Die Rohhaut wird in der Gerberei über viele Arbeitsschritte zu Leder verarbeitet. Nach der Enthaarung der Haut werden beim Entfleischen das Unterhautbindegewebe und Fleischreste entfernt. In der handwerklichen Lederherstellung wurden dafür vom Gerber spezielle Werkzeuge (Scherdegen und Gerberbaum) verwendet. In der industriellen Gerberei wird dieser Arbeitsschritt von einer Maschine übernommen. Die ersten Maschinen zum Entfleischen der Häute mittels scharfer Messerwalzen wurden in den 1890er Jahren durch den amerikanischen Maschinenbauer Arthur Eastman Whitney (geb. 1847) entwickelt, der in Winchester/Massachusetts eine Firma für Lederverarbeitungsmaschinen besaß. Mit den von Whitney entwickelten Messerwalzen ist auch die um 1930 von der Bayerischen Maschinenfabrik F. J. Schlageter in Regensburg hergestellte Maschine ausgestattet. Die Rohhaut wird auf eine Gummiwalze aufgelegt und von einer Förderwalze an den rotierenden Schabemessern vorbeigezogen. Um die schräg laufenden Messerbändern schärfen zu können, ist an der Rückseite der Messerwalze eine Schleifvorrichtung angebracht. Die rund 2100 kg schwere Maschine stammt aus der ehemaligen Gerberei Balz in Calw...Die Entfleischung der Rohhäute erfolgt heute großteils bereits im Schlachthof.