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Landesmuseum Württemberg Neuenstädter Sammlung

Neuenstädter Sammlung

Sammlung der Herzöge von Württemberg-Neuenstadt, die von den Herzögen aus der württembergischen Nebenlinie Neuenstadt zusammengetragen wurde. Im Jahr 1729 erwarb Herzog Eberhard Ludwig reg. 1693–1733 aus der Hauptlinie des Hauses Württemberg die Neuenstädter Sammlung und integrierte sie in die Stuttgarter Kunstkammer.

[ 2142 Objekte ]

2½-facher Dukaten Papst Leos X. mit Darstellung der Heiligen Drei Könige

Der Augsburger Bankier Jakob Fugger führte mit Papst Leo X. intensive Geschäftsbeziehungen; in den Jahren 1519–1521 pachtete er die päpstliche Prägestätte. Darum lassen sich auf Münzen und Medaillen Verweise auf die Fuggerfamilie finden. Der 2½-fache Dukaten bildet auf der Vorderseite das Porträt Leos X. im Profil nach links ab. Auf der Rückseite folgen die berittenen Heiligen Drei Könige dem Stern von Bethlehem. Unten in der Bildmitte ist ein Dreizack abgebildet, das fuggersche Handelszeichen. [Lilian Groß]

Medaille von Johann Höhn dem Jüngeren auf den 47. Geburtstag des Ernst...

Ernst Bogislaus von Croy, evangelischer Bischof von Cammin, gab im Jahr 1667 eine Porträtmedaille in Auftrag. Auf dem Avers ist er im Brustbild im Profil nach rechts dargestellt, auf dem Haupt trägt er eine Allongeperücke. Der Revers zeigt den pommernschen Schild mit dem croyschen Wappen als Herzschild. Die Randschrift gibt das Jahr der Herstellung (1667) sowie das Alter des Dargestellten (47) an und nennt dessen Motto: ET SPIRITU PRINCIPALI CONFIRMA ME DEUS – auch mit fürstlicher Gesinnung möge Gott mich bestärken. [Matthias Ohm]

Medaille von Johann Höhn dem Jüngeren auf die Statthalterschaft des Ernst...

Ernst Bogislaw von Croy war evangelischer Bischof von Cammin und Statthalter des Großen Kurfürsten, Friedrich Wilhelms von Brandenburg, in Preußen und Pommern. Die Medaille zeigt ihn auf der Vorderseite im Brustbild nach rechts. Die Inschrift auf der Rückseite nennt ausführlich seinen Titel als Vertreter der brandenburgischen Kurfürsten: SERENISS(imi) AC POTENT(issimi) ELECTOR BRAND(enburgici) IN DUC(atu) PRUS(siae) & POM(eraniae) LOC(um) T(e)N(en)S – Statthalter des erlauchten hochmächtigen Kurfürsten von Brandenburg im Herzogtum Preußen und in Pommern. [Matthias Ohm]

Medaille auf die Einweihung der Kirche St. Martin in Gochsheim, 1704

Im Pfälzischen Erbfolgekrieg Ende des 17. Jahrhunderts marschierten französische Truppen auch durch Gochsheim, heute ein Stadtteil von Kraichtal im Landkreis Karlsruhe. Sie zerstörten die Stadt, und auch die Kirche St. Martin. Der Wiederaufbau, durch Baumeister Anton Petri, dauerte bis 1704. Anlässlich der Weihe des neuen Gotteshauses ließ der Auftraggeber, Herzog Friedrich August aus der Nebenlinie Württemberg-Neuenstadt, im selben Jahr Medaillen prägen. Dieser Silberabschlag einer Goldmedaille zeigt auf der Vorderseite eine Längsansicht der Kirche, mit Glockenturm und Apsis. Auf dem Giebel links ist ein Storch mit großem Nest zu sehen. In der christlichen Ikonographie gilt der Zugvogel als Sinnbild für Himmelfahrt und Wiederkunft Christi. Über der Kirche sind unter einem Fürstenhut zwei Wappen vereint dargestellt: das württembergische Wappen mit den drei Hirschstangen sowie das Ebersteinische Wappen mit einer Rose. Die Rückseite gibt das Datum der Weihe an, 15. IUNY 1704. [Lilian Groß]

