Gesamtansicht.-----.Der rundplastische Kameo aus einem Chalcedon zeigt ein pausbäckiges Kindergesicht mit lockigen Haaren. Die Frisur besteht aus dicken, unten eingerollten Lockenbündeln, die die Ohren bedecken. Auf der Stirn sind zwei Lockenpaare leicht von den restlichen abgesetzt. Die Stirn ist rund, die Augen liegen schief im Gesicht. Die Nase ist sehr breit und flach, Mund und Kinn sind klein, darunter liegt ein rundes Doppelkinn. Die routinierte Arbeit beweist ein gutes Gespür für die Körperformen eines Kleinkindes. Das vorliegende Stück wurde zunächst als römisch, frühkaiserzeitlich angesehen, dies wurde später – und wohl zutreffend – geändert in „2. Jh. n. Chr.“. Wentzel datierte das Stück aufgrund „auffallend romanisch stilisierter Löckchen“ staufisch (11. – 13. Jh.). Im Inventar der Sammlung Guth von Sulz wurde das Stück mit einer Elfenbeinfassung beschrieben, die sich jedoch nicht erhalten hat...[Marc Kähler]