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Landesmuseum Württemberg Neuenstädter Sammlung

Neuenstädter Sammlung

Sammlung der Herzöge von Württemberg-Neuenstadt, die von den Herzögen aus der württembergischen Nebenlinie Neuenstadt zusammengetragen wurde. Im Jahr 1729 erwarb Herzog Eberhard Ludwig reg. 1693–1733 aus der Hauptlinie des Hauses Württemberg die Neuenstädter Sammlung und integrierte sie in die Stuttgarter Kunstkammer.

[ 2142 Objekte ]

Schulpreismedaille der Stadt Bern, 1653

Herausragende Leistungen an Schulen der Stadt Bern wurden mit dieser Medaille belohnt. Auf der Vorderseite ist ein Bär, das Berner Wappentier, dargestellt. Mit seiner rechten Tatze hält er einen Palmzweig und mit seiner linken ein Buch. Die Rückseite trägt in einem Kranz aus Ölzweigen die dreizeilige Inschrift PRAE(mium) DILIGENTIAE – Preis für den Fleiß. [Matthias Ohm]

Halbbatzenklippe des Markgrafen Eduard Fortunat von Baden-Baden, 1591

Der Halbbatzen des badischen Markgrafen Eduard Fortunat zeigt das quadrierte Wappen: Der Schrägbalken im ersten und vierten Feld steht für die Markgrafschaft Baden, das Schachbrett im zweiten und dritten für die Grafschaft Sponheim. Links und rechts des Schildes finden sich die Ziffern 9 und 1 für das Prägejahr 1591. Auf der Rückseite findet sich der doppelköpfige Reichsadler, dessen Körper mit der Wertzahl 2 – für 2 Kreuzer (= ½ Batzen) – belegt ist. Die Umschrift bestätigt, dass diese Münze den von Kaiser Rudolf II. erlassenen Regelungen entspricht. [Matthias Ohm]

Medaille von Johann Georg Breuer auf Herzog Christian Albrecht von...

Die Medaille zeigt auf der Vorderseite Christoph Albrecht von Schleswig-Holstein-Gottorf in einem stark erhabenen Brustbild mit Perücke nach rechts. Auf der Rückseite ist dargestellt, wie der Herzog – mit Schwert und Schild bewaffnet – einen steilen, von Dornen bewachsenen Felsen erklimmt, über dessen Gipfel eine Krone schwebt. Die Umschrift zitiert das Motto Christian Albrechts: PER ASPERA AD ASTRA – Durch das Raue zu den Sternen. Motto und Bild auf dem Revers spiegeln die schwierigen Umstände der Regierung des Herzogs wider. Im Konflikt mit dem Königreich Dänemark, dem mächtigen Nachbarn im Norden, musste Christian Albrecht zwei Mal ins Exil flüchten. [Matthias Ohm]

Prämienmedaille von Valentin Maler auf die Akademie Altdorf, 1583

Die Reichsstadt Nürnberg gründete im rund 25 km südöstlich gelegenen Altdorf eine Bildungseinrichtung, die 1575 zur Akademie und 1622 zur Universität erhoben wurde. Im Jahr 1583 schuf Valentin Maler mehrere Prämienmedaillen, die auf ihrer Vorderseite eine fünfzeilige Inschrift tragen: GLORIAE CALCAR ACA(demiae) ALDOPR(inae) AN(no) MDLXXXIII – Ansporn des Ruhms der Akademie in Altdorf im Jahr 1583. Die Rückseiten waren für jede der vier Klassen individuell gestaltet. Dieses Exemplar zeigt einen flammenden und rauchenden Erdball, der aus dem Wasser emporsteigt. [Matthias Ohm]

Prämienmedaille von Valentin Maler auf die Akademie Altdorf, 1583

Die Reichsstadt Nürnberg gründete im rund 25 km südöstlich gelegenen Altdorf eine Bildungseinrichtung, die 1575 zur Akademie und 1622 zur Universität erhoben wurde. Im Jahr 1583 schuf Valentin Maler mehrere Prämienmedaillen, die auf ihrer Vorderseite eine fünfzeilige Inschrift tragen: GLORIAE CALCAR ACA(demiae) ALDOPR(inae) AN(no) MDLXXXIII – Ansporn des Ruhms der Akademie in Altdorf im Jahr 1583. Die Rückseiten waren für jede der vier Klassen individuell gestaltet. Dieses Exemplar zeigt die Arche Noah, zu der die Taube mit einem Zweig im Schnabel zurückkehrt. Die begleitende Inschrift lautet: PAX AVREA SAECULI – goldener Friede des Zeitalters. [Matthias Ohm]

