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Landesmuseum Württemberg Neuenstädter Sammlung

Neuenstädter Sammlung

Sammlung der Herzöge von Württemberg-Neuenstadt, die von den Herzögen aus der württembergischen Nebenlinie Neuenstadt zusammengetragen wurde. Im Jahr 1729 erwarb Herzog Eberhard Ludwig reg. 1693–1733 aus der Hauptlinie des Hauses Württemberg die Neuenstädter Sammlung und integrierte sie in die Stuttgarter Kunstkammer.

[ 2142 Objekte ]

Medaille von Giorgio Rancetti auf Papst Clemens VIII. und das Heilige Jahr, 1600

Alle 25 Jahre ruft die katholische Kirche ein Heiliges bzw. Jubeljahr aus, in dem Gläubige eine vollständige Vergebung ihrer Sünden erlangen können. Im Jahr 1600 verkündete Papst Clemens VIII. ein Heiliges Jahr und einen solchen Jubiläumsablass. Auf dieses Ereignis prägte Giorgio Rancetti eine Medaille, die den Papst auf der Vorderseite im Profil nach links zeigt. Er ist barhäuptig und bekleidet mit dem Pluviale. Die Umschrift benennt seinen Namen und Titel. Auf der Rückseite sitzt Clemens VIII. auf seinem Thron, rechts und links flankiert von Kardinälen. In der Mitte wird von der Kanzel der Jubiläumsablass verkündet, während links im Bild zwei Trompeter vorwärtsschreiten und das Jubiläum musikalisch ankündigen. [Lilian Groß]

Ovale Medaille auf Papst Paul II., 1470

Der 214. Papst, Paul II., ließ 1470 diese ovale Medaille prägen. Anlass war ein Jubiläum, denn 1440 ernannte sein Onkel, der damalige Papst Eugen IV., ihn zum Kardinal von Santa Maria Nuova in Rom. Auf der Vorderseite ist Paul II. im Profil nach rechts abgebildet. Bekleidet ist er mit Tiara und Pluviale. Die Umschrift benennt Namen und Titulatur PAVLO VENETO PAPAE II ITALICE PACIS FVNDATORI – für Papst Paul II. aus Venedig, den Gründer des italienischen Friedens. Die Rückseite zeigt das Wappen Pauls II.: Auf dem Schild ist ein aufsteigender Löwe nach heraldisch rechts abgebildet, darüber verläuft ein schrägrechter Balken, hinter dem Wappen kreuzen sich die Schlüssel Petri, die Tiara bekrönt den Schild. [Lilian Groß]

Medaille auf Papst Paul II. mit Darstellung des Konsistoriums, 2. Hälfte 15....

Auf der Vorderseite der Medaille ist Papst Paul II. im Profil nach links abgebildet. Er ist barhäuptig und bekleidet mit dem Pluviale. Auf der Rückseite ist der Papst erhöht sitzend dargestellt. Links und rechts neben ihm sieht man Kardinäle. Davor knien Gläubige, einer von ihnen küsst dem Papst die Füße. Die Inschrift weist darauf hin, dass es sich hier um ein öffentliches Konsistorium handelt: CONSISTORIVM PVBLICVM. Dies ist eine Vollversammlung des Papstes und der Kardinäle, die vom 11. bis Ende des 16. Jahrhunderts gemeinsam die Leitung der römisch-katholischen Kirche ausübten. Seit Papst Sixtus V. verlor das Konsistorium an Bedeutung und wurde nur noch nominell ein Beratungsgremium des Papstes. [Lilian Groß]

Medaille auf die Krönung Alexanders VI. zum Papst, 1492

Rodrigo Borgia wurde am 11. August 1492 zum neuen Papst gewählt und nannte sich Alexander VI. Auf seine feierliche Einsetzung wurde eine Medaille geprägt. Die Vorderseite zeigt den Papst barhäuptig und im Profil nach links. Die Inschrift gibt seinen Namen und Titel wieder. Die Krönungsszenerie ist auf der Rückseite wiedergegeben: In der Bildmitte sitzt der Papst auf dem Thron, während die Kardinäle ihn umringen und seine Hand küssen. Die Inschrift CORONAT(ur) – er wird gekrönt – nimmt direkten Bezug auf die Darstellung. [Lilian Groß]

