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Landesmuseum Württemberg Neuenstädter Sammlung

Neuenstädter Sammlung

Sammlung der Herzöge von Württemberg-Neuenstadt, die von den Herzögen aus der württembergischen Nebenlinie Neuenstadt zusammengetragen wurde. Im Jahr 1729 erwarb Herzog Eberhard Ludwig reg. 1693–1733 aus der Hauptlinie des Hauses Württemberg die Neuenstädter Sammlung und integrierte sie in die Stuttgarter Kunstkammer.

[ 2142 Objekte ]

Vierteltaler auf den Tod des Landgrafen Ludwig IV. von Hessen-Marburg, 1604

Ludwig war Sohn des hessischen Landgrafen Philipp. Er wurde am Hof Herzog Christophs von Württemberg ausgebildete und heiratete 1563 dessen Tochter Hedwig. Bei der Landesteilung nach dem Tod Philipps erhielt Ludwig das Territorium Hessen-Marburg. Als Ludwig nach einer Regierung von 37 Jahren starb, wurde dieser Vierteltaler ausgegeben. Auf seiner Vorderseite findet sich ein Teil des hessischen Wappens: der Helm, der für die Landgrafschaft Hessen steht. Er ist mit zwei Büffelhörnern geschmückt und auf beiden Seiten mit jeweils fünf Lindenzweigen besteckt. Die Inschrift auf der Rückseite nennt – auf die Stunde genau – den Zeitpunkt des Todes von Ludwig [Matthias Ohm]

Dukaten auf den Tod des Landgrafen Wilhelm V. von Hessen-Kassel, 1637

Wilhelm V. regierte die Landgrafschaft Hessen-Kassel zehn Jahre lang mitten im Dreißigjährigen Krieg. 1637 musste er aus Kassel ins Exil nach Ostfriesland fliehen, wo er auch verstarb. Die Goldmünze, die auf seinen Tod ausgegeben wurde, trägt auf der Vorderseite eine Inschrift. Sie nennt den Geburts- und Sterbetag Wilhelms sowie die Dauer seines Lebens wie seiner Regierung. Unten findet sich das Monogramm des Kasseler Münzmeisters Georg Kruckenberg. Die Rückseite zeigt einen vom Gewittersturm gebeugten Weidenbaum. Die erläuternde Inschrift lautet: VNO VOLENTE HUMILIS LEVABOR – Wenn einer will, werde ich niedriger erhöht. [Matthias Ohm]

Pfingstmedaille von Hans von der Putt, 1628

Diese Prägung des Medailleurs Hans von der Putt feiert das Pfingstfest. Die Vorderseite zeigt eine brennende Kerze vor einem strahlenden Stern – ein Bild für den an Pfingsten ausgegossenen Heiligen Geist. Die Umschrift SINE TVO LVMINE NIHIL EST IN HOMINE – Ohne Dein Licht ist nichts im Menschen – zitiert zwei Verse aus einem Messgesang, mit dem an Pfingsten um den Beistand des Heiligen Geistes gebetet wird. Auch die Inschrift auf der Rückseite verweist auf das Pfingstfest: Gott wird gebeten, das GLAVBENS LICHT anzuzünden, ohne das DER MENSCH BLIND GAR NICHTS GSICHT. [Matthias Ohm]

Medaille von Christian Maler auf die konfessionellen Konflikte, um 1620

Die Vorderseite der Medaille von Christian Maler zeigt Gesetzestafeln und ein Gesetzbuch, auf denen ein Bündel Pfeile liegt. Darunter sind ein Palm- und ein Lorbeerzweig durch verschlungene Hände miteinander verbunden. Die Umschrift lautet PRO ARIS ET FOCIS – für Haus und Hof, ein Zitat nach Ciceros „De natura deorum“ (III, 94). Auf der Rückseite wendet sich ein fliegender Adler mit einem Schwert gegen eine Schlange. Die beiden Tiere kämpfen zwischen zwei Hügelkuppen, auf denen eine Kirche und ein Rathaus stehen. Vermutlich werden hier die konfessionellen Konflikte im Reich thematisiert, die sich 1618 im Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges entladen hatten. Der Adler steht für den Kaiser und die katholischen Reichsstände, während die Schlange die evangelische Seite repräsentiert. Das Gegenteil dieser Konflikte zeigt die Vorderseite, einen Idealzustand, in dem Eintracht herrscht und die Gesetze Gültigkeit haben. [Matthias Ohm]

Medaille von Christian Wermuth auf den bekümmerten Propheten Elias, o. J.

