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Landesmuseum Württemberg Kunstkammer der Herzöge von Württemberg

Kunstkammer der Herzöge von Württemberg

Die Kunstkammer der Herzöge von Württemberg gehört mit mehr als 3.000 erhaltenen Objekten zu den bedeutendsten historischen Kunstkammern Europas und zeichnet sich durch eine besonders dichte Überlieferung aus. Erstmals wird die Kunstkammer in der Regierungszeit Herzog Friedrichs I. (1593-1608) erwähnt. Bis heute zählt sie zu den wichtigsten Kernbeständen des Landesmuseums und ist das Herzstück des Hauses.
Neben kostbaren kunsthandwerklichen Arbeiten aus seltenen Materialien umfasst die Sammlung Exotica, die aus fernen Ländern nach Europa importiert wurden, und eine Fülle an kuriosen Dingen, ausgestopften Tieren, magischen Gegenständen, Bronzen, Uhren, Miniaturen, Modellen von Arbeitsgeräten und vieles mehr. In dieser Vielfalt stellt die Kunstkammer eine Enzyklopädie von Objekten dar, in der alle Bereiche der Welt, von Menschen Geschaffenes ebenso wie Zeugnisse der Natur, vertreten sein sollten.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft förderte 2012 bis 2015 das Projekt zur Erforschung von Bestand, Geschichte und Kontext der württembergischen Kunstkammer, dessen Forschungsergebnisse in einer mehrteiligen Buchpublikation sowie hier online der Öffentlichkeit und der Wissenschaft zugänglich gemacht werden.

[ 3958 Objekte ]

Kameo auf der Moskowiterkassette mit weiblichem Brustbild, Ende 16. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus Chalcedononyx ist auf der sog. Moskowiterkassette gefasst und zeigt ein weibliches Brustbild im Dreiviertelprofil nach rechts. Die Dargestellte trägt ein gefälteltes Gewand, das um den Hals läuft, aber beide Brüste freilässt. Der Hals ist im Vergleich zu dem rundovalen Kopf recht breit. Das Kinn ist klein, die Lippen sind schmal, die Nase ist sehr leicht konkav. Die welligen Haare weisen von der Stirn nach hinten und sind hier in feinen Zöpfen zusammengefasst. Die Dargestellte trägt ein dreifach gegliedertes Haarband. Derartige Frauenbüsten – italienische Massenware des 16./17. Jahrhunderts – gibt es in großer Zahl, sie dienten dekorativen Zwecken und finden sich oft auf Gefäßen oder Geräten. Qualität und Ausführung schwanken sehr, in den meisten Fällen handelt es sich aber um schlichte, teilweise sogar derbe Arbeiten. [Marc Kähler]

Kameo auf der Moskowiterkassette mit weiblichem Brustbild, Ende 16. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus Chalcedononyx ist auf der sog. Moskowiterkassette gefasst und zeigt ein weibliches Brustbild im Dreiviertelprofil nach links. Die Dargestellte trägt einen Mantel, der jedoch nur hinter den Schultern sichtbar ist und beide Brüste freilässt, eine breite Kette und einen tropfenförmigen Ohranhänger. Das kleine Kinn ist spitz, die Lippen sind schmal, die Nase ist gerade. Das Auge ist schmal, die Stirn ist leicht gewölbt. Das Ohr ist sehr groß. Die Haare weisen von der Stirn nach hinten und sind hier in einem breiten flachen Knoten zusammen gefasst. Derartige Frauenbüsten – italienische Massenware des 16./17. Jahrhunderts – gibt es in großer Zahl, sie dienten dekorativen Zwecken und finden sich oft auf Gefäßen oder Geräten. Qualität und Ausführung schwanken sehr, in den meisten Fällen handelt es sich aber um schlichte, teilweise sogar derbe Arbeiten. [Marc Kähler]