Medaille auf Papst Leo X. mit Darstellung der Liberalitas, 1513-1521

Rom wurde während des Pontifikats Papst Leo X. zu einem Zentrum von Kunst und Kultur. Diese Medaille spielt darauf an: Auf der Vorderseite ist der Papst barhäuptig und im Profil nach rechts abgebildet. Die Umschrift nennt Namen und Titulatur. Auf der Rückseite steht die Personifikation der Großzügigkeit und Wohltätigkeit, Liberalitas, mit einem großen Füllhorn in den Händen in der Bildmitte. Der Inhalt des Horns ergießt sich auf den Boden. Musikinstrumente rechts sowie Bücher und Insignien der katholischen Geistlichkeit links rahmen das Geschehen. Die Umschrift LIBERALITAS PONTIFICIA - päpstliche Freigiebigkeit – soll die Wohltätigkeit Papst Leos X. unterstreichen. [Lilian Groß]

Medaille auf Papst Hadrian VI., 1522-23

Adriaan Florisz Boeyens (im Deutschen auch als Adrian von Utrecht bekannt) wurde 1522 zum neuen Papst gewählt und behielt seinen Taufnamen bei: Als Papst Hadrian VI. hatte er das Pontifikat 20 Monate inne. Er galt als gelehrsam und fromm und beendete die verschwenderische Hofhaltung seiner Vorgänger. Die Medaille zeigt das Brustbild des Papstes im Profil nach links, er ist mit einem schmucklosen Gewand bekleidet und trägt eine Calotte, eine netzartige Haube. Die Umschrift gibt Namen und Titulatur wieder. Auf der Rückseite sind viele Bücher abgebildet, einige geschlossen, die meisten offen. Darüber schweben die Schlüssel Petri und die Tiara. Überstrahlt wird die Szene von den göttlichen Strahlen und dem Heiligen Geist in Gestalt einer Taube. Die Umschrift lautet SPIRITVS SAPIENTIÆ – Geist der Weisheit. [Lilian Groß]

Medaille auf Papst Marcellus II. mit Darstellung Christi und Petrus, 1555

Marcello Cervini wurde am 9. April 1555 zum neuen Papst gewählt, nur 22 Tage nach dem Antritt seines Pontifikats verstarb er. Diese Medaille bildet ihn auf der Vorderseite im Profil nach links ab. Er ist barhäuptig und trägt das Pluviale. Die Umschrift gibt seinen Namen und Titulatur wieder. Auf der Rückseite überreicht Christi dem vor ihm knienden Petrus die Schlüssel zum Himmelsreich – so wie es in der Bibel steht: „Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben“ (Mt, 16,18-19). Auch die Umschrift bezieht sich auf die dargestellte Szene: CLAVES REGNI CELOR(is) – Schlüssel zum Himmelreich. [Lilian Groß]

Medaille auf Papst Paul IV. mit Darstellung der Roma, 1555-59

Gian Pietro Carafa wurde am 23. Mai 1555 zum neuen Papst gewählt und hatte das Pontifikat als Paul IV. vier Jahre lang inne. Auf dieser Medaille ist er auf der Vorderseite im Profil nach rechts dargestellt. Bekleidet ist er mit einem schmucklosen Gewand und einer Calotte, einer netzartigen Haube. Die Umschrift benennt seinen Namen und Titulatur. Auf der Rückseite ist die weibliche Personifikation Roms wiedergegeben. Die Roma hat Schild und Speer in den Händen, sie ist von Waffen und weiteren Trophäen umgeben. Die Umschrift ROMA RESVRGENS – Rom erhebt sich wieder – findet sich bereits auf antiken römischen Münzen. [Lilian Groß]

Daler von Gillis (Julius) Coyet d. Ä. aus der Regierungszeit König Johanns III....

