recht schmal, der Kopf ist rundlichoval. Das kleine Kinn ist flach, der Mund ist leicht geöffnet. Die Nase ist gebogen, die Wange scheint leicht eingefallen zu sein. Das kleine Auge liegt recht weit vorne unter einem deutlichen Brauenbogen. Auf der hohen, gewölbten Stirn gibt es eine Falte. Der Dargestellte hat halblange, lockige Haare, die zur Stirn hin in gleichmäßigen Sichellocken liegen, das Ohr ist freigelassen. Gemessen an der geringen Größe des Steins handelt es sich hier um eine außergewöhnliche Arbeit. Der Kameo ist sauber und sehr sorgfältig gearbeitet, alle Details wurden dargestellt. Trotz der individuellen Züge ist eine Benennung nicht möglich. Vielleicht handelt es sich hier um einen modernen Menschen, einen Zeitgenossen des Steinschneiders. [Marc Kähler]

Kameo mit römischem Kaiser (Marcus Aurelius?), 17. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus mehrfarbigem Glas zeigt ein männliches, bärtiges Porträt im Profil nach rechts. Der Hals ist lang, der Kopf ist eckig, das längliche Gesicht ist flach. Die Nase ist gerade. Der Dargestellte (am ehesten Marcus Aurelius 121-180 n. Chr.) trägt einen lockigen Bart auf Wange und Kinn, der Oberlippenbart ist recht lang. Er hat kurze, lockige Haare und trägt einen Lorbeerkranz. Dieses Stück gehört zu einer Serie von zwölf Porträts römischer Kaiser. Solche Serien waren besonders im 17. Jahrhundert weit verbreitet, beginnen gewöhnlich bei Julius Caesar (100-44 v. Chr.). Oft wurde dieses Schema aber aufgebrochen und die Reihe um spätere Kaiser wie Traian (53-117 n. Chr.) und Hadrian (76-138 n. Chr.) ergänzt. Auch unsere Serie wird wohl keine Reihe der ersten, aber vielleicht eine Auswahl der berühmtesten römischen Kaiser darstellen. [Marc Kähler]

Kameo mit römischem Kaiser (Claudius?), 17. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus mehrfarbigem Glas zeigt ein männliches Porträt im Profil nach rechts. Der Hals ist recht kräftig, der Kopf ist eckig. Die Wange ist von Falten durchzogen, das Kinn hängt etwas durch. Der Mund ist schmal, die Nase ist gewölbt. Der Dargestellte (am ehesten Claudius 10 v. Chr.-54 n. Chr.) hat kurze Haare, die in drei Reihen kleiner Locken gelegt sind und trägt einen Lorbeerkranz. Dieses Stück gehört zu einer Serie von zwölf Porträts römischer Kaiser. Solche Serien waren besonders im 17. Jahrhundert weit verbreitet, beginnen gewöhnlich bei Julius Caesar (100-44 v. Chr.). Oft wurde dieses Schema aber aufgebrochen und die Reihe um spätere Kaiser wie Traian (53-117 n. Chr.) und Hadrian (76-138 n. Chr.) ergänzt. Auch unsere Serie wird wohl keine Reihe der ersten, aber vielleicht eine Auswahl der berühmtesten römischen Kaiser darstellen. [Marc Kähler]

Kameo mit römischem Kaiser, 17. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus mehrfarbigem Glas zeigt ein männliches Porträt im Profil nach links. Der kleine Kopf ist rundoval. Das Kinn ist rundlich, der Mund ist schmal. Die spitze Nase weist einen leichten Höcker auf, das Unterlid hängt etwas. Die Stirn ist gerade, die Brauen sind leicht kontrahiert. Der Dargestellte hat kurze lockige Haare, die im Nacken jedoch etwas länger sind und trägt einen Lorbeerkranz. Dieses Stück gehört zu einer Serie von zwölf Porträts römischer Kaiser. Solche Serien waren besonders im 17. Jahrhundert weit verbreitet, beginnen gewöhnlich bei Julius Caesar (100-44 v. Chr.). Oft wurde dieses Schema aber aufgebrochen und die Reihe um spätere Kaiser wie Traian (53-117 n. Chr.) und Hadrian (76-138 n. Chr.) ergänzt. Auch unsere Serie wird wohl keine Reihe der ersten, aber vielleicht eine Auswahl der berühmtesten römischen Kaiser darstellen. [Marc Kähler]