Kameo auf der Moskowiterkassette mit weiblichem Brustbild, Ende 16. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus Chalcedononyx ist auf der sog. Moskowiterkassette gefasst und zeigt ein weibliches Brustbild im Dreiviertelprofil nach links. Die Dargestellte trägt ein Gewand, das über die rechte Schulter läuft und die linke Brust und Schulter freilässt, eine Halskette und einen ovalen Ohranhänger. Der Hals ist weit vorgestreckt, der Kopf ist oval. Das Kinn ist flach, die Stirn ist leicht gewölbt. Die Haare weisen von der Stirn nach hinten und sind am Hinterkopf in einer großen Schnecke zusammen genommen. Derartige Frauenbüsten – italienische Massenware des 16./17. Jahrhunderts – gibt es in großer Zahl, sie dienten dekorativen Zwecken und finden sich oft auf Gefäßen oder Geräten. Qualität und Ausführung schwanken sehr, in den meisten Fällen handelt es sich aber um schlichte, teilweise sogar derbe Arbeiten. [Marc Kähler]

Kameo auf der Moskowiterkassette mit weiblichem Brustbild, Anfang 17. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus Chalcedononyx ist auf der sog. Moskowiterkassette gefasst und zeigt ein weibliches Brustbild im Dreiviertelprofil nach links. Die Dargestellte trägt ein raffiniert drapiertes Gewand, das um beide Schultern und über den Busen läuft, jedoch beide Brüste freilässt. Sie trägt eine Spiralhalskette mit einem tropfenförmigen Anhänger. Die Haare weisen in feinen Locken nach hinten und sind am Hinterkopf zu mehreren Lockenschlaufen gebunden, aus denen eine Strähne in den Nacken fällt. Derartige Frauenbüsten – italienische Massenware des 16./17. Jahrhunderts – gibt es in großer Zahl, sie dienten dekorativen Zwecken und finden sich oft auf Gefäßen oder Geräten. Qualität und Ausführung schwanken sehr, dieses Stück ist recht ausgewogen proportioniert, Gewand und Haare sind sehr stofflich wiedergegeben. [Marc Kähler]

Kameo auf der Moskowiterkassette mit zeitgenössischem weiblichem Brustbild,...

Der unregelmäßig hochovale Schmuckstein aus Achat ist auf der sog. Moskowiterkassette gefasst und zeigt ein weibliches Brustbild im Dreiviertelprofil nach links. Die Dargestellte trägt ein zeitgenössisches Gewand mit einem geraden Kragen und Ärmeln, die die Schultern freilassen und erst an den Oberarmen ansetzten. Dort sind sie zweifach gegliedert. Der Hals ist sehr breit, die Schulterlinie fällt stark ab. Der Kopf ist rundlich, die hohe Stirn ist sehr stark gewölbt. Die Haare fallen vom Scheitel in glatten Strähnen herab und weisen in leichten Wellen nach hinten. Das vorliegende Stück unterscheidet sich aufgrund des zeitgenössischen Kostüms und der Frisur von der breiten Masse der üblichen weiblichen Brustbilder des 16./17. Jahrhunderts. Ob hier tatsächlich eine zeitgenössische Persönlichkeit dargestellt ist, lässt sich indes nicht beantworten. [Marc Kähler]

Kameo auf der Moskowiterkassette mit weiblichem Brustbild, Ende 16. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus Chalcedononyx ist auf der sog. Moskowiterkassette gefasst und zeigt ein weibliches Brustbild im Dreiviertelprofil nach links. Der Büstenausschnitt folgt der Kontur des linken Armes, der nach links weist. Die Dargestellte ist unbekleidet und trägt eine Halskette. Der Hals ist kurz, der Kopf ist rundlich, die kleine Nase ist nahezu gerade. Die Haare weisen in leichten Wellen nach hinten und sind dort in einem großen Knoten zusammen genommen. Derartige Frauenbüsten – italienische Massenware des 16./17. Jahrhunderts – gibt es in großer Zahl, sie dienten dekorativen Zwecken und finden sich oft auf Gefäßen oder Geräten. Qualität und Ausführung schwanken sehr, in den meisten Fällen handelt es sich aber um schlichte, teilweise sogar derbe Arbeiten. [Marc Kähler]