Im ersten Buch der Könige wird beschrieben, wie sich der Prophet Elias zum Berg Horeb begab. Dort verkündete ihm Gott, dass in Israel 7.000 Menschen lebten, die nicht dem Gott Baal dienten und deshalb vom Strafgericht verschont bleiben sollten: „Und ich will übriglassen siebentausend in Israel: alle Knie, die sich nicht gebeugt haben vor Baal, und allen Mund, der ihn nicht geküsst hat.“ (1 Kön 19,18). Genau diesen Moment schildert der Avers der Medaille: In einer Felsenhöhle steht der Prophet Elias, er blickt zur Sonne empor und empfängt die Nachricht des Herrn. Der Revers zeigt eine Landschaft mit Bäumen und Blumen, die von der Sonne beschienen wird – ein Bild für die Gnade Gottes, durch die viele schöne Gewächse gedeihen können. [Matthias Ohm]

Religiöse Medaille von Christian Wermuth mit Darstellung von Jakobs Kampf mit...

Jakob, der Enkel Abrahams und Sohn Isaaks, musste seine Heimat verlassen, weil er seinem älteren Zwillingsbruder Esau das Erstgeburtsrecht abgeluchst hatte. Nach langen Jahren im Exil kehrte er zurück. In der Nacht vor der Begegnung mit seinem Zwillingsbruder traf Jakob auf einen Engel des Herrn, mit dem er die ganze Nacht lang kämpfte. Jakob trug aus dem Ringen eine Verletzung davon, erhielt aber göttlichen Segen und den Namen Israel („Gottesstreiter"). Den Kampf schildert der Avers der Medaille von Christian Wermuth: Vor der untergehenden Sonne ringt Jakob mit dem Engel, links liegen Hut und Wanderstab. Die zehnzeilige Reversinschrift in Fraktur bittet Gott um Gnade. [Matthias Ohm]

Medaille von Arvid Karlstén auf Johannes Calvin, 1683

Die Vorderseite zeigt den Theologen Johannes Calvin im Brustbild mit Barett nach rechts; die Umschrift nennt seinen Namen und akademischen Titel: IOHANNES CALVINVS M(agister). Auf der Rückseite setzte der dänische Medailleur Arvid Karlstén, dessen Initialen AK sich im Abschnitt unter dem Porträt finden, Calvins Motto ins Bild. Es lautete: Cor meum tibi offero domine prompte et sincere – mein Herz biete ich Dir entschlossen und aufrichtig dar, o Herr! Gezeigt ist eine aus den Wolken kommende Hand, die ein Herz hält, auf das die Strahlen der göttlichen Gnade fallen. [Matthias Ohm]

Medaille von Hans Reinhart mit Darstellung der Opferung Isaaks und der...

Auf der Vorderseite der Medaille von Hans Reinhart ist das Opfer Isaaks dargestellt. Abraham hat seinen auf dem Altar knienden Sohn am Kopf gepackt und ist im Begriff, ihn mit dem Schwert zu töten. Doch ein Engel fällt ihm in den Arm. Die Rückseite zeigt die Kreuzigung Christi, begleitet von der Inschrift MISERERE NOBIS DOMINE – Herr, erbarme Dich unserer. Die Gegenüberstellung der beiden biblischen Szenen folgt den Vorstellungen der Präfiguration: Was im Alten Testament verheißen oder angekündigt ist, wird sich im Neuen Testament ereignen oder erfüllen. So wie Abraham bereit war, seinen Sohn zu opfern, so opferte sich Christus mit seinem Tod am Kreuz, um die Menschheit zu erlösen. [Matthias Ohm]

Medaille von Anton Meybusch mit Darstellung von Adam und Eva sowie der Hochzeit...

