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Landesmuseum Württemberg Neuenstädter Sammlung

Neuenstädter Sammlung

Sammlung der Herzöge von Württemberg-Neuenstadt, die von den Herzögen aus der württembergischen Nebenlinie Neuenstadt zusammengetragen wurde. Im Jahr 1729 erwarb Herzog Eberhard Ludwig reg. 1693–1733 aus der Hauptlinie des Hauses Württemberg die Neuenstädter Sammlung und integrierte sie in die Stuttgarter Kunstkammer.

[ 2142 Objekte ]

Medaille auf den großen Kometen 1680/81

Im 17. Jahrhundert waren insgesamt sechs große Kometen zu sehen. Im Jahr 1680 zog „Kirchs Komet“, benannt nach seinem Entdecker Gottfried Kirch, am Himmel seine Bahnen. Schweifsterne wurden in dieser Zeit als Zeichen des göttlichen Zorns angesehen. Diese Einschätzung kommt auch auf der Medaille zum Ausdruck: Der Avers zeigt eine Totenbahre, auf der ein Schwert und ein Helm liegen. Rechts davon steht ein verdorrter Baum, über der ganzen Szenerie zieht der Komet seine Bahn. Sein Schweif verläuft zwischen den Sternbildern Adler – symbolisiert durch den Jüngling Antinoos – und Delfin. Im Abschnitt ist das Datum angegeben, an dem der Komet zu sehen war: A(nn)o 1680 26 Dec(ember). Die Furcht vor Kometen als Vorboten von Unheil und Krieg spiegelt sich auch in der Inschrift auf der Rückseite wieder: „Wan an des Himels Zelt Cometen Fackheln brennen, so sollen Gottes Zorn hieniden wir erkennen“. [Lilian Groß]

Medaille auf den großen Kometen 1680/81

Der große Komet, der um die Jahreswende 1680/81 mit bloßem Auge am Himmel zu sehen war, wird nach seinem Entdecker Gottfried Kirch auch als „Kirchs Komet“ bezeichnet. Er war der erste Schweifstern, der mit Hilfe eines Teleskops entdeckt und dessen Umlaufbahn genau bestimmt wurde. Dier Vorderseite der Medaille auf das Erscheinen dieses Himmelskörpers ziert ein Motiv, welches sich bereits bei den Medaillenprägungen auf den Kometen 1618 findet: Eine Totenbahre, auf der Helm und Schwert liegen, steht neben einem abgestorbenen Baum, während der Komet durch Sternbilder fliegt. Die Inschrift gibt das Datum an: A(nn)O 1680 26. DEC(ember) – um die Weihnachtszeit erreichte der Schweif des Kometen seine größte Ausdehnung. Die Inschrift auf der Rückseite KRIEG VNGLÜCKH PEST V(nd) HVNGERSNOTH WEND GNÄDIG AB HERR ZEBAOTH belegt, dass Kometen als göttliches Vorzeichen für drohendes Unheil angesehen wurden und dass die Menschheit Gott (Zebaoth ist eine hebräische Gottesbezeichnung) um Milde bat. [Lilian Groß]

Medaille Herzog Sylvius Friedrichs von Württemberg-Oels auf das aus Mömpelgard...

Im Jahr 1676 wurde die linksrheinische württembergische Grafschaft Mömpelgard durch französische Truppen besetzt. Der Landesherr Georg II. und seine Ehefrau Anna mussten ins Exil gehen. Herzog Sylvius Friedrich von Oels, aus einer weiteren Nebenlinie des Hauses Württemberg, gewährte dem Mömpelgarder Herrscherpaar für mehr als zwei Jahrzehnte Aufnahme. 1687 gab Sylvius Friedrich eine Medaille auf seine vertriebenen Verwandten aus. Sie zeigt die Porträts von Georg und Anna. Die Randschrift lautet: IN CORDE AMOREM IN ÆRE HONOREM EXPRIM(it) S(ylvius) F(ridericus) D(ux) W(urtembergiae) T(ecciae) O(lsnae) – Sylvius Friedrich, Herzog von Württemberg, Teck und Oels, drückt im Herzen seine Liebe, im Erz seine Verehrung aus. [Matthias Ohm]

Medaille auf die Eheschließung von Herzog Christian Ulrich von Württemberg-Oels...