Kameo auf der Moskowiterkassette mit weiblichem Brustbild, Ende 16. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus Achat ist auf der sog. Moskowiterkassette gefasst und zeigt ein weibliches Brustbild im Dreiviertelprofil nach links Der linke Arm liegt unter den entblößten Brüsten, die linke Hand berührt die rechte Schulter. Die Dargestellte ist bis auf einen schmalen Schleier unbekleidet und trägt eine Halskette, einen rautenförmigen Anhänger und ein tropfenförmiges Ohrgehänge. Der Hals ist sehr kurz, der Kopf ist eckigoval. Die welligen Haare weisen nach hinten und sind dort einem zweiteiligen Knoten zusammen gefasst. Derartige Frauenbüsten – italienische Massenware des 16./17. Jahrhunderts – gibt es in großer Zahl, sie dienten dekorativen Zwecken und finden sich oft auf Gefäßen oder Geräten. Qualität und Ausführung schwanken sehr, in den meisten Fällen handelt es sich aber um schlichte, teilweise sogar derbe Arbeiten. [Marc Kähler]

Kameo auf der Moskowiterkassette mit weiblichem Brustbild, Ende 16. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus Chalcedononyx ist auf der sog. Moskowiterkassette gefasst und zeigt ein weibliches Brustbild im Dreiviertelprofil nach links. Die Dargestellte trägt einen Mantel, der vorne um den Hals und die linke Schulter läuft, die rechte Schulter und beide Brüste freilässt und um den rechten Ellbogen geschlungen ist. Die rechte Hand berührt die linke Schulter. Der Hals ist kurz, der Kopf ist rundlich. Die Haare weisen in leichten Wellen von der Stirn nach hinten und sind dort zu einem zweigeteilten Knoten zusammen gefasst. Derartige Frauenbüsten – italienische Massenware des 16./17. Jahrhunderts – gibt es in großer Zahl, sie dienten dekorativen Zwecken und finden sich oft auf Gefäßen oder Geräten. Qualität und Ausführung schwanken sehr, in den meisten Fällen handelt es sich aber um schlichte, teilweise sogar derbe Arbeiten. [Marc Kähler]

Kameo auf der Moskowiterkassette mit männlichem Porträt, Mitte 13. Jh

Der hochovale Schmuckstein aus einem Achat ist auf der sog. Moskowiterkassette gefasst und zeigt ein männliches Porträt im Profil. Der Übergang zum Hals ist zweifach gekerbt, vermutlich ist hiermit ein Gewandkragen gemeint. Das schmale Kinn ist spitz, der Mundwinkel weist leicht nach oben. Die Nase ist ganz leicht geschwungen, die Stirn ist sehr leicht gewölbt. Das Auge ist dreieckig, der Brauenbogen ist leicht geschwungen. Die Haare sind zur Stirn hin in Halbkreisen angegeben, nach hinten hin werden die Strähnen glatter, im Nacken sind die Haare zudem waagerecht abgesetzt und schräg untergliedert. Gesicht und Haare wirken bei diesem eigenwilligen, holzschnittartigen Stück wie nebeneinander gesetzt, verbinden sich aber nicht zu einem Ganzen. Wentzel erkennt eine Parallele in einem Kameo in Florenz und ordnet das vorliegende Stück der Pariser Gemmenscheiderei des 13. Jahrhunderts zu. [Marc Kähler]

Commesso auf der Moskowiterkassette mit abgearbeitetem männlichem Porträt, o.D.