Medaille auf den Propheten Moses, 16. Jahrhundert

Die Medaille auf Moses zeigt auf der Vorderseite ein Brustbild des Propheten, der nach links blickt und einen Widderhelm auf dem Kopf trägt. Die Darstellung von Moses mit Horn beruht auf einer fehlerhaften Übersetzung des Wortes „umstrahlt“ als „gehörnt“ aus dem Hebräischen. Auf der Rückseite finden sich vier Zeilen hebräische Schrift. Sie nennen das erste Gebot aus dem Buch Exodus: Du sollst keine anderen Götter neben mir haben (2 Mos 20,3). [Matthias Ohm]

Medaille von Christian Maler auf die Münzkonvention des Schwäbischen,...

In den frühen 1620er Jahren kam es zu einer starken Entwertung des Geldes. Während der „Kipper- und Wipperzeit“ entstanden viele Münzstätten, in denen minderwertiges Geld geschlagen wurde. Diese Prägestätten wurden von den Reichskreisen geschlossen, zu deren Aufgaben auch die Kontrolle der Münzprägung zählte. Auf die erfolgreichen Bemühungen des Schwäbischen, Fränkischen und Bayerischen Reichskreises gegen das schlechte Geld wurde eine Medaille ausgegeben. Sie zeigt auf der Vorderseite die Wappenschilde von Nürnberg, Regensburg und Augsburg. Auf der Rückseite ist die Friedensgöttin Pax mit Ölzweig und Füllhorn in den Händen dargestellt. [Matthias Ohm]

Medaille auf den Frieden, 17. Jahrhundert

Die Medaille, die vermutlich in Danzig hergestellt wurde, feiert die Errungenschaften des Friedens, vermutlich des Westfälischen Friedens von 1648, der den Dreißigjährigen Krieg beendete. Auf dem Avers ist vor der Ansicht von Danzig ein Schwert dargestellt, das von Palm- und Lorbeerzweigen umschlungen und so unbrauchbar gemacht wird. Die erläuternde Umschrift lautet: MANSUESCO – ich werde zahm. Der Revers thematisiert die anbrechenden Friedenszeiten: Aus zerstörten Feldern und Bäumen wachsen neue Triebe. Dieses Bild wird von der Umschrift REVIRESCO – ich werde wieder grün – begleitet. [Matthias Ohm ]

Franc der Stadt Metz, 1649

Die 1649 in Metz geprägte Münze zeigt auf der Vorderseite den Patron der Stadt, den heiligen Stephan, im Brustbild nach rechts; die Inschrift lautet: STEPHANVS PROTHOM(artyr). Stephan, Diakon der Urgemeinde in Jerusalem, gilt als der erste christliche Märtyrer. Auf der Rückseite der Münze findet sich das Wappen der Stadt Metz, ein gespaltener Schild. Die Inschrift im Abschnitt nennt den Wert der Münze: XII G(roschen). [Matthias Ohm]

Belagerungsklippe der Stadt Breisach, 1633

Die kaiserliche Festung Breisach, die an einer strategisch wichtigen Stelle am Oberrhein lag, gehörte zu den stärksten im Reich. Im Sommer 1633, während des Dreißigjährigen Krieges, wurde Breisach von evangelischen Truppen unter dem schwedischen General Rheingraf Otto Ludwig belagert, konnte aber durch das Heer des Reichs und spanische Truppen unter dem Herzog Feria befreit werden. Dieses Ereignis ist auf der Rückseite der Belagerungsmünze dargestellt: Ein Wolf, der das evangelische Heer symbolisiert, muss vor einem Stern fliehen, der in den Wolken erscheint. Der Himmelskörper ist mit dem Buchstaben F geschmückt, der entweder für Kaiser Ferdinand II. oder den spanischen General Feria steht. Auf der Vorderseite finden sich die Wappen von Österreich, der Landgrafschaft Oberelsass und der Stadt Breisach. [Matthias Ohm]