Im Jahre 1672 heiratete Herzog Christian Ulrich I. aus der württembergischen Nebenlinie Oels Prinzessin Anna Elisabeth von Anhalt-Bernburg. Die Medaille, die auf diesen Anlass ausgegeben wurde, zeigt auf der Vorderseite die beiden Eheleute im Brustbild nach rechts. Die Inschrift auf der Rückseite lautet: MUTUO AMORE VIRTUTE ET STUDIO – in gegenseitiger Liebe, mit Tugend und Eifer. Gezeigt ist Fama, die römische Gottheit des Ruhms. Sie reitet auf einem fliegenden Adler nach links, bläst in ein Horn und hält in der linken Hand einen Brief, der den Eheschluss verkündet. [Matthias Ohm]

Medaille auf die brüderliche Eintracht der Herzöge Christian Ulrich und Carl...

Im Jahre 1705 kehrten die beiden Herzöge Christian Ulrich und Carl Friedrich von Württemberg-Oels von der Universität Frankfurt an der Oder in ihre schlesische Heimat zurück. Auf diesen Anlass und auf die Einigkeit unter den beiden Brüder schuf Johann Neidhardt eine Medaille. Auf dem Avers dieser Prägung sind die Brustbilder der zwei Prinzen dargestellt. Die Rückseite zeigt eine Ansicht der Residenzstadt Oels (Oleśnica in Niederschlesien), darüber zwei verschlungene Hände. Die Inschrift CONCORDIA FRATRUM – der Eintracht der Brüder – erläutert diese Darstellung. [Matthias Ohm]

Medaille Herzog Friedrich August von Württemberg-Neuenstadt auf den...

Nach dem Tod seines Vaters Friedrich, dem Stifter der württembergischen Nebenlinie Neuenstadt, übernahm sein Sohn Friedrich die Regierung. Mit einer Prägung, die der Heidelberger Medailleur Johann Linck schuf, gab der neue Herzog seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Neuenstädter Linie lange bestehen möge: Auf der Rückseite sind drei Säulen dargestellt, an denen PATIENTIA, SPE und CONSTANTIA zu lesen ist. Auf den Säulen liegt ein Fürstenhut, darüber steht DURABIT. Diese Inschriften besagen: Sie (die Linie Württemberg-Neuenstadt) wird durch Geduld, Hoffnung und Beständigkeit fortdauern. [Matthias Ohm]

Medaille Ludwig Friedrichs von Württemberg-Mömpelgard auf die 100-Jahrfeier des...

Ludwig Friedrich von Württemberg-Mömpelgard war von 1628 bis 1630 Vertreter für den unmündigen Herzog Eberhard III. aus der württembergischen Hauptlinie. In Ludwig Friedrichs Administratorenzeit fiel die 100. Wiederkehr der Augsburger Konfession. Aus Anlass dieses Jubiläums ließ er klippenförmige Medaillen ausgeben. Sie zeigen auf der Vorderseite einen Palmbaum und tragen die Inschrift VERITAS PREMITVR SED NON OPPRIMITVR – Die Wahrheit wird belastet, aber nicht unterdrückt. Die Palme steht für die Widerstandsfähigkeit des evangelischen Glaubens auch in den schwierigen Zeiten während des Dreißigjährigen Krieges. Die Rückseite nennt den Anlass: „das Jubiläum des unbesiegten evangelischen Augsburger Bekenntnisses“. [Matthias Ohm]

