Der innen wie außen vergoldete Trinkpokal besitzt eine glatte kürbisförmige Cuppa, die von einem auffälligen Blattwerkfuß getragen und von einem mit korrespondierendem Rankenwerk verzierten Deckel geschlossen wird. ..Von einem niedrigen, leicht profilierten Standring wachsen drei gebogene Äste mit aufgerolltem Rankenwerk empor. An ihrer engsten Stelle hält eine gedrehte Schnur die Äste um einen aufrechtstehenden Ast zusammen, von dem fünf lanzettförmige gezackte Blättchen den gewölbten Gefäßboden von unten umgreifen. Ein an der Unterseite der Cuppa befestigter hohler Stab kann mittels einer Schraube mit dem Fuß verschraubt werden. So kann der Pokal, für Reisen oder die Reinigung, schnell zerlegt werden...Auf dem leicht kugeligen Deckel sind mittig Blattranken liegend angeordnet. Darauf stehen zwei Löwen, die in ihren Vorderpranken einen abnehmbaren vergoldeten Wappenschild mit dem in Grubenschmelzemail gearbeiteten kaiserlichen Wappen Maximilians I. halten. Rückseitig ist die Jahreszahl 1510 eingraviert...Das Trinkgefäß wurde von einer Goldschmiedewerkstatt in Augsburg oder Nürnberg angefertigt - wegen fehlender Marken ist dies nicht nicht eindeutig zu bestimmen. ..Der Wappenschild wurde nach 1650 durch das Wappen des damaligen Besitzers und Namensgeber Conrad Widerholt von und zu Neidlingen, Obrist und Kommandant der Feste Hohentwiel sowie Obervogt von Kirchheim unter Teck, überdeckt. Das Wappenschild zeigt einen heraldisch nach rechts gewendeten, auf den Hinterbeinen stehenden Widder, der in seinen Vorderpranken ein Blatt hält. Darüber sind die Buchstaben „C.W.V.V.Z.N.“ (Conrad Widerholt von vnd zu Neidlingen) eingraviert...1667 vermachte Conrad Widerholt das prachtvolle Trinkgeschirr testamentarisch der Stadt Kirchheim unter Teck.