Testone der Reichsstadt Besançon, 1624

Im späten 15. Jahrhundert kam Besançon, heute im Osten Frankreichs gelegen, wieder zum Heiligen Römischen Reich. Während der Regierungszeit von Karl V. wurde der Status einer freien Reichsstadt bestätigt. Deshalb finden sich Porträt und Name dieses Kaisers auch auf Münzen, die lange nach seinem Tod geprägt wurden. So auch auf diesem Testone von 1624: Auf dem Avers ist das Brustbild des Kaisers nach links dargestellt. Die Umschrift lautet: CAROLVS V IMPERATOR. Der Revers zeigt das Wappen der Stadt, das von Karl V. gestiftet wurde: ein Adler, der in seinen Fängen zwei Säulen hält. [Matthias Ohm]

Medaille von Martin Brunner auf die Einnahme der bayerischen Festung...

Die Festung Rothenberg (knapp 25 km nordöstlich von Nürnberg) gehörte seit 1698 zum Kurfürstentum Bayern. Die Veste wurde nur wenige Jahre später, im Spanischen Erbfolgekrieg, belagert. Bayern stand in dieser Auseinandersetzung auf der Seite Frankreichs und war damit Gegner für den Kaiser und das Reich. Habsburgischen und fränkischen Kreistruppen gelang es im November 1703 die Besatzung der Festung Rothenberg zur Aufgabe zu zwingen. Unmittelbar danach wurde die Veste auf Veranlassung der Reichsstadt Nürnberg geschleift. Die Medaille auf die erfolgreiche Belagerung zeigt auf der Vorderseite die eingeschlossene Festung, die mit Kanonen beschossen wird. Auf der Rückseite sind um einen Reichsadler über erbeuteten Waffen die Wappenschilde von Bamberg, Brandenburg, Nürnberg und Hohenlohe platziert. [Matthias Ohm]

Denar des Augustus mit Darstellung einer Victoria auf einem Schiffsbug und...

Die auf einem Schiffsbug stehende Siegesgöttin Victoria hält in der rechten Hand einen Kranz, mit dem sie den Sieger bekränzen wird. Den Sieg hat Octavian errungen, und zwar in der Seeschlacht bei Actium 31 vor Christus, als der Adoptivsohn Caesars seinen Gegenspieler Marc Anton bezwang und so den Bürgerkrieg beendete. Octavian ist auf der Rückseite bei dem Triumph dargestellt, den er aus diesem Anlass in Rom feiern konnte. Er steht in einer Quadriga und hält einen Siegeszweig. [Kathleen Schiller]

Einseitige Feldklippe des Markgrafen Albrecht Alcibiades von...

Im zweiten Markgrafenkrieg kämpfte Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach gegen eine Allianz aus dem Hochstift Bamberg sowie den Reichsstädten Nürnberg und Schweinfurt. Während dieser Auseinandersetzungen ließ der Markgraf goldene und silberne Feldklippen schlagen - viereckige Münzen, mit denen bei Bargeldmangel das Heer bezahlt wurde. Auf der einseitigen goldenen Prägung findet sich der gevierte Schild der Hohenzollern, begleitet von Inschriften, die das Herstellungsjahr (1553) und die Initialen des Münzherrn nennen: A(lbrecht) M(arkgraf) Z(u) B(randenburg). [Matthias Ohm]

Vierteldukaten des Markgrafen Johann Friedrich von Brandenburg-Ansbach, 1680

Die kleinformatige Goldmünze Markgraf Johann Friedrichs von Brandenburg-Ansbach zeigt auf der Vorderseite das 15-feldrige Wappen der Markgrafschaft Brandenburg-Ansbach. Die Inschrift auf der Rückseite nennt den Wahlspruch des Fürsten PIETATE ET IVSTITIA – mit Frömmigkeit und Gerechtigkeit. Diese beiden Tugenden sind in Gestalt weiblicher Figuren dargestellt: Die Pietas hält in ihrer rechten Hand ein Rauchfass, die Justitia mit der linken Hand Schwert und Waage. [Matthias Ohm]