Der hochovale Schmuckstein aus leicht durchscheinendem dunkel- bis mittelvioletten Glas und teilweise glänzender und poröser brauner Kittmasse ist auf der sog. Moskowiterkassette gefasst und zeigte ursprünglich ein männliches Porträt im Profil nach rechts. Der Büstenausschnitt ist nahezu gerade, der Hals recht breit, der Kopf eckigoval. Die noch erkennbaren Reste deuten auf eine recht gute Arbeit hin, die Silhouette erscheint ausgewogen. Die Halslinie hinten ist gerade, was auf die Schleifen eines Kranzes hindeutet. Vermutlich stellte das Stück, so wie die beiden Gegenstücke antike Herrscher bzw. römische Kaiser dar. Möglicherweise wurde ein um den Kontur beschliffener Kameo in den violetten Glasgrund gesetzt, dann entfernt und die entstandene Lücke mit der brauen Kittmasse ausgespachtelt, die dann mit einem Lack – vermutlich Schellack – versiegelt wurde. [Marc Kähler]

Kameo auf der Moskowiterkassette mit männlichem Brustbild, 16./17. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus einem farblosen und hellorange hinterlegten Chalcedononyx ist auf der sog. Moskowiterkassette gefasst und zeigt ein frontales männliches Brustbild. Der Dargestellte trägt einen halbrund geschwungenen Mantel, der auf der linken Schulter zusammengeknotet ist. Der rundovale Kopf ist leicht nach rechts gewendet. Das halbrunde Kinn ist breit, der Mund ist klein, die Lippen sind schmal. Die Nase ist gerade und geht in die flache Stirn über. Die mandelförmigen Augen haben Pupillen und liegen unter den halbrund geschwungenen Brauenbögen. Der Dargestellte hat kurze lockige Haare, drei runde Buckellöckchen liegen auf der Stirn. Die gute und saubere Arbeit ist ansprechend proportioniert und ausgewogen gestaltet. Man wird hierin einen Herrscher z.B. einen römischen Kaiser sehen können, einen Benennung ist indes nicht möglich. [Marc Kähler]

Kameo auf der Moskowiterkassette mit weiblichem Brustbild, Ende 16. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus Chalcedononyx ist auf der sog. Moskowiterkassette gefasst und zeigt ein weibliches Brustbild im Dreiviertelprofil nach rechts. Die Dargestellte trägt einen Mantel, der die rechte Schulter und die rechte Brust bedeckt. Die linke Schulter und die linke Brust sind entblößt. Der dünne Hals ist recht lang, der Kopf ist länglichoval. Die Haare weisen in Wellen nach hinten und sind am Hinterkopf zu einem großen Knoten zusammengefasst, aus dem eine lange Strähne herabfällt. Derartige Frauenbüsten – italienische Massenware des 16./17. Jahrhunderts – gibt es in großer Zahl, sie dienten dekorativen Zwecken und finden sich oft auf Gefäßen oder Geräten. Qualität und Ausführung schwanken sehr, in den meisten Fällen handelt es sich aber um schlichte, teilweise sogar derbe Arbeiten. [Marc Kähler]

Kameo auf der Moskowiterkassette mit weiblichem Brustbild, Ende 16. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus Chalcedononyx ist auf der sog. Moskowiterkassette gefasst und zeigt ein weibliches Brustbild im Dreiviertelprofil nach rechts. Die Dargestellte trägt einen Mantel um die linke Schulter, der die rechte Brust und die rechte Schulter freilässt. Der Hals ist lang und nach vorne gestreckt, der Kopf ist länglichoval. Kinn und Mund sind klein, die Nase ist leicht konkav und ist mit einem deutlichen Knick von der flachen Stirn abgesetzt. Die Haare rahmen die Stirn dreieckig, am Hinterkopf sind sie voluminöser und leicht lockig. Derartige Frauenbüsten – italienische Massenware des 16./17. Jahrhunderts – gibt es in großer Zahl, sie dienten dekorativen Zwecken und finden sich oft auf Gefäßen oder Geräten. Qualität und Ausführung schwanken sehr, in den meisten Fällen handelt es sich aber um schlichte, teilweise sogar derbe Arbeiten. [Marc Kähler]

Kameo auf der Moskowiterkassette mit bärtigem Porträt mit Strahlenkrone,...