Kameo mit älterem römischem Kaiser, 17. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus mehrfarbigem Glas zeigt ein männliches Porträt im Profil nach links. Der Hals ist deutlich zerfurcht. Das kleine Kinn ist eckig, auf der Wange gibt es zwei Falten. Die recht große Nase ist gerade und von der flachen Stirn abgesetzt. Das Ohr ist undeutlich herausgearbeitet. Der Dargestellte hat kurze lockige Haare und trägt einen Lorbeerkranz. Dieses Stück gehört zu einer Serie von zwölf Porträts römischer Kaiser. Solche Serien waren besonders im 17. Jahrhundert weit verbreitet, beginnen gewöhnlich bei Julius Caesar (100-44 v. Chr.). Oft wurde dieses Schema aber aufgebrochen und die Reihe um spätere Kaiser wie Traian (53-117 n. Chr.) und Hadrian (76-138 n. Chr.) ergänzt. Auch unsere Serie wird wohl keine Reihe der ersten, aber vielleicht eine Auswahl der berühmtesten römischen Kaiser darstellen. [Marc Kähler]

Kameo mit älterem römischem Kaiser, 17. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus mehrfarbigem Glas zeigt ein männliches Porträt im Profil nach rechts. Der Dargestellte trägt ein leicht gewelltes Gewand. Der Hals ist recht breit, der Kopf ist oval bis eckig. Die Wangenlinie tritt deutlich hervor, auf der Wange sind zwei Falten erkennbar. Die Nase ist leicht geschwungen, die Stirn ist flach. Der Dargestellte hat kurze lockige Haare und trägt einen Lorbeerkranz. Dieses Stück gehört zu einer Serie von zwölf Porträts römischer Kaiser. Solche Serien waren besonders im 17. Jahrhundert weit verbreitet, beginnen gewöhnlich bei Julius Caesar (100-44 v. Chr.). Oft wurde dieses Schema aber aufgebrochen und die Reihe um spätere Kaiser wie Traian (53-117 n. Chr.) und Hadrian (76-138 n. Chr.) ergänzt. Auch unsere Serie wird wohl keine Reihe der ersten, aber vielleicht eine Auswahl der berühmtesten römischen Kaiser darstellen. [Marc Kähler]

Kameo mit römischem Kaiser (Augustus?), 17. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus mehrfarbigem Glas zeigt ein männliches Porträt im Profil nach links. Der kleine Kopf ist oval bis eckig. Die Wange ist flach, der Mund ist schmal. Die Nase ist gerade, die Stirn ist flach. Der Dargestellte (am ehesten Augustus 63 v. Chr.–14 n. Chr.) hat halblange lockige Haare, die sich auf der Stirn leicht nach oben wölben und trägt – als einziger der Serie – eine Strahlenkrone. Dieses Stück gehört zu einer Serie von zwölf Porträts römischer Kaiser. Solche Serien waren besonders im 17. Jahrhundert weit verbreitet, beginnen gewöhnlich bei Julius Caesar (100-44 v. Chr.). Oft wurde dieses Schema aber aufgebrochen und die Reihe um spätere Kaiser wie Traian (53-117 n. Chr.) und Hadrian (76-138 n. Chr.) ergänzt. Auch unsere Serie wird wohl keine Reihe der ersten, aber vielleicht eine Auswahl der berühmtesten römischen Kaiser darstellen. [Marc Kähler]

Kameo mit römischem Kaiser (Vitellius?), 17. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus mehrfarbigem Glas zeigt ein männliches Porträt im Profil nach rechts. Der Dargestellte trägt ein Gewand. Der Hals ist sehr breit, das massige Gesicht ist rund. Die Wangenpartie und das schwere Doppelkinn sind deutlich abgesetzt. Der Mund ist klein, die Nase ist nahezu gerade. Der Dargestellte (am ehesten Vitellius 12/15-69 n. Chr.) hat kurze lockige Haare und trägt einen Lorbeerkranz. Dieses Stück gehört zu einer Serie von zwölf Porträts römischer Kaiser. Solche Serien waren besonders im 17. Jahrhundert weit verbreitet, beginnen gewöhnlich bei Julius Caesar (100-44 v. Chr.). Oft wurde dieses Schema aber aufgebrochen und die Reihe um spätere Kaiser wie Traian (53-117 n. Chr.) und Hadrian (76-138 n. Chr.) ergänzt. Auch unsere Serie wird wohl keine Reihe der ersten, aber vielleicht eine Auswahl der berühmtesten römischen Kaiser darstellen. [Marc Kähler]