Medaille der Reichsstadt Nürnberg auf die 100-Jahrfeier der Reformation, 1617

Die Reichsstadt Nürnberg, die sich bereits 1525 der neuen Lehre zugewandt hatte, feierte 1617 das 100. Jubiläum der Reformation und gab zu diesem Anlass auch Medaillen aus. Auf der Vorderseite dieser Prägung ist eine Hand gezeigt, die einen Scheffel von einer brennenden Kerze nimmt, so dass sich das Licht verbreiten kann. Die Darstellung folgt einem Vers aus dem Matthäus-Evangelium: „Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind“ (Mt 5,15). Die Anhänger der Reformation bezogen das Licht auf Luther und seine Lehre, von der die katholische Finsternis nun erleuchtet wurde. Auf der Rückseite findet sich die vierzeilige Inschrift MARTINVS LUTHERVS THEOLOGIAE D(octor). Sie ist als Chronogramm gestaltet: Alle Buchstaben, die zugleich römische Zahlensymbole sind, ergeben addiert das Jahr 1617. [Matthias Ohm]

Medaille auf Jan Hus

Jan Hus, der 1415 auf dem Konstanzer Konzil als Ketzer hingerichtet wurde, galt wegen seiner Kritik an der katholischen Kirche als Vorläufer der Reformation. Daher wurde er auf vielen Reformationsmedaillen dargestellt. Diese Prägung zeigt das Bildnis und das Martyrium des Jan Hus. Auf der Vorderseite findet sich sein Brustbild, die Rückseite schildert seinen Tod auf dem Scheiterhaufen. Die Revers-Inschrift lautet: CENTVM REVOLVTIS ANNIS DEO RESPONDEBITIS ET MIHI – Nach 100 Jahren werdet Ihr Gott und mir Rechenschaft ablegen. Ein Hinweis darauf, dass rund ein Jahrhundert nach dem Tod von Hus mit Luthers 95 Thesen die Reformation begann. [Matthias Ohm]

Medaille auf Jan Hus

Jan Hus wurde 1415 auf dem Konstanzer Konzil als Ketzer verbrannt. Da er die katholische Kirche kritisiert hatte, wurde er als Vorläufer der Reformation angesehen und daher auch auf Reformationsmedaillen verewigt. Die Prägung zeigt auf der Vorderseite das Brustbild des Jan Hus, darunter ist das Jahr genannt, in dem Hus hingerichtet wurde. Auf der Rückseite ist Hus’ Verbrennung dargestellt: Er steht, an einen Pfahl gefesselt, auf dem Scheiterhaufen. Die Inschrift lautet: PRAETIOSA MORS SANCTORVM IN CONSPECTV DOMINI – Der Tod seiner Heiligen wiegt schwer vor dem Herrn. Die Medaille besaß einen heute ausgebrochenen Henkel, mit dem sie an der Kleidung oder an einer Kette befestigt werden konnte. [Matthias Ohm]

Miniatur-Medaille, angeblich auf Martin Luther

Die kleinformatige Gussmedaille zeigt auf ihrer Vorderseite ein Brustbild nach links, auf der Rückseite finden sich die drei Buchstaben D(oktor) M(artin) L(uther), das Dürermonogramm AD und die Jahreszahl 1526. Die Medaille ist im Katalog der Neuenstädter Sammlung nachgewiesen. Sie steht dort in der Rubrik VIRI CELEBRES – berühmte Männer – unter den Theologen, als Beschreibung ist angegeben: „effigies Lutheri“ – Bildnis (Martin) Luthers. Doch ist die Benennung des Dargestellten nicht zutreffend. Die Vorderseite – das Porträt eines Unbekannten nach einem Entwurf Friedrich Hagenauers – wurde Ende des 16. Jahrhunderts mit einer neuen Rückseite kombiniert. In der Zeit der Gegenreformation sollte die Medaille den hoch geschätzten Albrecht Dürer als Anhänger Luthers und seiner Lehre zeigen. [Matthias Ohm]