Der nahezu runde Schmuckstein aus einem Chalcedononyx ist auf der sog. Moskowiterkassette gefasst und zeigt ein bärtiges Porträt im Profil nach rechts. Der Dargestellte trägt einen Mantel, der Hals ist recht kräftig, der Kopf ist dreieckig. Der Mund ist leicht geöffnet, die kleine Wange tritt deutlich hervor. Die kurze Nase ist leicht gewölbt, die Stirn ist sehr schmal. Er hat einen lockigen Vollbart, kurze strähnige Haare und trägt eine Strahlenkrone mit wenigstens drei Strahlen, die am Hinterkopf mit einer Schleife zusammengebunden ist. Die durchschnittliche Arbeit ist vor allem bei den kleinteiligen Details mitunter unsauber gearbeitet. Die Physiognomie des hier Dargestellten ist zu ungenau, um ihn sicher benennen zu können. Mit einiger Sicherheit ist hier aber wohl ein antiker Herrscher oder römischer Kaiser dargestellt. [Marc Kähler]

Kameo auf der Moskowiterkassette mit weiblichem Brustbild, Ende 16. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus Chalcedononyx ist auf der sog. Moskowiterkassette gefasst und zeigt ein weibliches Brustbild im Dreiviertelprofil nach rechts. Die Dargestellte trägt einen Mantel, der hinter der rechten Schulter und um den Unterarm läuft und beide Brüste freilässt. Mit der rechten Hand berührt sie ihre linke Brust. Sie trägt eine Kette mit nahezu quadratischen Gliedern. Die welligen Haare weisen nach hinten und sind hinter dem Ohr in mehreren Knoten zusammengefasst, aus denen eine schmale Strähne herabfällt. Derartige Frauenbüsten – italienische Massenware des 16./17. Jahrhunderts – gibt es in großer Zahl, sie dienten dekorativen Zwecken und finden sich oft auf Gefäßen oder Geräten. Qualität und Ausführung schwanken sehr, in den meisten Fällen handelt es sich aber um schlichte, teilweise sogar derbe Arbeiten. [Marc Kähler]

Kameo auf der Moskowiterkassette mit weiblichem Brustbild, Ende 16. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus Chalcedononyx ist auf der sog. Moskowiterkassette gefasst und zeigt ein weibliches Brustbild im Dreiviertelprofil nach rechts. Der Büstenausschnitt folgt der Kontur des rechten Armes, der unter der Brust nach rechts weist. Die Dargestellte trägt einen Mantel, der im Nacken beginnt und um den rechten Ellbogen geführt ist. Die rechte Brust ist teilweise entblößt, die linke ist bedeckt. Der Hals ist kräftig, der Kopf ist dreieckig-oval. Die Haare weisen nach hinten, am Hinterkopf sind sie zusammengenommen. Derartige Frauenbüsten – italienische Massenware des 16./17. Jahrhunderts – gibt es in großer Zahl, sie dienten dekorativen Zwecken und finden sich oft auf Gefäßen oder Geräten. Qualität und Ausführung schwanken sehr, in den meisten Fällen handelt es sich aber um schlichte, teilweise sogar derbe Arbeiten. [Marc Kähler]

Kameo auf der Moskowiterkassette mit weiblichem Brustbild, Ende 16. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus Chalcedononyx ist auf der sog. Moskowiterkassette gefasst und zeigt ein weibliches Brustbild im Dreiviertelprofil nach rechts. Die Dargestellte trägt einen Mantel, der die rechte Brust freilässt sowie eine breite Halskette. Der Hals ist kurz, der Kopf ist oval. Das Kinn ist flach, Auge, Ohr und Mund sind sehr groß, die Nase ist gerade. Die Haare weisen von der Stirn nach oben und sind hinter dem Ohr zusammengenommen. Derartige Frauenbüsten – italienische Massenware des 16./17. Jahrhunderts – gibt es in großer Zahl, sie dienten dekorativen Zwecken und finden sich oft auf Gefäßen oder Geräten. Qualität und Ausführung schwanken sehr, in den meisten Fällen handelt es sich aber um schlichte, teilweise sogar derbe Arbeiten. [Marc Kähler]

Kameo auf der Moskowiterkassette mit Minerva, Anfang 17. Jh.