Kameo mit römischem Kaiser (Antoninus Pius?), 17. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus mehrfarbigem Glas zeigt ein männliches, bärtiges Porträt im Profil nach rechts. Der Kopf ist oval. Die Nase ist gerade, die Stirn ist flach. Der Dargestellte (am ehesten Antoninus Pius 86-161 n. Chr.) trägt einen schmalen Bart auf Wange und Kinn, der Oberlippenbart ist deutlich herausgearbeitet. Er hat halblange lockige Haare und trägt einen Lorbeerkranz. Dieses Stück gehört zu einer Serie von zwölf Porträts römischer Kaiser. Solche Serien waren besonders im 17. Jahrhundert weit verbreitet, beginnen gewöhnlich bei Julius Caesar (100-44 v. Chr.). Oft wurde dieses Schema aber aufgebrochen und die Reihe um spätere Kaiser wie Traian (53-117 n. Chr.) und Hadrian (76-138 n. Chr.) ergänzt. Auch unsere Serie wird wohl keine Reihe der ersten, aber vielleicht eine Auswahl der berühmtesten römischen Kaiser darstellen. [Marc Kähler]

Kameo mit römischem Kaiser (Nero?), 17. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus mehrfarbigem Glas zeigt ein männliches Porträt im Profil nach rechts. Das massige Gesicht ist rundlich, das Kinn hängt deutlich durch, der Mund ist sehr klein. Die Nase hat einen leichten Höcker. Der Dargestellte (am ehesten Nero 37-68 n. Chr.) hat halblange, leicht lockige Haare, die über der Stirn in parallelen Strähnen gelegt sind. Im Haar trägt er einen Lorbeerkranz. Dieses Stück gehört zu einer Serie von zwölf Porträts römischer Kaiser. Solche Serien waren besonders im 17. Jahrhundert weit verbreitet, beginnen gewöhnlich bei Julius Caesar (100-44 v. Chr.). Oft wurde dieses Schema aber aufgebrochen und die Reihe um spätere Kaiser wie Traian (53-117 n. Chr.) und Hadrian (76-138 n. Chr.) ergänzt. Auch unsere Serie wird wohl keine Reihe der ersten, aber vielleicht eine Auswahl der berühmtesten römischen Kaiser darstellen. [Marc Kähler]

Kameo mit römischem Kaiser (Vespasian?), 17. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus mehrfarbigem Glas zeigt ein männliches Porträt im Profil nach rechts. Der Kopf ist oval bis eckig, im Nacken und auf der Wange sind Falten erkennbar. Die Nase ist recht lang und nahezu gerade. Das Unterlid weist wohl einen Tränensack auf. Die flache Stirn ist recht hoch. Der Dargestellte (am ehesten Vespasian 9-79 n. Chr.) hat sehr kurze Haare und trägt einen Lorbeerkranz. Dieses Stück gehört zu einer Serie von zwölf Porträts römischer Kaiser. Solche Serien waren besonders im 17. Jahrhundert weit verbreitet, beginnen gewöhnlich bei Julius Caesar (100-44 v. Chr.). Oft wurde dieses Schema aber aufgebrochen und die Reihe um spätere Kaiser wie Traian (53-117 n. Chr.) und Hadrian (76-138 n. Chr.) ergänzt. Auch unsere Serie wird wohl keine Reihe der ersten, aber vielleicht eine Auswahl der berühmtesten römischen Kaiser darstellen. [Marc Kähler]

Kameo mit römischem Kaiser (Hadrian?), 17. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus mehrfarbigem Glas zeigt ein männliches, bärtiges Porträt im Profil nach rechts. Der Hals ist gleichmäßig gewölbt, der Kopf ist oval bis eckig. Das Kinn ist recht klein, Kinn und Wange sind von einem kurzen Bart bedeckt. Die schmale spitze Nase ist nahezu gerade. Das kleine Auge ist von deutlichen Lidern umgeben. Der Dargestellte (am ehesten Hadrian 76-138 n. Chr.) hat halblange, leicht lockige Haare und trägt einen Lorbeerkranz. Dieses Stück gehört zu einer Serie von zwölf Porträts römischer Kaiser. Solche Serien waren besonders im 17. Jahrhundert weit verbreitet, beginnen gewöhnlich bei Julius Caesar (100-44 v. Chr.). Oft wurde dieses Schema aber aufgebrochen und die Reihe um spätere Kaiser wie Traian (53-117 n. Chr.) ergänzt. Auch unsere Serie wird wohl keine Reihe der ersten, aber vielleicht eine Auswahl der berühmtesten römischen Kaiser darstellen. [Marc Kähler]