Medaille auf Philipp Melanchthon, 1558

Die Gussmedaille zeigt auf dem Avers das Brustbild des Reformators Philipp Melanchthon nach links. Auf dem Revers findet sich das Wappen seiner Familie: ein bekrönter Löwe, der eine Zange und einen Hammer in seinen Tatzen hält. Die Werkzeuge verweisen auf den Beruf von Melanchthons Vater, der Waffenschmied in Heidelberg war. Umgeben wird das Wappen vom Wahlspruch Melanchthons, einem Vers aus dem Brief des Paulus an die Römer: SI DEVS PRO NOBIS QVIS CONTRA NOS – Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein? [Matthias Ohm]

Pestmedaille von Wolf Milicz, 1539

Die Medaille zeigt auf dem Avers die alttestamentliche Szene der ehernen Schlange: Gott bestraft die Undankbarkeit der Israeliten, indem er feurige Schlangen sandte. Wer gebissen wurde, konnte nur genesen, wenn er zu der von Moses aufgerichteten ehernen Schlange aufsah. Aufgrund dieser Darstellung wurde die Medaille als Amulett gegen die Pest und andere Seuchen verwendet. Auf dem Revers ist mit der Kreuzigung die neutestamentliche typologische Entsprechung zur ehernen Schlange dargestellt. Die Inschrift lautet: CHRISTI CREVTZ UND BLUT IST ALLEIN GERECHT UND GUT, sie transportiert das „sola gratia“-Prinzip, eine zentrale Position der evangelischen Theologie. Nach Luthers Vorstellung kann die Menschheit nicht an ihrer Erlösung mitwirken. Diese ist vielmehr ein Geschenk, das die Menschheit durch den Kreuzestod von Gott erhalten hat. [Matthias Ohm]

Taufmedaille von Johann Höhn

Seit dem 16. Jahrhundert war es bei Tauffeiern üblich, dass die Paten den Täuflingen Medaillen schenkten. Sie waren nicht nur eine Erinnerung an den Tag der Taufe, die Prägungen oder Güsse aus Edelmetall konnten auch einen beachtlichen materiellen Wert haben. Diese Medaille zeigt auf der Vorderseite eine Taufszene: Der Pate und die Eltern haben sich um ein Taufbecken versammelt, der Pfarrer hebt den Säugling empor. Auf der Rückseite ist eine Szene aus dem Neuen Testament dargestellt: Christus segnet die Kinder. Dieses Thema, das von Lucas Cranach dem Älteren vielfach ins Bild gesetzt wurde, zeigt eine zentrale evangelische Position. Nach Ansicht Luthers kann die Gnade Gottes nicht durch gute Taten erworben werden. Sie ist ein göttliches Geschenk, das den Menschen bereits mit der Geburt zuteil wird. [Matthias Ohm]

Medaille von Christian Maler auf den Reichstag zu Regensburg

Auf der Vorderseite finden sich sieben Medaillons mit den Bildnissen der Kurfürsten des Jahres 1607, links der geistlichen, rechts der weltlichen. Im Zentrum steht das Porträt von Rudolf II. Er war nicht nur Kaiser des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation, sondern als König von Böhmen zugleich auch einer der sieben Kurfürsten. Die Rückseite zeigt in der selben Anordnung und Reihenfolge die Wappen der Kurfürstentümer. Das Medaillon in der Mitte ist mit dem doppelköpfigen Reichsadler geschmückt. Auf seiner Brust liegt ein Schild, der das böhmische Wappentier, den zweischwänzigen Löwen, zeigt. [Matthias Ohm]