Der unregelmäßig hochrechteckige Schmuckstein aus Chalcedononyx ist auf der sog. Moskowiterkassette gefasst und zeigt die Büste der Minerva im Profil. Die Göttin trägt einen Schuppenpanzer mit langen Schulterklappen und darüber einen Mantel. Der Hals ist kurz, der Kopf ist rundlich, die Unterlippe ist etwas zurückgezogen, die Nase ist leicht geschwungen. Minerva hat lange, leicht strähnige Haare, die vor dem Ohr auf die Wange und im Nacken etwas lockiger auf die Schulterklappen fallen. Sie trägt einen hochgeschobenen Helm mit einem breiten Wulstrand, dessen vorderer Teil als Maske gearbeitet ist. Der schmale, siebenfach untergliederte Helmbusch ist durch eine sehr tiefe Linie von dem Helm abgesetzt. Der Kopf ist etwas stark gedrungen, die Details sind aber zumeist fein herausgearbeitet. [Marc Kähler]

Kameo auf der Moskowiterkassette mit weiblichem Porträt, Ende 16. Jh.

Der hochovale Schmuckstein aus Chalcedononyx ist auf der sog. Moskowiterkassette gefasst und zeigt ein weibliches Porträt im Profil nach rechts. Der Büstenausschnitt ist eckig, der Hals ist sehr lang. Der Kopf ist länglich-oval. Die Dargestellte trägt eine schmale Spiralkette. Das kleine Kinn ist spitz, der Mund ist leicht geöffnet. Der erhaltene Teil der Nase ist leicht konkav und geht in einem sanften Schwung in die Stirn über. Das Auge wird von schmalen Lidern umrahmt, der Brauenbogen ist angedeutet. Die Dargestellte hat lange Haare, die von der Stirn tief in den Nacken fallen, sie trägt ein hohes Diadem und ein Querband im Haar. Gute und routinierte Arbeit, der Kopf ist etwas stark gelängt, die Details sind meist sauber herausgearbeitet. [Marc Kähler]

Medaille auf Petrus Enriquez, 1595

Petrus Enriquez, Graf von Fuentes, war ein Bruder des Herzogs von Alba, dem Statthalter der Niederlande von 1567 bis 1573. Im Februar 1595 wurde Petrus Enriquez Generalgouverneur in den Spanischen Niederlande und gab beim Antwerpener Bildhauer und Kupferstecher Jacques Jonghelinck eine Portätmedaille in Auftrag. Ihre Vorderseite zeigt ihn im geharnischten Brustbild mit Halskrause nach rechts. Auf der Rückseite ist ein von zwei Palmzweigen gerahmtes Postament dargestellt, auf dem eine Krone liegt und das mit der Inschrift DEDVCET ME VICTOR DEVS – Der siegreiche Gott wird mich retten – versehen ist. [Matthias Ohm]

Satirische Medaille von Christian Maler auf die Finanzprobleme Herzog Friedrich...

Christian Maler schuf 1615 eine satirische Medaille, die die Verschwendungssucht Herzog Friedrich Ulrichs von Braunschweig-Wolfenbüttel thematisierte. Auf der Vorderseite springt das Welfenross von links nach rechts durch eine Landschaft. Aus dem Himmel lässt ein Paar Hände Münzen herniederregnen. Die Umschrift lautet: ALACRITATIS CALCAR LIBERALITAS – Die Triebfeder der Fröhlichkeit ist die Freigiebigkeit. Auf der Rückseite balanciert ein Mann auf einem Seil. Dieses ist straff gespannt und führt über drei Städte zu seinen Füßen. Die Inschrift lautet: CAVTE – Vorsicht! Die Botschaft ist leicht zu decodieren: Die Politik des Herzogs gleicht einem Balanceakt zwischen seinen Einnahmen und Ausgaben. Die Hände auf dem Avers, die freigiebig große Mengen Geld ausschütten, symbolisieren die Verschwendungssucht des welfischen Herzogs. [Lilian Groß]