Basler Plappart mit Darstellung der Madonna, nach 1499

Der Basler Plappart zeigt auf der Vorderseite Maria, die Patronin des Münsters, mit dem Jesuskind im Arm. Die Umschrift zitiert den Beginn der Verkündigung des Erzengels Gabriel: AVE MARIA GRACIA P(lena) – Gegrüßt seist Du, Gnadenreiche (Lk 1,28). Auf der Rückseite findet sich in einem Dreipass der Schild mit dem Wappen Basels. Die Inschrift nennt den Prägeort der Münze: MONETA NO(va) BASILIENSIS – neues Geld aus Basel. [Matthias Ohm]

Regimentstaler von Daniel Sailer auf die Reichsstadt Ravensburg, 1624

Auf der Vorderseite dieser Prägung findet sich eine sehr detaillierte Ansicht der Reichsstadt Ravensburg unter zwei Schilden mit dem Reichsadler und dem Stadtwappen, einem offenen Stadttor zwischen zwei Wehrtürmen. Die Rückseite zeigt die Wappen der Ravensburger Ratsherren des Jahres 1624: innen die fünf Mitglieder des Kleinen Rats, umgeben von den zehn Herren des großen Rats. Gemeinsam hatten sie das Stadtregiment inne, was der Münze ihren Namen „Regimentstaler“ gab. Nur 187 Exemplare dieser Prägung, die zu den schönsten Münzen der deutschen Städte zählt, wurden hergestellt. Ein Regimentstaler fand auch seinen Weg in die Münzsammlung der Herzöge von Württemberg-Neuenstadt und von dort ins Stuttgarter Münzkabinett. [Matthias Ohm]

Medaille von Valentin Maler auf das Hochwasser in der Reichsstadt Nürnberg am...

Im Januar 1595 kam es in Nürnberg zu einem Unglück. Viele Eisschollen waren den Fluss Pegnitz hinuntergetrieben und hatten sich ineinander verkeilt. Als sie ohne Vorwarnung auseiander brachen, kam es zu einer Flutwelle, die eine Brücke mit sich riss, auf der Schaulustige standen. Die Medaille, die an das Hochwasser erinnert, zeigt auf ihrer Vorderseite eine liegende weibliche Figur – vermutlich die Flussgöttin Pegnitz – mit einem Krug und dem Modell einer Kogge. Auf der Rückseite ist Fortuna stehend in bewegter See dargestellt, sie hält ein geblähtes Segel in Händen. Im Hintergrund sind weitere Katastrophen zu erkennen: Ein Schiff geht unter und in einer vom Hochwasser eingeschlossenen Stadt ist ein Brand ausgebrochen. [Matthias Ohm]

Jeton von Christian Wermuth auf den Kardinal Luis Manuel Fernández de...

Am 1. November 1700 starb König Karl II. von Spanien. Da er kinderlos verstarb, endete mit ihm die Linie der spanischen Habsburger. Auf die Nachfolge erhoben Österreich und Frankreich Anspruch: Kaiser Leopold I. forderte das Königreich Spanien für seinen zweiten Sohn, Erzherzog Karl, den späteren Kaiser Karl VI. Der französische König Ludwig XIV. beanspruchte den spanischen Thron für seinen Enkel, Philipp von Anjou und proklamierte ihn 1701 zum König von Spanien. Dies löste den Spanischen Erbfolgekrieg aus, der bis 1713/14 dauern sollte. Unter den Prägungen, die auf die Thronfolge in Spanien ausgegeben wurden, ist dieser Jeton. Er zeigt auf der Vorderseite Luis Manuel Fernández de Portocarrero, den Kardinal von Toledo. Dieser soll Karl II. von Spanien gezwungen haben, sein Testament zugunsten von Philipp von Anjou zu verfassen. Auf der Rückseiteninschrift ist daher erwähnt, dass Portocarrero bedeutender sei als die französischen Kardinäle Jules Mazarin und Armand-Jean du Plessis, duc de Richelieu. [Matthias Ohm]