Friedenswunsch-Medaille von Sebastian Dadler, 1628

Im Jahre 1628 schuf Sebastian Dadler eine Medaille, mit der er seiner Hoffnung nach Frieden Ausdruck verlieh. Er konnte zu diesem Zeitpunkt nicht wissen, dass der Krieg noch zwei Jahrzehnte toben sollte. Auf der Vorderseite sind zwei Figuren dargestellt. Die linke mit Schwert und Olivenzweig verkörpert die Gerechtigkeit und den Frieden, die rechte mit Spaten und Bienenstock die Eintracht. Die Rückseite zeigt das Jesuskind mit einem Strahlennimbus, das auf einer Wiese sitzt. Mit der linken Hand hält es die Weltkugel und die rechte hat es segnend erhoben. Zu seinen Füßen liegen ein Löwe und ein Schaf - ein Friedensbild aus der Vision des Propheten Jesaja (Jes 11,6). Die Inschrift betonte ebenfalls den Wunsch, dass Frieden und Eintracht herrschen möge: IN IESV PAX ET CONCORDIA. [Matthias Ohm]

Preismedaille von Herzog Friedrich Achilles von Württemberg für ein...

Friedrich Achilles, der spätere Herzog von Württemberg-Neuenstadt, ließ mehrere Preismedaillen für Armbrustschießen herstellen. Dieser Guss zeigt auf dem Avers in einem Lorbeerkranz das Monogramm des Herzogs, die ligierten Buchstaben F und A, darunter wurde die Jahreszahl 1615 eingraviert. Auf dem Revers ist, ebenfalls von Lorbeer umgeben, ein Pfeil dargestellt. Die Preismedaille gehörte zur Kollektion der Neuenstädter Herzöge. Das Cimeliarchium, der 1710 angelegte Katalog der Sammlung, vermerkt zu diesem Stück: "Rev. Sagitta" (Rückseite: Pfeil). [Matthias Ohm]

Preismedaille von Herzog Friedrich Achilles von Württemberg für ein...

Friedrich Achilles, der 1617 der erste Herzog von Württemberg-Neuenstadt werden sollte, gab in den Jahren 1614 bis 1616 einige Preismedaillen für Armbrustschießen heraus. Dieses Exemplar zeigt auf der Vorderseite seine Initialen FA und die Jahreszahl 1616 in einem Lorbeerkranz. Auf der Rückseite ist ein Handwerker zu sehen, der gerade einen Pfeil herstellt. An den Wänden hängen zwei Armbrüste, auf dem Tisch vor ihm liegen mehrere Werkzeuge. Diese Medaille war Teil der Neuenstädter Sammlung. Im Cimeliarchium, der Dokumentation ihrer Bestände, ist diese Preismedaille mit der Beschreibung "Torneator in officina" (Drechsler in der Werkstatt) nachgewiesen. [Matthias Ohm]

Medaille in Klippenform auf Herzog Ulrich von Württemberg

Die kleinformatige Klippe zeigt auf dem Avers das Brustbild Ulrichs von Württemberg nach links. Der Herzog trägt ein Barett und ein Gewand mit Pelzkragen. Im Abschnitt sind Name und Titel des Dargestellten genannt: D(ei) G(ratia) VLRICVS DVX WIRTEMERG(iae) – Von Gottes Gnaden Herzog Ulrich von Württemberg. Auf dem Revers finden sich vier kleine Schilde mit den Elementen des Herzogswappen: den württembergischen Hirschstangen, den Rauten für das Herzogtum Teck, der Reichssturmfahne und den beiden Barben für Mömpelgard. In dieser Form wurde das Wappen des Herzogtums Württemberg erst rund zwei Jahrzehnte nach Ulrichs Tod angeordnet. Daher ist es wahrscheinlich, dass die Medaille von Herzog Ludwig ausgegeben wurde – vielleicht im Jahre 1587, um an den 100. Geburtstag Herzog Ulrichs zu erinnern. [Matthias Ohm]

Medaille Friedrichs I. von Württemberg auf die Verleihung des Hosenbandordens,...