Für diese großformatige Zwittermedaille kombinierte Anton Meybusch eine 1687 in Paris geschaffene Seite mit einer Seite, die er 1696 in Kopenhagen herstellte. Der Avers zeigt Adam und Eva im Paradies, die – umgeben von spielenden Tieren – unter einem Weinstock sitzen. Aus den Wolken fallen Sonnenstrahlen auf das Paar. Auf dem Revers ist die Hochzeit von Kana dargestellt: Jesus und Maria sitzen mit dem Brautpaar und seinen Jüngern an einer üppigen Tafel. [Matthias Ohm]

Kölner (?) Rechenpfennig mit Darstellung der Verkündigung und des...

Rechenpfennige sind Hilfsmittel, die beim Rechnen auf der Linie (auf Rechenbrettern, -tischen oder -tüchern) verwendet wurden. Dieses spätmittelalterliche, vermutlich in Köln hergestellte Exemplar zeigt auf der Vorderseite die Verkündigung an Maria unter einem gotischen Baldachin. Die Inschrift lautet: FELIX MATER AVE QVA MVNDVS SOLVITVR AVE – Sei gegrüßt, glückliche Mutter, sei gegrüßt, durch die die Welt erlöst wird. Auf der Rückseite ist Christus als Schmerzensmann zwischen Leidenswerkzeugen dargestellt, begleitet von der Umschrift ASPICE QVI TRANSIS QVIA TV MICHI CAVSA DOLORI – Sieh her, der du vorübergehst, weil du mir Ursache des Schmerzes bist. [Matthias Ohm]

Medaille von Hieronymus Magdeburger mit Darstellung des Mannasegens und des...

Auf der Vorderseite der Medaille fangen sechs Personen mit ihren Händen und mit Schalen das vom Himmel fallende Manna auf. Die Rückseite zeigt Jesus mit seinen Jüngern beim Letzten Abendmahl. Die Gegenüberstellung der beiden biblischen Szenen folgt den Vorstellungen der Präfiguration: Was im Alten Testament verheißen oder angekündigt ist, wird sich im Neuen Testament ereignen oder erfüllen. So wird auf dieser Medaille die Speisung Israels in der Wüste durch das Manna mit der von Christus eingesetzten Eucharistie in Verbindung gesetzt. [Matthias Ohm]

Medaille auf den Propheten Elias, o. J.

Die Medaille ist dem alttestamentlichen Propheten Elias gewidmet. Die Vorderseite zeigt den bärtigen Kopf des Propheten nach links, begleitet von der Umschrift: HELIAS AVRIGA ISREHELIS – Elias, der Wagenlenker Israels. Auf der Rückseite fährt der Prophet in einer Biga nach rechts über einer Stadt. In der Bibel ist beschrieben, wie Elias durch einen feurigen Wagen mit feurigen Rossen von seinem Nachfolger Elischa getrennt und durch einen Sturm in den Himmel entrückt wird (2 Kön 2,1–18). [Matthias Ohm]

Lübecker Weihnachtstaler, um 1635/1640

Geburt Christi und seine Auferstehung schildert der Lübecker Weihnachtstaler, der um 1635/1640 geschaffen wurde. Auf dem Avers sind Maria und das Kind, die drei Könige sowie Ochs und Esel im Stall von Bethlehem dargestellt. Der Revers zeigt die Auferstehung Christi. Mit der Siegesfahne in der Hand und umgeben von seinen erschreckten Wachen steht er auf seinem Grab, dessen Platte weggerückt ist. [Matthias Ohm]

Dukaten des Fürsten August von Anhalt-Plötzkau, 1617

Opfertod und Auferstehung Christi thematisiert diese Prägung des Fürsten von August von Anhalt-Plötzkau. Der Avers zeigt einen brennenden Phoenix auf einem Altar. Nach der antiken Mythologie verbrannte dieser mythische Vogel am Ende eines Zyklus und entstand aus seiner Asche wieder. Die Wiedergeburt des Phoenix wurde mit der Auferstehung Christi gleich gesetzt. Auf dem Revers ist ein achteckiger Brunnen dargestellt, auf dem das Lamm Gottes mit der Siegesfahne steht. Aus seinem Hals fließt Blut in den Brunnen – ein Bild für die Erlösung der Menschheit durch den Opfertod Christi. Aus dem Brunnen trinkt ein Bär, das anhaltinischen Wappentier. [Matthias Ohm]