Kameo mit römischem Kaiser, 17. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus mehrfarbigem Glas zeigt ein männliches Porträt im Profil nach rechts. Der Hals ist recht kräftig, das Gesicht ist eckig, das kleine Kinn ist spitz. Die große Nase ist sehr leicht gewölbt. Das kleine Auge sitzt weit oben. Der Dargestellte hat halblange, leicht lockige Haare, er trägt einen Lorbeerkranz, dessen Schleifen weit in den Nacken fallen. Dieses Stück gehört zu einer Serie von zwölf Porträts römischer Kaiser. Solche Serien waren besonders im 17. Jahrhundert weit verbreitet, beginnen gewöhnlich bei Julius Caesar (100-44 v. Chr.). Oft wurde dieses Schema aber aufgebrochen und die Reihe um spätere Kaiser wie Traian (53-117 n. Chr.) und Hadrian (76-138 n. Chr.) ergänzt. Auch unsere Serie wird wohl keine Reihe der ersten, aber vielleicht eine Auswahl der berühmtesten römischen Kaiser darstellen. [Marc Kähler]

Intaglio mit Kleopatra, 16./17. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus einem Achat zeigt eine stehende weibliche Figur. Sie trägt ein langes, gegürtetes Gewand mit einem Überwurf, der bis zu den Knien reicht. Das Gewand ist quer um die Hüfte geschlungen, um die Schultern liegt ein Mantel, der sich links neben hinter der Figur im Wind aufbauscht. Die Figur hat das linke Bein zurückgesetzt, das Gewand liegt eng am den Beinen an und bauscht sich nach hinten auf. Sie hat beide Hände nach vorne erhoben, um den rechten Arm windet sich eine Schlange, die der Figur in den erhobenen linken Arm beißt. Die vorliegende Darstellung zeigt mit großer Wahrscheinlichkeit den Selbstmord der Kleopatra VII., die sich durch Schlangengift tötete. Das Stück wurde um 1735 bei dem Hofprediger Jüngst angekauft als „die Cleopatra, wie sich die ottern [= Schlangen] ansetzt“. [Marc Kähler]

Intaglio mit Herkules mit dem Nemeischen Löwen, 17./18. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus einem braun und weiß gebänderten Achat zeigt Herkules im Kampf mit dem Nemeischen Löwen. Der Halbgott steht auf einer Grundlinie. Er ist unbekleidet, sein rechtes Bein ist leicht zurückgesetzt. Der Kopf ist leicht geneigt. Mit vermutlich beiden Armen hält er den Kopf des Löwen eingeklammert. Der Löwe hat Herkules angesprungen, sein Körper ist gekrümmt, seine Hinterläufe drücken sich an den Oberschenkeln des Halbgottes ab. Das Motiv geht zurück auf einen Karneolintaglio in Wien, der an das Ende des 4. bzw. in die erste Hälfte des 3. Jahrhunderts v. Chr. datiert wird. Unser Stück wurde um 1735 bei dem Hofprediger Jüngst als angekauft als „der Hercules, wie er den Löwen tötet. Ein Onyx. und curiose piece, den die alten trugen diese devise am finger, in der meinung dan vom fiber befreyet zu bleiben.“. Man hielt es also für ein magisches Amulett. [Marc Kähler]

Intaglio mit bekröntem Monogramm, 1. Hälfte 18. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus einem hellorangenen Karneol zeigt ein gespiegeltes Monogramm, bestehend aus den verschnörkelt dargestellten Buchstaben CVT unter einer Krone. Die weit ausladenden Bügel der Krone sind mit runden Edelsteinen besetzt, in der Mitte sitzt eine von einem Kreuz bekrönte Kugel. Bei dieser guten und sauberen Arbeit sind die Linien sehr fein geschwungen. Das Stück ist seit 1753/54 in den Kunstkammerinventaren verzeichnet, zumeist als „Ein verzogener Nahme, mit einem fürstenhut“. [Marc Kähler]

Medaille von Philipp Heinrich Müller auf die Verdrängung Philipps von Anjou vom...