Der Daler, der in der Regierungszeit des schwedischen Königs Johann III., von 1568 bis 1592, ausgegeben wurde, zeigt auf der Vorderseite den Herrscher. Bekleidet mit einer Rüstung und mit Krone auf dem Haupt und Schwert sowie Reichsapfel in den Händen ist er im Profil dargestellt. Darunter ist das schwedische Wappen mit dem Wasa-Herzschild zu sehen. Auf der Rückseite befindet sich Christus als SALVATOR MVNDI, als Erlöser der Welt, mit der Weltkugel in seiner linken Hand, die Rechte ist zum Segensgestus erhoben. [Lilian Groß]

Medaille von Arvid Karlsteen auf die Verleihung des englischen Hosenbandordens...

Schweden ging 1668 ein Bündnis mit England und den Niederlanden gegen Frankreich ein. Daraufhin verlieh König Karl II. von England dem schwedischen König Karl XI. die höchste Auszeichnung seines Reiches – den Hosenbandorden. Der zu diesem Zeitpunkt erst 13 Jahre alte Karl XI. erhielt den Orden am 29. Juli 1669. Auf dieses Ereignis schuf Arvid Karlsteen eine Medaille. Diese zeigt auf der Vorderseite den Schutzpatron des Hosenbandordens, den heiligen Georg, wie er gerade mit seiner Lanze den Drachen besiegt. Auf der Rückseite sind die Initialen des englischen und schwedischen Königs durch das Band des Hosenbandordens miteinander verbunden. Über den Buchstaben „C“ sind zwei Kronen abgebildet. [Lilian Groß]

Medaille von Arvid Karlsteen auf den Tod der Königin Ulrike Eleonore von...

Als die schwedische Königin Ulrike Eleonore am 26. Juli 1693 verstarb, war sie 36 Jahre alt und brachte sieben Kinder zur Welt, von denen drei das Erwachsenenalter erreichten. Geboren als dänisch-norwegische Prinzessin wurde sie durch die Heirat mit Karl XI. zur Königin von Schweden. Arvid Karlsteen schuf auf ihren Tod eine Medaille, die auf der Vorderseite das Porträt der Königin nach rechts zeigt. Auf der Rückseite schwebt sie, auf einer Wolke liegend, zu einer weiteren Wolke am Himmel empor, auf der die Sternenkrone der Unsterblichkeit ruht. Unter ihr, auf der Erde, liegen Zeichen ihrer irdischen Würde: Krone, Reichsapfel und Zepter. [Lilian Groß]

Medaille von Philipp Heinrich Müller auf König Karl XII. von Schweden und...

Der Große Nordische Krieg wurde 1700 durch die Erste Schlacht von Narva zwischen der schwedischen und der russischen Armee ausgelöst. Zar Peter I. von Russland wollte einen Zugang zur Ostsee erkämpfen, um so seine Handelsrouten verbessern zu können. Da die Stadt Narva – heute an der estnisch-russischen Grenze gelegen – zu diesem Zeitpunkt unter schwedischer Hoheit stand, ging König Karl XII. in die Offensive und gewann die Schlacht. Philipp Heinrich Müller schuf auf diesen Erfolg - einen der größten Siege der schwedischen Armee - 1700 diese Medaille. Auf der Vorderseite ist König Karl XII. abgebildet, im Profil nach rechts, bekleidet mit einem Harnisch. Auf der Rückseite sitzt die Personifikation des Sieges, Victoria, auf dem Schlachtfeld. In der Hand hält sie zwei Lorbeerkränze und einen Palmenzweig. Unter ihr liegend sind russische Waffen als Trophäe zu sehen sowie gefallene russische Soldaten. Im Hintergrund erkennt man die Silhouette der Stadt Narva. [Lilian Groß]

Medaille von Johann Georg Breuer auf die Standhaftigkeit Herzog Anton Ulrichs...