Vierteltalerklippe des Salzburger Erzbischofs Paris von Lodron, 1642

Die Vierteltalerklippe des Salzburger Erzbischofs Paris von Lodron von 1642 zeigt auf der Vorderseite Maria als Himmelskönigin mit dem Jesuskind im Arm. Unten findet sich das Familienwappen des Erzbischofs. Auf der Rückseite steht der heilige Rupert, der erste Bischof von Salzburg. Weil der die Solequellen von Reichenhall entdeckt haben soll, wird er mit einem Salzfässchen in der Hand dargestellt. Zu Füßen Ruperts findet sich ein Schild mit dem Stiftswappen, darüber eine Kartusche mit der Wertzahl ¼ (Taler). [Matthias Ohm]

Vierteltalerklippe des Straßburger Bischofs Bischof Johann IV. von...

Die Straßburger Vierteltalerklippe zeigt auf ihrer Vorderseite die thronende Maria mit dem Jesuskind auf dem Schoß. In den Ecken finden sich die Symbole der vier Evangelisten. Auf der Rückseite findet sich ein Wappenschild. Die über beide Seiten verlaufende Inschrift nennt die Titel Johanns als Bischof von Straßburg und Landgraf im Elsass. [Matthias Ohm]

Guldentaler des Salzburger Erzbischofs Johann Jakob von Khuen-Belasy, 1569

Der Guldentaler des Salzburger Erzbischofs Johann Jakob von Khuen-Belasy zeigt auf der Vorderseite den heiligen Rupert, den ersten Bischof von Salzburg. Weil der die Solequellen von Reichenhall entdeckt haben soll, wird er mit einem Salzfässchen in der Hand dargestellt. Vor ihm steht ein Wappenschild, der von den Buchstaben S(anctus) R(upertus) eingerahmt wird. Auf der Rückseite findet sich der doppelköpfige Adler, sein Körper ist mit der Wertzahl 60 (Kreuzer) belegt. Die Umschrift besagt, dass die Prägung den reichsrechtlichen Bestimmungen entsprach: MAXIMILIA(nii) IMPE(rii) AVGVS(ti) P(ii) F(elicis) DECRETO – nach der Vorschrift des erhabenen, rechtschaffenen und glücklichen Kaisers Maximilian (II.). [Matthias Ohm]

Medaille auf Ignatius von Loyola und Aloisius von Gonzaga

Die ovale Wallfahrtsmedaille feiert zwei bedeutende Mitglieder des Jesuitenordens: Ignatius von Loyola, den wichtigsten Mitbegründer des Ordens, und Aloisius von Gonzaga, ein in jungen Jahren verstorbenes, selig und heiliggesprochenes Ordensmitglied. Der Avers zeigt ein Brustbild des Ignatius von Loyola mit Heiligenschein nach links, die Rückseite ein Brustbild des Aloisius von Gonzaga mit einem Strahlenkranz nach rechts, in der linken Hand hält er eine Lilie. [Matthias Ohm]

Medaille von Johann Christoph Müller auf Eberhard Ludwig von Württemberg, 1685...

Diese Medaille von Johann Christoph Müller stammt aus der Jugendzeit Eberhard Ludwigs, der bis 1693 unter der Vormundschaft seines Onkels, Herzog Friedrich Karls von Württemberg-Winnental, stand. Das Verhältnis zwischen dem Vormund und seinem Mündel thematisiert diese Medaille: Auf der Rückseite ist ein großes Segelschiff zu sehen, das ein kleines Ruderboot im Schlepp hinter sich herzieht. Die Umschrift erläutert dieses Bild: SPES MAGNA MINORI – eine große Hoffnung für den Kleineren. Das große Schiff steht für Friedrich Karl, der seinen Neffen, repräsentiert durch das kleine Boot, durch die raue See führt. Auf der Vorderseite ist Eberhard Ludwig im Brustbild nach rechts dargestellt. [Matthias Ohm]

Medaille auf die Vermählung Eberhard Ludwigs von Württemberg und Johanna...

