Dieses schön gearbeitete und prächtig verzierte Tafelklavier (Sechs Oktaven, dreichörige Saitenbespannung der oberen 1 ½ Oktaven, Resonanzboden aus zwei Klangholzlagen, ein Pedal zur Dämpferaufhebung) ist das Prunkstück einer kleinen exemplarischen Sammlung von Musikinstrumenten, die allesamt aus der Werkstatt des in Walldorf geborenen Georg Peter Astor (1752-1813) stammen. Das Handwerk des Instrumentenbaus hatte er vermutlich in London bei George Miller erlernt. Nachdem Astors jüngerer – und heute weitaus berühmterer – Bruder Johann Jakob (1763-1848) um 1779 ebenfalls in die britische Hauptstadt gekommen war, firmierten “George & John Astor” zunächst in der Wych Street Nr. 26. Nach 1797 war das Unternehmen in Cornhill Nr. 79 zu finden...Das Tafelklavier stellt eine Variante des Hammerflügels dar, bei der die Saiten quer zur Tastatur verlaufen. Der silbrig-zarte Klang machte es zu einem typischen Instrument für den häuslichen Gebrauch. Astor versuchte, die klangliche Durchschlagskraft dieser Instrumente zu verbessern, ohne deren charakteristisches Timbre ganz aufgeben zu müssen. Am Walldorfer Instrument weist das Namensschild auf ein “New Patent” hin. Dies bezieht sich zum einen auf die Tonerweiterung der Klaviatur auf insgesamt sechs Oktaven und zum anderen auf die dreichörige Saitenbespannung der oberen eineinhalb Oktaven, was für ein Tafelklavier aus dieser Zeit sehr ungewöhnlich ist. Eine weitere Besonderheit stellt der Resonanzboden dar, der aus zwei Klangholzlagen besteht, deren Maserungen rechtwinklig zueinander stehen. Hierdurch wurde die Gefahr einer Rissbildung bei einem Verzug des Außengehäuses erheblich verringert – mit guten Erfolg: Das Instrument ist bis heute spielbar geblieben...Der jüngere Astor hatte London nach einer Klavierbauerlehre bereits 1784 Richtung Amerika verlassen und sich in New York angesiedelt, wo ein weiterer Bruder aus der Walldorfer Familie im väterlichen Beruf als Metzger arbeitete. Johann Jakob A