Einseitige 4-Gulden-Klippe der Stadt Frankenthal, 1623

Frankenthal war die stärkste kurpfälzische Festung links des Rheins. 1623 wurde die Stadt von katholischen Truppen belagert und von der Außenwelt vollständig abgeschnitten. Nach einiger Zeit wurde das Geld knapp. Deshalb wurde Silbergeschirr aus privaten Haushalten und Kirchen für die Herstellung von Notgeld verwendet, um den Soldaten weiter Sold zahlen zu können. Diese einseitige Notgeldklippe hat einen Wert von vier Gulden. Sie trägt die Inschrift DEUS NOSTRA PETRA ANGULARIS – Gott ist unser Eckstein. Unten ist die Wertzahl 4 (für vier Gulden) eingeschlagen. [Matthias Ohm]

„Michaelspfennig“ des Chorherrenstifts Beromünster

Das Chorherrenstift Beromünster im Kanton Luzern wurde der Legende nach durch den Grafen Bero von Lenzburg im Jahr 720 gegründet: An der Stelle, an der sein Sohn auf der Jagd von einem Bären getötet worden war, stiftete er eine Kapelle, die dem Erzengel Michael geweiht war. Der Erzengel, der auf der Vorderseite im Kampf mit dem Drachen dargestellt ist, hat der Prägung ihren Namen gegeben: „Michaelspfennig“. Auf der Rückseite findet sich das Wappen des Chorherrenstifts mit imposanter Helmzier. Die Inschrift BERO COM(es) DE LENZBVRG FVND(ator) ECCL(esiae) BER (onensis) nennt den Namen des Gründers von Beromünster. [Matthias Ohm]

Belagerungsklippe der Stadt Breisach im Wert von 48 Kreuzern, 1633

Die kaiserliche Festung Breisach, die an einer strategisch wichtigen Stelle am Oberrhein lag, gehörte zu den stärksten im Reich. Im Sommer 1633, während des Dreißigjährigen Krieges, wurde Breisach von evangelischen Truppen unter dem schwedischen General Rheingraf Otto Ludwig belagert, konnte aber durch das Heer des Reichs und spanische Truppen unter dem Herzog Feria befreit werden. Während der Belagerung wurden in Breisach verschiedene Notmünzen geprägt. Dieses Exemplar hat – wie die Inschrift auf der Rückseite angibt – einen Wert XLVIII (48) Kreuzern. Begleitet wird diese Angabe von den Wappen von Österreich, der Landgrafschaft Oberelsass und der Stadt Breisach. Die Inschrift auf der Vorderseite nennt die Herkunft: neues Geld, das das verödete Elsass und Breisach anzeigt. [Matthias Ohm]

Medaille auf Karl V. und Ferdinand I., 1531

Kaiser Karl V. konnte 1531 erreichen, dass sein jüngerer Bruder Ferdinand noch zu seinen Lebzeiten zum römischen König gewählt wurde. Damit sicherte Karl in den politisch und konfessionell bewegten Zeiten frühzeitig seine Nachfolge. Die Medaille, die möglicherweise auf diesen Anlass geschaffen wurde, zeigt auf der Vorderseite die Brustbilder der beiden Herrscher: Ferdinand trägt einen Lorbeerkranz, Karl V. zusätzlich noch eine Krone. In die Rückseite wurde Pflanzenornament eingraviert. Diese Medaille wurde wohl ursprünglich am Gewand getragen: Oben befand sich eine heute abgebrochene Öse, unten wurde die Medaille gelocht, um sie an der Kleidung befestigen zu können. [Matthias Ohm]

Medaille auf den Sieg König Karls XII. von Schweden über Russland, 1700

Eine der ersten Schlachten des Großen Nordischen Kriegs wurde im November 1700 bei Narva (im heutigen Estland) geschlagen. Die schwedische Armee unter König Karl XII konnte die russischen Truppen besiegen. Die Medaille auf diesen Erfolg zeigt auf dem Avers das Brustbild des schwedischen Königs und auf dem Revers die Victoria, die mit einem Siegerkranz in der rechten Hand nach rechts schreitet. [Matthias Ohm]