Am 1. November 1700 starb König Karl II. von Spanien. Da er kinderlos verschied, endete mit ihm die Linie der spanischen Habsburger. Auf die Nachfolge erhoben Österreich und Frankreich Anspruch: Kaiser Leopold I. forderte das Königreich Spanien für seinen zweiten Sohn, Erzherzog Karl, den späteren Kaiser Karl VI. Der französische König Ludwig XIV. beanspruchte den spanischen Thron für seinen Enkel, Philipp von Anjou und proklamierte ihn 1701 zum König von Spanien. Dies löste den Spanischen Erbfolgekrieg aus, der bis 1713/14 dauern sollte. Diese Medaille feiert die Verdrängung des französischen Thronanwärter durch den habsburgischen: Die Rückseite zeigt Philipp am Boden, begleitet von der Inschrift „ich habe geherrscht“, über ihm steht Karl, dem der Text „ich werde herrschen“ beigegeben ist. Beide sind in antikisierender Kriegskleidung dargestellt. Auf der Vorderseite findet sich die Büste Karls auf einem Postament. Die Verkörperung der Stadt Madrid, begleitet von den Personifikationen der Gerechtigkeit und der Stärke, bringt ihm die Königskrone. [Matthias Ohm]

Medaille von Christian Wermuth auf die Durchreise König Karls III. von Spanien...

Am 1. November 1700 starb König Karl II. von Spanien. Da er kinderlos verschied, endete mit ihm die Linie der spanischen Habsburger. Auf die Nachfolge erhoben Österreich und Frankreich Anspruch: Kaiser Leopold I. forderte das Königreich Spanien für seinen zweiten Sohn, Erzherzog Karl, den späteren Kaiser Karl VI. Der französische König Ludwig XIV. beanspruchte den spanischen Thron für seinen Enkel, Philipp von Anjou und proklamierte ihn 1701 zum König von Spanien. Dies löste den Spanischen Erbfolgekrieg aus, der bis 1713/14 dauern sollte. Diese Medaille zeigt den habsburgischen Thronanwärter, der auf der Vorderseite als „Karl III. von Spanien“ bezeichnet wird. Auf der Rückseite ist er in Kleidung eines römischen Feldherrn dargestellt. Wie die Inschrift mitteilt, reitet er „während der Herbstmesse 1703 durch das jubelnde Leipzig“. [Matthias Ohm]

Medaille auf die Ehe König Philipps II. von Spanien und Elisabeth von Valois,...

Im Jahr 1560 heiratete König Philipp II. von Spanien, Sohn Kaiser Karls V., in dritter Ehe Elisabeth von Valois, die Tochter Heinrichs II. von Frankreich und Katharinas von Medici. Die Medaille auf diese Hochzeit zeigt auf der Vorderseite die Brustbilder der beiden Eheleute, die sich unter einer Krone einander zuwenden. Auf der Rückseite ist ein Pfau mit einem Hermesstab (Caduceus) abgebildet. Die Umschrift beschwört die Eintracht von Philipp und Elisabeth. [Matthias Ohm]

Achat-Skarabäus, 664-332 v. Chr.

Ein Skarabäus aus einem weißen und hell- bis mittelbraunen Sardonyx. Der Rückenschild und der Kopf des Käfers sind in der brauen Schicht, der Unterkörper in der weißen Schicht angelegt. Der Oberkörper ist durch eine umlaufende Linie exakt auf der Farbgrenze abgesetzt. Der Kopf ist mit fünf Strichen gegliedert und mit einem tiefen Strich vom Rücken abgesetzt. Unter dem Kopf gibt es zwei schräge Striche auf dem Rand in der weißen Schicht. Hinter zwei parallelen Strichen ist der Rückenschild mit vier breiten und zwei sehr schmalen und kurzen Strichen gegliedert. Der Skarabäus ist quer durchbohrt, das Bohrloch ist auf der einen Seite breiter und verengt sich. Möglicherweise stammt dieses Stück aus der ägyptischen Spätzeit (664-332 v. Chr.). Einige Vergleiche finden sich beispielsweise in Neapel. [Marc Kähler]

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