Jeton von Christian Wermuth auf die Thronfolge in Spanien, 1701

Am 1. November 1700 starb König Karl II. von Spanien. Da er kinderlos verschied, endete mit ihm die Linie der spanischen Habsburger. Auf die Nachfolge erhoben Österreich und Frankreich Anspruch: Kaiser Leopold I. forderte das Königreich Spanien für seinen zweiten Sohn, Erzherzog Karl, den späteren Kaiser Karl VI. Der französische König Ludwig XIV. beanspruchte den spanischen Thron für seinen Enkel, Philipp von Anjou und proklamierte ihn 1701 zum König von Spanien. Dies löste den Spanischen Erbfolgekrieg aus, der bis 1713/14 dauern sollte. Unter den Prägungen, die auf die Thronfolge in Spanien ausgegeben wurden, ist dieser Jeton. Er zeigt auf der Vorderseite Ludwig XIV. mit Allongeperücke und Lorbeerkranz nach rechts, auf der Rückseite wird der „Sonnenkönig“ als PREMIER MINISTRE D’ESPAGNE bezeichnet. [Matthias Ohm]

Jeton von Christian Wermuth auf die Thronfolge in Spanien, 1701

Am 1. November 1700 starb König Karl II. von Spanien. Da er kinderlos verschied, endete mit ihm die Linie der spanischen Habsburger. Auf die Nachfolge erhoben Österreich und Frankreich Anspruch: Kaiser Leopold I. forderte das Königreich Spanien für seinen zweiten Sohn, Erzherzog Karl, den späteren Kaiser Karl VI. Der französische König Ludwig XIV. beanspruchte den spanischen Thron für seinen Enkel, Philipp von Anjou und proklamierte ihn 1701 zum König von Spanien. Dies löste den Spanischen Erbfolgekrieg aus, der bis 1713/14 dauern sollte. Unter den Prägungen, die auf die Thronfolge in Spanien ausgegeben wurden, ist dieser Jeton. Er zeigt auf der Vorderseite Philipp von Anjou im Profil nach links, auf der Rückseite wird er als LE ROY D’ESPAGNE bezeichnet. [Matthias Ohm]

Jeton von Christian Wermuth auf die Thronfolge in Spanien, 1702

Am 1. November 1700 starb König Karl II. von Spanien. Da er kinderlos verschied, endete mit ihm die Linie der spanischen Habsburger. Auf die Nachfolge erhoben Österreich und Frankreich Anspruch: Kaiser Leopold I. forderte das Königreich Spanien für seinen zweiten Sohn, Erzherzog Karl, den späteren Kaiser Karl VI. Der französische König Ludwig XIV. beanspruchte den spanischen Thron für seinen Enkel, Philipp von Anjou und proklamierte ihn 1701 zum König von Spanien. Dies löste den Spanischen Erbfolgekrieg aus, der bis 1713/14 dauern sollte. Unter den Prägungen, die auf die Thronfolge in Spanien ausgegeben wurden, ist dieser Jeton. Er zeigt auf der Vorderseite Philipp von Anjou im Profil nach links, auf der Rückseite wird er mit Erzherzog Karl verglichen, seinem Kontrahenten um den spanischen Thron. [Matthias Ohm]

Medaille von Caspar Gottlieb Laufer auf die Einnahme der Stadt Lille, 1708

Während des Spanischen Erbfolgekriegs (1701-1714) gelang es der Allianz aus österreichischen Habsburgern, Großbritannien und Niederlanden, die Festung Lille zu erobern. Auf den militärischen Erfolg über den französischen König Ludwig XIV. wurden mehrere Medaillen ausgegeben. Diese Prägung zeigt auf der Rückseite die Belagerung der Stadt und auf der Vorderseite den Turmbau zu Babel. Er steht symbolisch für den Hochmut und Siegesgewissheit des französischen Militärs, das durch die Einnahme der Stadt einen schweren Rückschlag erlitt. [Matthias Ohm]

Medaille auf die Eroberung der Stadt Lille, 1708

Während des Spanischen Erbfolgekriegs (1701-1714) gelang es der Allianz aus österreichischen Habsburgern, Großbritannien und den Niederlanden, die Festung Lille zu erobern. Auf den militärischen Erfolg über den französischen König Ludwig XIV. wurden mehrere Medaillen ausgegeben. Auf dem Avers diese Prägung steht die Siegesgöttin. Sie tritt die Personifizierung der Stadt Lille zu Boden und reißt ihr die Krone vom Kopf. Die Rückseite zeigt Minerva, die römische Göttin der Weisheit und taktischen Kriegsführung, auf einem Haufen Waffen sitzend. Mit dem Gorgonenschild schlägt sie einen französischen Krieger in die Flucht, der einen Schild mit der Lilie in der Hand hält. [Matthias Ohm]