Im Jahr 1697 heiratete der württembergische Herzog Eberhard Ludwig die badische Prinzessin Johanna Elisabeth. Die Medaille, die auf diesen Anlass ausgegeben wurde, nennt auf dem Avers die Namen und Titel der beiden Eheleute. Auf dem Revers sind zwei verschränkte Hände zu sehen, die von einer dritten, aus den Wolken kommenden Hand gesegnet werden. Die Umschriften auf beiden Seiten lauten: COELO CONIUNCTA VIREBUNT – Was vom Himmel verbunden wurde, wird gedeihen – und ÆTERNO SIC FOEDERE IUNGIT AMORIS – So verbindet der Himmel sie mit dem ewigen Band der Liebe. Diese Wünsche für eine glückliche Beziehung sollten sich nicht erfüllen. Schon bald lebten die Eheleute getrennt. Während Johanna Elisabeth in Stuttgart blieb, hielt sich Eberhard Ludwig in der neuen Residenz Ludwigsburg auf, zusammen mit seiner Mätresse Christine Wilhelmine Friederike von Grävenitz. [Matthias Ohm]

As des Augustus mit Darstellung eines Schiffsbugs

Nach dem Tode Caesars 44 vor Christus entbrannte ein Bürgerkrieg um dessen Nachfolge. Die Verwandtschaft zu dem Ermordeten war der einzige Trumpf des jungen Octavian, der sich nach der Vergöttlichung Caesars divi filius (= Sohn eines Gottes) nennen konnte. Die verwandtschaftliche Beziehung wird hier durch die Köpfe Octavians und Caesars auf der Vorderseite des Ases dargestellt. Die Rückseite zeigt einen Schiffsbug mit aufgemaltem Auge. Die Inschrift COPIA bezieht sich auf den Prägeort der Münze, Copia Felix Munatia Lugdunum, das heutige Lyon. [Kathleen Schiller]

Denar des Augustus mit Darstellung der Venus Genetrix

Die Rückseite des Denars zeigt die göttliche Ahnherrin Caesars und damit Octavians, Venus Genetrix. Sie hält einen Speer im Arm und betrachtet einen Helm. Ein Rundschild mit einem Stern ist an einen Pfeiler gelehnt. Der Himmelskörper steht für das sidus Iulium, einen Kometen, der im Jahr 44 vor Christus erschien und als Symbol der Vergöttlichung Caesars gilt. Hier wird auf den göttlichen Schutz angespielt, unter dem Octavian im Kampf um die Vorherrschaft im Römischen Reich stand. [Kathleen Schiller]

Denar des Augustus mit der Darstellung des Apollo Leucadius

Auf die Schlacht bei Actium, die das Ende des Bürgerkrieges bedeutete, wird in der Münzprägung Octavians häufig Bezug genommen. Hier ist Apollo Leucadius dargestellt, der auf einem Felsen sitzend die Lyra spielt. Der Hut auf dem Rücken des Gottes stellt nicht, wie fälschlicherweise vermutet, einen Petasos dar, einen flachen Strohhut. Vielmehr handelt es sich um eine Form der Kausia, einer barettartigen Mütze, die oft von Seeleuten und Fischern verwendet wurde und daher auf einen Gott der Seefahrer verweist. Es wird also auf den göttlichen Beistand verwiesen, den Octavian in dieser entscheidenden Seeschlacht besaß und ihm den Sieg einbrachte. Apollo Leucadius wurde später mit Apollo Actius gleichgesetzt.

Aureus des Augustus mit Darstellung eines Reiterstandbildes

Die Rückseite des Aureus zeigt Octavian als Reiter mit ausgestrecktem rechten Arm. Hier ist jedoch nicht der lebende Imperator gezeigt, sondern eine Ehrenstatue, die dem Divus filius, vom Senat und Volk beschlossen, neben der Rostra auf dem Forum in Rom errichtet werden sollte. Das vergoldete Reiterstandbild gehört zu den ersten Ehrungen, die der damals 19-jährige Octavian erhielt, und zeugt davon, dass er zu einer wichtigen politischen Kraft geworden war. [Kathleen Schiller]

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