Von Juli bis November 1910 fand im Karlsruher Kunstgewerbemuseum eine "Ausstellung Badischer Volkskunst" statt. Zur Ergänzung der bereits in Karlsruhe vorhandenen Sammlungen wurden für die Ausstellung über die Bezirksämter passende Gegenstände aus den einzelnen Regionen angefordert. In Buchen betraute man den Lehrer Karl Trunzer (1856-1927) mit der Aufgabe, für die Karlsruher Ausstellung Leihgaben aus dem badischen Frankenland zusammenzutragen...Trunzer vereinbarte mit dem Organisator der Schau, dem Leiter der Kunstgewerbeschule Karl Hoffacker (1856-1919), nach Ablauf der Karlsruher Ausstellung die Objekte aus dem badischen Frankenland auch im Rathaussaal in Buchen zu zeigen. Ende Dezember 1910 war dieses Vorhaben realisiert, und die Rathausausstellung wurde bald zur Keimzelle eines eigenen Museums, für das Trunzner die Unterstützung des Gemeinderats gefunden hatte und das mit der Gründung eines Trägervereins im Februar 1911 erste Gestalt annahm. Schnell hatte Trunzer die Leihgeber überzeugt, ihre Objekte auf Dauer dem neuen Bezirksmuseum zu überlassen...Über eigene Räume konnte das neue Bezirksmuseum allerdings erst im Jahr 1915 verfügen, so dass die Rathausausstellung länger als zunächst geplant stehen blieb. Die Neuaufstellung der Sammlung im Steinernen Bau der ehemaligen Amtskellerei besorgte dann wieder Karl Hofacker, der vor seiner Berufung nach Karlsruhe im Jahr 1901 zwanzig Jahre für das Berliner Kunstgewerbemuseum tätig war und über umfangreiche Erfahrungen als Ausstellungsarchitekt verfügte.