Herzog Anton Ulrich unterstrich mit dieser Medaille seine Entschlossenheit in konfessionellen und politischen Fragen. Er konvertierte nicht nur zum katholischen Glauben, sondern musste auch mit der jüngeren Linie des Hauses Braunschweigs Auseinandersetzung um die Kurwürde führen. Um zu zeigen, wie standhaft er in diesen Konflikten war, wählte Anton Ulrich ein Beispiel aus der römischen Geschichte: Auf der Rückseite ist (begleitet von der Inschrift IMMOTVS – unbewegt) Mucius Scaevola dargestellt. Dieser hatte sich bei einer Belagerung der Stadt Roms in das Lager des Etruskerkönigs Porsenna geschlichen und wurde gefangen genommen. Als man ihm Folter androhte, streckte er seine Rechte ins Feuer. Von diesem Mut beeindruckt, gewährte der etruskische König dem Mucius Scaevola die Freiheit. Die Vorderseite zeigt das Brustbild Herzog Anton Ulrichs. [Matthias Ohm]

„Glockentaler“ des Herzog August des Jüngeren von Braunschweig-Wolfenbüttel auf...

Im Dreißigjährigen Krieg hatten katholische Truppen Wolfenbüttel besetzt. Um seiner Hoffnung auf eine Befreiung der Stadt Ausdruck zu verleihen, ließ Herzog August der Jüngere eine Serie von Talern prägen. Dieses Exemplar zeigt auf der Vorderseite einen Schild mit dem Wolfenbütteler Wappen und auf der Rückseite eine Glocke, die von drei Armen geläutet wird, über der Silhouette der Residenzstadt Wolfenbüttel, umgeben von der Inschrift TANDEM PATIENTIA VICTRIX – Endlich ist die Geduld die Siegerin. [Matthias Ohm]

Medaille von Sebastian Dadler auf die Thronfolge Christinas von Schweden Gustav...

Der schwedische König Gustav II. Adolf bestimmte seine Tochter als Thronerbin, sollte ihm kein männlicher Erbe geboren werden. Als Gustav 1632 in der Schlacht bei Lützen starb, trat Christina die Nachfolge an. Die Medaille die Sebastian Dadler auf dieses Ereignis schuf, zeigt auf der Vorderseite das Porträt Christinas im Halbprofil nach links. Sie ist bekleidet mit einem opulent geschmückten Kleid und einer Strahlenkrone auf dem Haupt. Auf der Rückseite erhebt sich Phoenix aus einem brennenden Scheiterhaufen, der auf einer Felsenklippe gebaut ist. Zwei weitere Klippen sind im Hintergrund dargestellt. Die Umschrift: PHOENIX PHOENICIS GUSTAVI E FUNERA(sic!) NATA – Der Phoenix wird aus der Asche des Phoenix Gustav geboren – nimmt Bezug auf die Thronfolge: Christina tritt das Erbe ihres Vaters an und ist die neue Herrscherin über Schweden. [Lilian Groß

Medaille nach Sebastian Dadler auf die Überführung des Leichnams König Gustav...

Der schwedische König Gustav II. Adolf verstarb am 6. November 1632 auf dem Schlachtfeld von Lützen. In einem großen Leichenzug wurde er in sein Heimatland überführt und am 22. Juni 1634 feierlich in der Stockholmer Riddarholmskyrkan bestattet. Sebastian Dadler schuf eine – prachtvolle Medaille mit Allegorien und Verweisen auf die Heldenhaftigkeit des Königs, die bei dem Begräbnis verteilt wurde. Die vorliegende Medaille kopiert Dadlers Werk, unterscheidet sich allerdings in Ausführung und Details von ihr. Die Vorderseite zeigt den König aufgebahrt, bekleidet im Herrscherornat, während Engel seine Seele zu Gott führen. Im Hintergrund ist eine Schlachtszene dargestellt, über den flüchtenden Soldaten steht VEL MORTUUM FUGIUNT - Sie fliehen vor ihm auch nach dem Tod. Auf der Rückseite ist die Überführung des Leichnams von Lützen nach Stockholm wiedergegeben: Gustav II. Adolf sitzt in einem Triumphwagen, der von Pferden gezogen wird. Mit seiner rechten Hand umfasst er ein Schwert. Das Buch, welches er in Dadlers Vorlage in der linken Hand hält, ist auf diesem Exemplar nicht erkennbar. Gustav Adolph wird von den Personifikationen der Religionsfreiheit (links) und der Tapferkeit (rechts) mit einem Lorbeerkranz bekrönt. [Lilian Groß]