Satirische Medaille o.J. (17. Jahrhundert)

Auf der Vorderseite steht ein Mann in zeitgenössischer Kleidung aufrecht. Seine rechte Hand ist seitwärts ausgestreckt und hält eine Brille fest. Der Mann bedeckt mit seiner linken Hand sein Gesicht und schaut durch die gespreizten Hände hindurch. Die Inschrift in Schreibschrift lautet: nicht durch Brillen. Die Rückseite ziert eine stehende Frau in zeitgenössischer Mode. In ihrer rechten Hand hält sie einen aufgeklappten Fächer, die Linke rafft den Oberrock. Ihre Brüste liegen bloß, zudem ist sie ohne Kopf dargestellt. Die Inschrift lautet: der Rest ist gutt. Die Medaille ironisiert das Thema Sehen und Brille: Der Kavalier, der offensichtlich eine Sehhilfe benötigt, trägt diese aber aus Eitelkeit nicht, sondern schaut durch seine gespreizten Finger. Die Frau dagegen, mit ihrer herausgeputzten Pracht, wird auf ihren Körper reduziert, da sie ohne Kopf dargestellt ist – ein Spiel der menschlichen Wahrnehmung, des Sehens und Gesehenwerdens. [Lilian Groß]

Kameo auf der Moskowiterkassette mit bekränztem bärtigem Porträt, 16./17. Jh.

Der nahezu runde Schmuckstein aus einem durchscheinend farblosen und opak weißen Chalcedononyx ist auf der sog. Moskowiterkassette gefasst und zeigt ein bärtiges Porträt im Profil nach rechts. Der Halsabschnitt ist nahezu gerade, der Kopf ist rund. Der Dargestellte hat halblange, leicht lockige Haare, die die Stirn in einem Kranz umgeben und einen recht kurzen, leicht lockigen Vollbart. Die recht kleine Nase ist gerade, das Auge ist dreieckig, die schmale Stirn ist stark gewölbt. Im Haar trägt der Dargestellte einen Kranz. Die durchschnittliche Arbeit ist recht flüchtig, der Lorbeerkranz ist unsauber gearbeitet. Die Physiognomie des hier Dargestellten ist zu ungenau, um ihn sicher benennen zu können. Mit einiger Sicherheit ist hier aber wohl ein antiker Herrscher oder römischer Kaiser dargestellt. [Marc Kähler]

Kameo auf der Moskowiterkassette mit bekränztem bärtigem Porträt, 17. Jh.

Der nahezu runde Schmuckstein aus einem farblosen und opak weißen Chalcedononyx ist auf der sog. Moskowiterkassette gefasst und zeigt ein bärtiges Porträt im Profil nach rechts. Der Halsabschnitt ist nahezu gerade, vorne etwas geschwungen. Der Kopf ist eckig. Der Dargestellte hat halblange, leicht lockige Haare und einen kurzen, leicht lockigen Vollbart. Der Oberlippenbart ist etwas länger. Die kleine Nase ist leicht geschwungen, das Auge ist recht groß, die Stirn ist leicht gewölbt. Im Haar trägt der Dargestellte einen Kranz, dessen Schleifen in den Nacken fallen. Die durchschnittliche Arbeit ist recht flüchtig, der Lorbeerkranz ist unsauber gearbeitet. Die Physiognomie des hier Dargestellten ist zu ungenau, um ihn sicher benennen zu können. Mit einiger Sicherheit ist hier aber wohl ein antiker Herrscher oder römischer Kaiser dargestellt. [Marc Kähler]

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