Medaille auf den Vertrag von Bärwalde, 1631

Mitten im Dreißigjährigen Krieg, am 23. Januar 1631, schlossen Frankreich und Schweden in Bärwalde (heute Mieszkowice in Polen) ein Bündnis gegen den deutschen Kaiser. Dieses Abkommen kommentiert die Medaille satirisch. Auf der Vorderseite ist unter dem strahlenden Namen Gottes ein aufgezäumtes Pferd dargestellt, das nach Auskunft der Inschrift auf seinen Reiter wartet. Vermutlich steht dieses Pferd für das Reich, das wegen des Streits zwischen den katholischen und evangelischen Ständen führungslos ist. Die Rückseite zeigt unter strahlender Sonne einen Hahn, der einem Fuchs, verkleidet als Pilger, eine Urkunde überreicht. Die beiden Tiere repräsentieren Frankreich und Schweden, die Urkunde steht für den Vertrag von Bärwalde. [Matthias Ohm]

Medaille mit zwei Emblemen, o.J.

Die hochovale Medaille zeigt auf beiden Seiten emblematische Darstellungen: Auf der Vorderseite ruht eine weibliche Gestalt unter einem Baum. Ein Einhorn hat seinen Kopf in ihren Schoss gelegt. Mehrere Schlangen nähern sich Mensch und Tier, doch sie sind – nach Auskunft der Inschrift – geschützt durch ihre Tugend. Auf der Rückseite füttert eine Frau einen Löwen. Die eingravierte Inschrift lautet: SEMPER IN METV- immer in (Gottes-)Furcht. Worauf sich die zum Teil in gotischen Ziffern eingeritzte (Jahres-)Zahl 1495 bezieht, ist unklar. [Matthias Ohm]

Medaille auf die Hochzeit des polnischen Königs Sigismund III. mit Erzherzogin...

Im Jahr 1605 heiratete König Sigismund von Polen in zweiter Ehe die österreichische Erzherzogin Constanze. Die Medaille auf diese Hochzeit zeigt auf der Vorderseite zwei turtelnde Täubchen auf einem Ast, ein beliebtes Symbol für Liebes- und Hochzeitspaare, welches für Treue steht. Auf der Rückseite ist eine Waage mit Zepter als Sinnbild für eine gerechte Regierung dargestellt. [Matthias Ohm]

Medaille von Friedrich Fecher auf Undankbarkeit und Übermut, um 1630

Die Undankbarkeit und den Übermut thematisierte der Medailleur Friedrich Fecher mit diesem Werk. Der Avers zeigt in einer Landschaft eine abgemagerte Ziege, die ein Zicklein säugt. Dieses Bild steht für die Undankbarkeit der Kinder ihren Eltern gegenüber, wie auch die Inschrift mitteilt: DEN ICH ERNERT HAT MICH VERZERT. Auf dem Revers steht ein Tisch mit einer brennenden Kerze in einer Landschaft. Um das Licht fliegen Insekten, von denen einige verbrannt abstürzen – ein Bild für übermütiges Verhalten, das ein böses Ende nimmt: FREFFLER MUET DUET NIE LANG GUET. [Matthias Ohm]

Medaille von Christian Wermuth auf den Philosophen Diogenes von Sinope, o.J.

Zwei Begebenheiten aus dem Leben des Diogenes sind auf dieser Medaille von Christian Wermuth dargestellt: Die Vorderseite zeigt den Philosophen mit einer Laterne in der Hand. Der Überlieferung nach ging Diogenes mitten am Tag in Athen über den Marktplatz und leuchtete mit einer Laterne in die Gesichter der Umstehenden. Auf die Frage, was er mit der Laterne am hellen Tage wolle, soll er geantwortet haben: „Ich suche einen Menschen!“ Auf der Rückseite liegt Diogenes mit Stab und Tasche in einem Fass. Da der Philosoph freiwillig ein Leben wie die Armen führte, diente ihm auch ein Vorratsfass als Schlafstätte. [Matthias Ohm]

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