Tapferkeitsmedaille des schwedischen Königs Gustav II. Adolf, um 1631

Tapferkeitsmedaillen als Ehrenzeichen für militärische Dienste ließ auch der schwedische König Gustav II. Adolf anfertigen. Diese Medaille wurde während des Dreißigjährigen Krieges geprägt und zeigt Gustav Adolph im Viertelprofil nach rechts. Er trägt über seinem Harnisch das Spitzentuch und sein Haupt ist mit dem Lorbeerkranz als Zeichen des Sieges geschmückt. Auf der Rückseite schreitet ein Löwe, bewaffnet mit Schild und erhobenen Schwert, nach links über einen Waffenhaufen. Darüber steht LIBERTAQ DEFENDATQ – Er befreit und verteidigt – was sich auf die militärischen Erfolge Gustav Adolphs für die protestantische Seite bezieht. [Lilian Groß]

Medaille von Erich Parise auf die Übergabe der schwedischen Krone von Königin...

Christina von Schweden dankte nach 22 Jahren als Königin von Schweden zugunsten ihres Cousins ab. Karl Gustav von Pfalz-Zweibrücken-Kleeburg, als schwedischer König Karl X. Gustav, regierte sechs Jahre. Den symbolischen Akt des Regierungswechsels hielt der Medailleur Erich Parise bildlich fest: Auf der Vorderseite ist der neue König im Profil nach links porträtiert. Auf der Rückseite sitzt Karl auf dem Thron, der rechte Arm ist auf einen Schild gestützt. Vor ihm steht Christina und setzt mit ihrer rechten Hand die Krone auf sein Haupt. In der Neuenstädter Sammlung sind zwei dieser Medaillen vorhanden, diese ist die größere. [Lilian Groß]

Medaille von Erich Parise auf die Übergabe der schwedischen Krone von Königin...

Christina von Schweden dankte nach 22 Jahren als Königin von Schweden zugunsten ihres Cousins ab. Karl Gustav von Zweibrücken-Kleeburg, als schwedischer König Karl X. Gustav, regierte sechs Jahre. Den symbolischen Akt des Regierungswechsels hielt der Medailleur Erich Parise bildlich fest: Auf der Vorderseite ist der neue König im Profil nach links porträtiert. Auf der Rückseite sitzt Karl auf dem Thron, der rechte Arm ist auf einen Schild gestützt. Vor ihm steht Christina und senkt die Krone mit ihrer rechten Hand auf sein Haupt. In der Neuenstädter Sammlung sind zwei dieser Medaillen vorhanden, diese ist die kleinere. [Lilian Groß]

Medaille von Johann Georg Breuer auf König Karl XI. von Schweden und den Sieg...

Während des Nordischen Krieges zwischen Schweden und Dänemark kam es am 4. Dezember 1676 zur Schlacht bei Lund, die als einer der blutigsten Kämpfe auf skandinavischem Boden gilt. Der siegreiche Karl XI. von Schweden ließ auf seinen Erfolg mehrere Medaillen prägen. Eine davon, geschaffen von Johann Georg Breuer, zeigt auf der Vorderseite den König im Profil nach rechts, bekleidet mit Harnisch und Strahlenkrone. Auf der Rückseite ist der berühmte Gordische Knoten aus der griechischen Mythologie dargestellt: Befestigt am Streitwagen, liegt dieser auf einem Altar, der Name Gottes in hebräischen Buchstaben überstrahlt die Szene. Symbolisch steht der Gordische Knoten in diesem Zusammenhang für den Sieg in der aussichtlos erscheinenden Schlacht von Lund. Darauf weist auch die Inschrift hin: FACILE RVMPITVR – Es ist leicht zu zerschlagen. In der Neuenstädter Sammlung befindet sich eine weitere, ähnliche Medaille. [Lilian Groß]

