Christus steht mit nebeneinander genagelten Füßen und leicht nach oben gestreckten Armen auf einem Fußbrett, dem Suppedaneum. Sein Haupt ist leicht nach rechts geneigt, seine kugelig hervortretenden Augen waren in der verlorengegangenen Farbfassung wohl geöffnet wiedergegeben. Seine Rippen sind deutlich sichtbar, der Nabel wirkt akzentuiert. Das asymmetrische Lendentuch ist durch spitzwinklige Falten gegliedert. Es kann von einer Entstehungszeit am Ende des 13. Jahrhunderts ausgegangen werden, da ein ähnlicher aus dieser Zeit stammender schwäbischer Kruzifix im Bayerischen Nationalmuseum vorhanden ist. Beide zeichnen sich durch die gleiche Anordnung der Lendentücher sowie eine sanfte Stimmung aus, welche durch die Darstellung des Gekreuzigten als Dulder erzeugt wird...[Irina Staps]