Medaille von Christian Wermuth auf König Karl XII. von Schweden, 1703

Von 1700 bis 1721 tobte in Mittel-, Nord- und Osteuropa der Große Nordische Krieg, eine Auseinandersetzung zwischen Schweden auf der einen sowie Russland, Dänemark und Polen auf der anderen Seite. König Karl XII. von Schweden konnte im Jahr 1703 wichtige militärische Erfolge erringen: Bei Saladen in Litauen wurde ein russisch-polnisches Heer besiegt, bei Pultusk in Polen sächsische Truppen, nach langer Belagerung gelang Karl XII. die Einnahme von Thorn. Die Medaille, die Christian Wermuth in diesem Jahr schuf, zeigt auf der Vorderseite den schwedischen König mit dem Lorbeerbekranz des Siegers im Haar. Auf der Rückseite ist ein Löwe, das schwedische Wappentier, dargestellt. Er schreitet nach links und hat die die rechte Vorderpranke zum Schlag erhoben. [Matthias Ohm]

Medaille von Johann Georg Breuer auf Marie Euphrosine von...

Marie Euphrosine – die dritte Tochter von Pfalzgraf Johann Casimir von Zweibrücken-Kleeburg und Katharina, einer Tochter des schwedischen Königs Karl IX., – heiratete im Jahr 1647 Magnus Gabriel Graf de la Gardie. Die Medaille von Johann Georg Breuer zeigt auf dem Avers die Pfalzgräfin im Brustbild nach links, auf der Rückseite findet sich oben der Name Jehovas in hebräischen Buchstaben und unten das Motto „Gott ist mir alles“. [Matthias Ohm]

Neunteltaler Herzog Johann Friedrichs von Württemberg, 1623

Die 1623 in Stuttgart geprägte Münze zeigt auf ihrer Vorderseite das Brustbild des württembergischen Herzogs Johann Friedrich nach rechts, auf der Rückseite findet sich das bekrönte vierteilige Wappen des Herzogtums Württemberg. Die über beide Seiten laufende Inschrift nennt den Namen Johann Friedrichs sowie seine Titel als Herzog von Württemberg und Teck, als Graf von Mömpelgard und als Herr in Heidenheim. Auch das Prägejahr (1623) und der Wert [1/9 (Taler)] der Münze sind angegeben. [Matthias Ohm]

Halbbatzen Herzog Ludwigs von Württemberg, 1569

Der Halbbatzen zeigt auf der Vorderseite das württembergische Herzogswappen und auf der Rückseite einen Reichsapfel mit der Wertzahl 2 für zwei Kreuzer, also einen halben Batzen. Diese Prägung stammt aus den Beständen der Herzöge von Württemberg-Neuenstadt, die 1729 ins Stuttgarter Münzkabinett gelangten. Vermutlich wurde diese kleine, auf den ersten Blick unspektakuläre Münze in die Sammlung aufgenommen, weil für die Prägung ein falscher Rückseitenstempel verwendet wurde. In der Inschrift ist Kaiser Ferdinand I. erwähnt, der allerdings bereits 1564 verstorben war. Auf der Münze hätte Maximilian II., der im Jahr 1559 regierte, genannt werden sollen. [Matthias Ohm]

Luzerner Dicken mit Darstellung des heiligen Leodegars, Mitte bis zweite Hälfte...

Die Luzerner Münze zeigt auf der Vorderseite den gespaltenen Wappenschild der Stadt, begleitet von den Buchstaben L-V(zern) und der Inschrift MON(eta) NO(va) LUCERNENS(is) – neues Geld aus Luzern. Auf der Rückseite ist mit St. Leodegar der Stadtheilige dargestellt, der im 7. Jahrhundert das Martyrium erlitt. Da er unter anderem mit einem Bohrer gequält wurde, trägt er dieses Werkzeug über seiner rechten Schulter. [Matthias Ohm]

„Geusenpfennig“ mit dem Porträt König Philipps II. von Spanien, 1566

Diese Medaille entstand zu Beginn des niederländischen Freiheitskampfes gegen Spanien: Im Jahr 1566 übergab eine Delegation des niederländischen Adels eine Bittschrift an die spanische Statthalterin Margaretha von Parma. Dabei soll ihr Graf Charles de Berlaymont, ein niederländischer Politiker und Militär, zugeflüstert haben, sie solle sich nicht vor diesem „Haufen Bettler“ beeinflussen lassen. Von „gueux“, dem französischen Wort für Bettler, erhielten die niederländischen Freiheitskämpfer ihren Namen: „Geusen“. Als Erkennungszeichen gaben sie Medaillen aus, die „Geusenpfennige“. Sie zeigen auf der Vorderseite das Bildnis Philipps II. von Spanien und auf der Rückseite einen Handschlag vor einem Bettelsack. Die über beide Seiten laufende Inschrift lautet übersetzt: Dem König immer treu bis zum Tragen des Bettelsacks. [Matthias Ohm]