Ovale Medaille auf den schwedischen König Gustav II. Adolf, 1611-1632

Die kleine ovale Medaille wurde während der Regierungszeit des schwedischen Königs Gustav II. Adolf ausgegeben, von 1611 bis zu seinem Tod auf dem Schlachtfeld 1632. Auf der Vorderseite ist der protestantische Herrscher abgebildet. Er trägt einen Harnisch und ist im Viertelprofil nach rechts dargestellt. Die Rückseite ziert sein Monogramm GA. [Lilian Groß

Medaille von Friedrich Fecher auf den Tod König Gustav II. Adolfs von Schweden,...

Auf den Tod des schwedischen Königs Gustav II. Adolf im Jahr 1632 wurden viele Medaillen herausgegeben. Friedrich Fecher schuf diese Prägung deren Vorderseite den König im Profil nach rechts zeigt. Die Umschrift gibt seinen Namen und Titel wider. Auf der Rückseite erhebt sich aus einem Scheiterhaufen ein Phoenix, auf den die Sonne sowie göttliche Strahlen scheinen. Nach der antiken Mythologie verbrannte der Phoenix, um danach aus seiner Asche wieder aufzuerstehen. Die Umschrift PERIT VT VIVAT – Er muss sterben, damit er lebt – verbindet den schwedischen König mit der Mythologie des Phoenix. [Lilian Groß]

„Wespen-„ oder „Mückentaler“ von Herzog Heinrich Julius von...

Im Cimeliarchium, dem Katalog der Neuenstädter Sammlung, wurde diese Münze mit einer Beschreibung des Rückseitenbildes aufgenommen: „Ein Löw und Adler mit Bienen“. Auf der Rückseite dieser Prägung thematisierte der Herzog seine Auseinandersetzung mit zehn Adelsfamilien. Der Herzog – verkörpert durch den welfischen Löwen – wird von zehn Insekten (Wespen oder Mücken) umschwirrt. Sie stehen für die Geschlechter, die mit Heinrich Julius im Streit lagen, ihn aber nicht bedrohen können. Der Adler, der den Kaiser symbolisiert, hat seine Schwingen schützend über den Löwen ausgebreitet, auf den auch die Strahlen der Sonne fallen. Die Vorderseite zeigt zum Teil vergoldete Wappenschilde. [Matthias Ohm]

Medaille von Johann Blum auf Herzog Friedrich von Braunschweig-Lüneburg und die...

Die Vorderseite der Medaille Friedrichs von Braunschweig-Lüneburg zeigt den Münzherrn im Brustbild nach rechts. Bild und Inschriften auf der Rückseite verleihen der Hoffnung Ausdruck, dass die Verhandlungen in Münster und Osnabrück erfolgreich sein werden und dass endlich Frieden herrschen kann. Dargestellt sind Merkur mit einem Schwert und ein Putto mit einem Bündel von Pfeilen. Rechts liegen ein Schwert und ein großer Helm, der von Bienen umschwärmt wird – ein Bild, das den Wunsch auf friedvolle Zeiten ausdrückt. Der Kriegsgott Mars benötigt seine Waffen nicht mehr, sein Helm dient nun den Bienen, deren Honig die süße Segnung des Friedens symbolisiert. Auf die Verhandlungen zum Frieden verweisen auch die Inschriften PAX UNA TRIUMPHIS INNUMERIS Potior – ein einziger Friedenschluss ist mehr wert als unzählige Triumphe – und vestrum erit exemplo pacem gens postera nostro promovisse foris et coulisse domi – Kommendes Geschlecht, Deine Aufgabe ist es, nach unserem Vorbild draußen den Frieden zu fördern und daheim zu pflegen. [Matthias Ohm]

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