Im Jahre 1603 wurde Friedrich von Württemberg der englische Hosenbandorden verliehen. Diese Auszeichnung feierte der Herzog zwei Jahre später in Stuttgart mit einem aufwendigen Fest, für das auch Auswurfmünzen hergestellt wurden. Auf diesen einseitigen Prägungen ist der Herzog im Ornat des Hosenbandordens dargestellt. Um seinen Hals liegt die Ordenskette, unter dem linken Knie trägt er das Band des Ordens. [Matthias Ohm]

Medaille auf Herzog Christoph von Württemberg, 1559

Auf der Vorderseite dieser Medaille ist der württembergische Herzog in einer Rüstung sowie mit einem hohen hohem Hut und einer Kette dargestellt. Die Inschrift nennt seinen Titel als Herzog von Württemberg und sein Alter (im 45. Lebensjahr): DVX WIRT(embergiae) A(nno)° ÆTA(tis) SVÆ XLV. Auf der Rückseite findet sich das württembergische Wappen, die Inschrift nennt, nun ausführlicher, die Titel, die Christoph inne hatte: D(ei) G(ratia) CHR(istoph) DVX WIRT(embergiae) et TECK(iae) C(omes) MONTP(eligardiae) E(t)C(e)T(era). Von Gottes Gnaden Christoph Herzog von Württemberg und Teck, Graf von Mömpelgard usw. [Matthias Ohm]

Taler Herzog Julius Friedrichs von Württemberg-Weiltingen, 1631

Als Herzog Johann Friedrich von Württemberg im Jahr 1628 starb, war sein ältester Sohn Eberhard III. erst 14 Jahre alt. Dieser stand daher unter Vormundschaft von zwei Herzögen aus Nebenlinien des Hauses Württemberg: Zunächst führte Ludwig Friedrich von Württemberg-Mömpelgard die Regierungsgeschäfte, dann Julius Friedrichs von Württemberg-Weiltingen. Aus dem ersten Jahr der Vormundschaft von Julius Friedrich stammt dieser Taler. Die Vorderseite zeigt den Herzog als stolzen Feldherrn im Harnisch, mit Marschallstab und Feldbinde. Die Inschrift auf der Rückseite bezeichnet ihn als CVRATOR ET ADMINISTRATOR – als Vormund für Eberhard III. und Verwalter des Herzogtums Württemberg. [Matthias Ohm]

Medaille Valentin Malers auf Herzog Ludwig von Württemberg, 1582/83

Der Nürnberger Medailleur Valentin Maler hielt sich 1582/83 am Stuttgarter Hof auf. Er schuf mehrere Medaillen, darunter auch diese Porträtmedaille des württembergischen Herzogs Ludwig. Die Vorderseite zeigt den Herrscher in Dreiviertelansicht nach rechts, die Inschrift nennt Namen und Titel des Dargestellten: LVDOVICVS D(ei) G(ratia) DVX WVRT(embergiae) EZT – Ludwig von Gottes Gnaden Herzog von Württemberg usw. Auf der Rückseite findet sich das württembergische Herzogswappen, umgeben von der Devise Herzog Ludwigs: NACH GOTES WILLEN GEHTS. [Matthias Ohm]

Gnadenpfennig Herzog Johann Friedrichs von Württemberg, 1609

Dieser Gnadenpfennig Johann Friedrichs stammt aus der Neuenstädter Sammlung. Im Cimeliarchium, dem Verzeichnis dieser Kollektion, ist er unter der Materialangabe AR(gentum) mit der Ergänzung „in aur(o) – also als Silber, vergoldet – nachgewiesen. Auf dem Avers des Gnadenpfennigs ist der württembergische Herzog im Brustbild nach rechts dargestellt. Die Inschrift auf dem Revers nennt sein Motto: CONSILIO ET CONSTANTIA – durch Überlegung und Beharrlichkeit. Zwei Genien halten einen Palmblatt-Kranz über das württembergische Wappen. [Matthias Ohm]

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