Talerklippe der Reichsstadt Straßburg, 1592

Die evangelischen Mitglieder des Straßburger Domkapitels wählten 1592 den 15-jährigen Markgrafen Johann Georg von Brandenburg zum neuen protestantischen Bischof. Die katholischen Mitglieder des Domkapitels votierten dagegen für Karl von Lothringen, den Bischof von Metz, der Straßburg mit seinem Heer einschloss. Aus der Zeit der Belagerung stammt die Klippe, eine einseitige Prägung im Wert von 80 Kreuzern. Sie zeigt drei Wappen, oben das von Bischof Johann Georg von Brandenburg, darunter links den Schild des Domkapitels und rechts den der Stadt Straßburg. Oben findet sich Jahreszahl, unten die Wertzahl. Erst nach zwölf Jahren war der Straßburger Bischofsstreit beendet. Im Hagenauer Vertrag von 1604 verzichtete Johann Georg auf die Bischofswürde in Straßburg. Er erhielt eine Einmalzahlung in Höhe von 130.000 Gulden und eine jährliche Rente von 9.000 Gulden. [Matthias Ohm]

Jeton auf den Tod des Markgrafen Albrecht II. von Brandenburg-Ansbach, 1667

Nach dem Tod des Markgrafen Albrecht II. von Brandenburg-Ansbach 1667 wurde diese kleinformatige Prägung ausgegeben. Die Vorderseite zeigt den Verstorbenen im Brustbild von vorne. Die Rückseiteninschrift gibt an, dass Albrecht II. am 18. September des Jahres 1620 in Ansbach geboren wurde und dort am 22. Oktober verstarb, dass er im 28. Regierungsjahr stand und dass er ein Alter von genau 47 Jahren, einem Monat und vier Tagen erreichte. [Matthias Ohm]

Medaille von Georg Hautsch auf die Krönung Friedrichs zum König in Preußen, 1701

Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg krönte sich im Jahr 1701 selbst zum König in Preußen. Die Medaille, die auf diesen Anlass geschaffen wurde, zeigt den Moment unmittelbar vor der Krönung. Vor einem Sockel, der mit dem brandenburgischen Adler geschmückt ist, steht der preußische Herrscher, dem Germania die Königskrone überreicht. Die Inschriften auf den Seiten beziehen sich ebenfalls auf die Erhebung Friedrichs zum König: Auf dem Avers ist darauf verwiesen, das er PRIMVS BORVSSIÆ REX – der erste König in Preußen – wurde; auf der Rückseite findet sich die Begründung, warum der Kurfürst König werden musste: CONVENIENS VT SCEPTRA TENENS GERAT IPSE CORONAM – Es gehört sich, dass derjenige auch die (Königs-)Krone trägt, der die Macht hat. Die Randschrift nennt einen Vers aus den Eklogen des Vergil: AGGREDERE O MAGNOS, ADERIT TEMPVS, HONORES – Jetzt möge der Ruhm beginnen, die Zeit ist da! [Matthias Ohm]

Medaille auf Pfalzgraf Karl von Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld, 1591

Am 16. August 1591 wurde Georg Wilhelm geboren, der erste Sohn des Pfalzgrafen Karl von Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld. Vermutlich war dies der Anlass für die Ausgabe einer Medaille. Mit dieser Prägung wollte der Vater seinem Sohn wohl auch wichtige Erkenntnisse mitteilen. Auf der Vorderseite ist Karl im Brustbild mit großer Halskrause dargestellt, auf der Rückseite Minerva, die auf einem Buch steht, ein Lamm streichelt und der vor ihr stehenden Frau gebietet zu schweigen. Vermutlich sollte dieses Bild dem Sohn vermitteln, dass Schweigen und Geduld oft zum Erfolg führen können. [Matthias Ohm]

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